FolkWorld #55 11/2014
© Bardentreffen

Nürnberg, Bardentreffen 2013

Bardentreffen
Nürnberg


1. bis 3. August 2014

Bardentreffen 2013

www.bardentreffen.de

Krieg und Frieden

Am 1. August 1914 erklärte Deutschland Russland den Krieg, am 3. August Frankreich. Das 39. Bardentreffen in Nürnberg findet an den Tagen der Kriegserklärung vor 100 Jahren statt. Aus diesem Anlass setzt das renommierte Musikfestival den Themenschwerpunkt „Krieg und Frieden“. Es greift auf, welchen musikalischen Niederschlag dieses Thema in den heutigen Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt (von Mali bis Syrien) findet und wie etwa deutschsprachige Songschreiber Konflikte sozialen, religiösen und militärischen Ursprungs verarbeiten.

The Sands Family: Folk- und Friedensbotschafter aus Irland

The Sands Family

Artist Video The Sands Family @ FolkWorld:
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www.sandsfamilyfolk.com

Dass der Irish Folk in den 1970er Jahren in Deutschland so viele Fans gewann und sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, hat er auch ihr zu verdanken: der Sands Family. Seit 40 Jahren stehen die Geschwister Anne, Ben, Colum und Tommy Sands auf der Bühne. Auf weit über 20 Alben und in unzähligen Konzerten haben sie sich als virtuose Instrumentalisten, perfekte Sänger, wunderbare Geschichtenerzähler, warmherzige Gastgeber und als Friedensbotschafter ihres Landes präsentiert.

Auf der kleinen, nicht sonderlich ertragreichen Farm der Sands im County Down war mangels Fernsehen und anderer Unterhaltungsmöglichkeiten Musik der größte Freizeitspaß. Wenn Eltern und Kinder musizierten, stellten sich auf dem Hof nicht selten auch die Nachbarn ein und im Nu war ein Céilí im Gange. Vor Publikum aufzutreten, war für die Sands-Kinder also nicht ungewöhnlich.

Barbara Thalheim & Michèle Bernard

Artist Video Barbara Thalheim @ FolkWorld:
FW#29, #38

www.barbara-thalheim.de
www.michelebernard.net

Der Schritt auf die Bühne lag nahe und mit dem Gewinn der hoch angesehenen „All Ireland Ballad Group Competition“ Ende der 1960er Jahre wurde der Grundstein gelegt für eine weltweite Karriere. Eine Stärke der Geschwister Sands ist die Fähigkeit, traditionelle und zeitgenössische Elemente des Irish Folk mit aktuellen Texten zu verknüpfen. Ein wichtiges Thema war dabei natürlich lange Zeit der Nordirlandkonflikt und die eigenen schmerzhaften Erfahrungen damit.

Tommy Sands, der zusammen mit Bruder Colum die meisten Songs schreibt, hat sich in dieser Zeit einen Namen als Friedensaktivist gemacht. Sein unter anderem von Joan Baez und Pete Seeger gecovertes „There Were Roses“ zählt zu den wichtigsten Liedern über den Konflikt. Wie „Daughters and Sons“ ist es ein Klassiker, der sogar Eingang in deutsche Schulbücher gefunden hat.

Barbara Thalheim & Michèle Bernard: Chanson-Programm über das „Nie wieder“

Barbara Thalheim und Michèle Bernard nahmen in den 1980er Jahren, in Zeiten des „Kalten Krieges“, erstmals Notiz voneinander: Fast zeitgleich bekamen die Singer-Songwriterinnen eine Schallplatte der jeweils anderen geschenkt. Aber Thalheim lebte damals in der DDR und erst nach dem Mauerfall konnten sich die Musikerinnen persönlich begegnen. Eigens fürs Bardentreffen mit dem Schwerpunkt „Krieg und Frieden“ haben die Musikerinnen nun ein Programm erarbeitet über das bis heute nicht eingelöste „Nie wieder“, das 1918 an deutschen und französischen Hauswänden stand.

