FolkWorld #80 03/2023

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Happy Birthday


Lüül

Artist Video Lüül @ FROG

www.luul.de

Ray Austin (*17. Februar 1943, Thorne, England). Der britische Jazz-, Folk- und Blues-