Sowohl Thalheim als auch Bernard begannen mit dem Songschreiben in den 1970er Jahren. Bernards Konzertprogramme entwickelten sich schnell in Richtung Chanson-Theater und mit ihren Songs über die französische Revolutionärin und Feministin Louise Michel (1830–1905) erreichte sie in Frankreich ein großes Publikum. Inzwischen hat sie 13 CDs und diverse Schallplatten veröffentlicht, ist viermalige Gewinnerin des renommierten „Charles-Cros-Akademie-Preises“ und ihr aktuelles Programm „sens dessus dessous“ wurde in Frankreich mit dem „ADAMI“ Musikpreis ausgezeichnet.

Aline Frazão
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Barbara Thalheims erste Lieder erzählten von den Mühen des Erwachsenwerdens, der Abnabelung vom Elternhaus, der Bewahrung von Individualität in einer Gesellschaft, die auf Gehorsamkeit der Masse setzt. In den 80er Jahren politisierte sich die Musikerin, was auch in ihrem Repertoire seinen Ausdruck fand. Sie veröffentlichte über 20 Alben, zuletzt, im Herbst 2013, „Zwischenspiel“. An Thalheims Seite finden sich stets hochkarätige Musiker, so auch jetzt. Begleitet und in Szene gesetzt werden die beiden Sängerinnen beim Bardentreffen von den Musikern der international besetzten Thalheim-Band: Topo Gioia, Bartek Mlejnek, Rüdiger Karuso Krause und Reinmar Henschke.

Aline Frazão: Als Sound-Sammlerin unterwegs zwischen Afrika, Europa und Südamerika

Carmen Souza

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FW#42, #43, #48, #50, #54

www.carmensouza.com

Die Musik von Aline Frazão erzählt viel über ihren Lebensweg, ihre alte und neue Heimat und die Reisen, die sie unternommen hat. In den Kompositionen der angolanischen Sängerin und Songwriterin verschmelzen Jazz-Elemente mit westafrikanischen Rhythmen und populärer Musik aus Brasilien, Kuba und den kapverdischen Inseln.

Aline Frazão lebt heute im spanischen Santiago de Compostela. Aufgewachsen ist sie in Angolas Hauptstadt Luanda. Sie besuchte dort eine portugiesische Schule und wenn sie zuhause das Radio aufdrehte, hörte sie eine Mischung von Klängen und Rhythmen aus anderen Teilen Afrikas, Europas, Nordamerikas und Brasiliens.

Während des Studiums in Europa machte Frazão dann Bekanntschaft mit Musikern verschiedener Genres und Kulturen und setzte so die Reise fort, die sie schließlich bei ihren eigenen kraftvollen Liedern und der Erkenntnis ankommen ließ, dass die Traditionen lusophoner Musik und die Rhythmen der afrikanischen Diaspora Teile einer großen, gemeinsamen, musikalischen Welt sind. Wie die klingt, ist auf den mittlerweile drei Alben der 26-jährigen Musikerin zu hören. Ihr jüngstes Werk „Movimento“ ist in diesem Frühjahr erschienen.

Carmen Souza: Mitreißender World-Jazz für eine grandiose Stimme

Obwohl sie nie auf den Kapverdischen Inseln gelebt hat, ist Carmen Souza eine wahre Botschafterin der Kultur ihrer Vorfahren. Mit ihrer grandiosen Jazz-Stimme und ihrem einzigartigen Sound aus traditioneller kapverdischer Musik, Jazz und Weltmusik zählt sie heute zu den wichtigsten Singer-Songwriterinnen der neuen Generation aus dem portugiesischen Sprachraum.

Carmen Souza wurde in Lissabon geboren und ist dort zweisprachig aufgewachsen – mit Portugiesisch und Creole, der Sprache ihrer von den Kapverden stammenden Eltern. Als Teenager sang sie in einem Gospelchor und begeisterte sich für die Musik von Künstlern wie unter anderem Luis Morais, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Nina Simone, Joe Zawinul oder Herbie Hancock.

Monsieur Periné
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Monsieur Periné: Swing Manouche der magischen Art

In der jungen Musikszene von Kolumbiens quirliger Hauptstadt Bogotá zählt Monsieur Periné längst mit zu den angesagtesten Bands. Nach Konzerten auf großen Festivals ist die Truppe um die bezaubernde Sängerin Catalina García inzwischen aber auch in Europa bekannt und bei nicht wenigen deutschen Hörfunksendern war ihr Debütalbum „Hecho a Mano“ die „CD der Woche“.

Monsieur Periné hat einen ganz eigenen Stil und den nennt die Band „Suin a la Columbiana“. Er gründet unverkennbar im Swing Manouche und feiert Django Reinhardt. Durch die südamerikanische Instrumentierung mit typischer Latinperkussion, Bandoneon und Charango sowie den eingearbeiteten Latin-Stilen Cumbia, Son, Bolero, Currulao, Tango und Samba ist er dann aber doch etwas Neues. Unverwechselbar auch der Gesang von Catalina García. Er ist zentral im Instrumentalgerüst, welches das Paris der 1930er Jahre mit dem jungen Bogóta von heute verbindet. Ob sie auf Spanisch oder Französisch singt, Catalina García hat eine ungeheure Strahlkraft und bei aller Leichtigkeit der Musik berührt ihre Stimme das Publikum tief.

Ragga Gröndal

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www.rgrondal.com

Wie ihr Musikstil ist auch der Auftritt von Monsieur Periné ziemlich originell. Mithilfe eines Illustrators und einer Designerin hat sich die Band auch in ihrer Artwork und ihren Kostümen eine eigene Welt geschaffen. Basis für ihr ganzes Schaffen ist der Jazz Manouche, dieser Rhythmus, „der alle großen und kleinen Menschen zum Tanzen bringt, als seien sie besessene Marionetten. Besessen von einer magischen Energie, der Magie Periné!“

Mit den Stimmen von Billie Holiday, Nina Simone oder Eartha Kitt wird Souzas eigene denn auch gerne verglichen und niemand anders als Theo Pas’cal, einer der besten Bassisten Portugals, entdeckte ihr Talent als Sängerin, Musikerin und Komponistin. Als Mentor, Musiker und Produzent begleitet er ihre Karriere seit mehr als zehn Jahren.

Mit ihm arbeitete Carmen Souza an ihrer originellen Mischung aus kapverdischen Rhythmen wie Batuke, Morna oder Cola djon, zeitgenössischen Jazzeinflüssen, Weltmusik und creolischen Texten. Schon mit ihrem Debütalbum „Ess ê nha Cabo Verde“ schaffte sie 2005 den internationalen Durchbruch. Seither tourt die 33-Jährige durch die ganze Welt. Sie ist gefragter Gast auf großen Festivals und spielte sich in die europäischen Weltmusikcharts.

Ragga Gröndal: Folk-Pop aus dem hohen Norden

Wenn die Folkmusikerin Ragga Gröndal wie eine Jazz-Sängerin klingt, ist das kein Zufall. Die 30-Jährige hat Jazz-Gesang studiert und ist eine der bemerkenswertesten Stimmen Islands. Seit Ragga Gröndal vor gut zehn Jahren die ersten ihrer inzwischen vier Preise bei den isländischen Music Awards gewonnen hat, zählt sie zu den beliebtesten Sängerinnen ihres Lands.

Ihre faszinierende Stimme ist auf zahlreichen Alben zu hören, darunter drei mit Eigenkompositionen und weitere mit traditioneller isländischer Musik, mit der Gröndal sich neben dem Jazz schon früh beschäftigt hat. Entsprechend ihren Interessen, experimentiert Gröndal mit Klängen, die ihren Ursprung sowohl im Folk als auch im Rhythm’n‘Blues haben und nicht selten in wunderbaren Folk-Pop-Nummern oder auch schon mal in einem Sommerhit wie „Bangsi“ münden.

Wie vielfältig sie als Sängerin und Komponistin ist, zeigt Gröndal auf ihrem letzten Album. „Astrocat Lullaby“ besticht durch unkonventionelle Rhythmen, ausgefeilte Arrangements und eben diese Stimme, die Kritiker gerne mit der von Kate Bush oder Tori Amos vergleichen.


Yasmine Hamdan: Arabische Poesie und atmospärische Elektro-Klänge

„Ihr Name ist Yasmine, sie wird bald berühmt sein.“ So wird im jüngsten Jim-Jarmusch-Film „Only Lovers Left Alive“ Yasmine Hamdan in der Rolle einer Barsängerin vorgestellt. Im wahren Leben ist sie schon bekannt: in ihrer Heimat Beirut ebenso wie in der Wahlheimat Paris. Ihre Musik, in der arabische Tradition auf Elektro-Folk-Pop und Soul trifft, wird in Tunis ebenso begeistert gehört wie in London, Kairo oder Berlin. Mit einer Akustikgitarre, Vintage-Synths und ganz viel Atmosphäre verzaubert sie ihr Publikum und nimmt es mit auf eine Reise in das orientalische Persien und in die Moderne.

Yasmine Hamdan

Artist Video Yasmine Hamdan @ FW:
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www.yasminehamdan.com

Yasmine Hamdan hat als Kind den Bürgerkrieg im Libanon erlebt. Mit den Eltern floh sie vor ihm in verschiedene arabische Länder und nach Griechenland, kehrte nach Jahren wieder ins zerstörte Beirut zurück und gründete dort die vielleicht erste Elektro-Indie Band des Nahen Ostens. „Soapkill“ lieferte den Soundtrack für die Nachkriegs-Künstlerszene in Beirut und machte Yasmine Hamdan in der arabischen Welt bekannt.

Ihr Umzug nach Paris brachte sie dann mit Coco Rosie zusammen und mit Mirwais Ahmadzaï, dem Produzenten zweier Alben von Madonna. Mit ihm nahm sie 2009 das Album „Arabology“ auf und vier Jahre später produzierte sie dann mit Marc Collin das Album „Ya Nass“. Darauf zu hören ist ein Mix aus Soul, Oriental-Pop, Elektro Ambiente, Blues und Singer-Songwriter-Elementen. Die Stimme von Yasmine Hamdan ist von den großen arabischen Sängerinnen früherer Jahrzehnte inspiriert, ihre Musik erinnert an die arabische Tradition, ist gleichzeitig aber auch von der Musik beeinflusst, die Hamdan als Teenager hörte: unter anderem Kate Nash, PJ Harvey oder Nick Cave.

„Ich bin in einer Geisterstadt aufgewachsen“

Mrs. Hamdan, seit langem tobt im Libanon ein blutiger Bürgerkrieg. Sie sind dort aufgewachsen. Wie hat sich der Krieg auf Ihre Arbeit als Sängerin und Liedermacherin ausgewirkt?

Yasmine Hamdan: Musik ist auf so viele Arten befreiend, man lernt viel über sich und über seine Beziehung zur Welt. In der Musik lassen sich immer wieder Antworten finden – und Hoffnung. Und sie bedient das Bedürfnis nach seelischer Läuterung, da bin ich mir sicher. Mich hat die Musik von vielen Fesseln befreit. Es ist ein großes Privileg für mich, Musik machen zu können.

Sie leben inzwischen in Paris. Haben Sie noch Familie im Libanon? Ja. Alle meine Lieben leben nach wie vor dort.

Wie darf man sich die Musikszene im Libanon vorstellen? Gibt es da eine Underground-Szene? Na klar! Bands und Künstler, angetrieben von der Sehnsucht, dem Untergrund und den Stimmen am Rande der Gesellschaft… Ich habe meine Karriere Ende der 90er Jahre in Beirut, meiner Heimatstadt, mit der ersten arabischen Undergroundband Soapkills gestartet. Dann habe ich mit dem Produzenten Mirwaïs (u.a. Madonna – Anm. d. Red.) an einem arabischen ElectroPop-Projekt namens Yas gearbeitet. Letztes Jahr habe ich dann mein erstes Soloalbum „Ya nass“ veröffentlicht. Ich bin sehr stolz darauf, ein arabischer Künstler zu sein, und begeistert von den grenzenlosen Möglichkeiten, mit denen ich arabische Musik erschaffen kann. Der Gedanke, zu experimentieren und Tabus zu brechen, treibt mich an.

Yasmine Hamdan

Artist Video Hollywood News: Yasmines Song "Hal" aus Jim Jarmuschs Film "Only Lovers Left Alive" ist auf der Shortlist für den "Best Original Song" der 2014er Oscars. Wir gratulieren ganz herzlich!

Sehen Sie sich als politische Liedermacherin oder gar als eine Art Pop-Botschafterin für den Mittleren Osten? Als Künstler muss man sich meiner Ansicht nach immer engagieren. Ich komme aus einer Gegend, in der es viele Probleme gibt, aus einer Stadt, die schlimme Kriege und viel Zerstörung erlebt hat, die sich aber auch immer kleine Inseln der Hoffnung und Freude bewahrt hat. Außerdem ist es noch immer die Ausnahme, als arabische Frau künstlerisch aktiv zu sein. Da muss man auf dem Boden bleiben – wie eine Kriegerin. Ein Teil meines künstlerischen Antriebs ist also schon politisch, aber es steckt keine Strategie dahinter.

Was ist Ihrer Ansicht nach das größte Missverständnis zwischen dem Morgen- und dem Abendland? Ach, ich glaube nicht an diese klare Trennlinie zwischen den arabischen Ländern und der Westlichen Welt. Das ist doch nur eine weitere Illusion, die zu Unverständnis verleitet und jede Menge Missverständnisse und Stereotypen auf beiden Seiten füttert.

Sie wissen sehr viel über Musik, sowohl, was westliche Popmusik angeht, als auch in Bezug auf traditionelle, fast schon vergessene Künstler aus dem Orient. Ich liebe alte arabische Musik, egal ob aus Ägypten, Kuwait, Irak oder Syrien. Und ich habe da viel geforscht, viele Lieder, Sounds und Erinnerungen aus der Vergangenheit gesammelt und angehäuft. Mit diesem Material kann ich wunderbar arbeiten. Tradition inspiriert mich, weil sie Erinnerung ist: Eine wertvolle Anleitung, so lange du frei bist und dir das herausnehmen kannst, was du brauchst. Ich stamme aus einer Nachkriegsgeneration, bin in einer Geisterstadt aufgewachsen, die von Angst und Schmerz heimgesucht war, in der es aber auch immer Hoffnung gab. Wegen des libanesischen Bürgerkriegs hatte ich eine zerrüttete Kindheit. Ich lebte in vielen verschiedenen Ländern mit vielen unterschiedlichen Kulturen. Deshalb hatte ich lange eine Identitätskrise, fühlte mich heimatlos und deplatziert.

Überschrift über dem diesjährigen Bardentreffen ist „Krieg und Frieden“. Sind die Veranstalter auf Sie zugekommen und haben nach einem speziellen Set zum Thema gefragt? Nein. Aber Krieg, Frieden und Widerstand sind so oder so Realitäten, die ziemlich präsent sind in meinem Alltag und in meinen Erfahrungen. Ich spüre diesen Drang nach Veränderung – Veränderung in Richtung einer besseren Welt. Das mag utopisch klingen, aber es gibt mir das Gefühl, ganz arg am Leben zu sein. Singen erfasst alle Sinne, auch das Herz. Ein Konzert gibt man immer mit dem Publikum, nie vor einem Publikum. Diese wechselseitige Erfahrung ist es, die wirklich zählt. Sie erlaubt es, Brücken zu bauen und Mauern und Checkpoints hinter sich zu lassen.

[Interview: Stefan Gnad, Nürnberger Nachrichten, 30. Juli 2014]


Traditioneller Veranstaltungstermin ist das erste Wochenende der bayerischen Sommerferien - vom 31. Juli bis 2. August 2015 wird die Altstadt von Nürnberg zum 40. Mal zur Kulisse für das Bardentreffen.


Photo Credits: (1) Bardentreffen Logo (by Bardentreffen); (2) The Sands Family, (3) Barbara Thalheim & Michèle Bernard, (4) Aline Frazão, (5) Carmen Souza, (6) Monsieur Periné, (7) Ragga Gröndal, (8)-(9) Yasmine Hamdan (by Christian Moll).


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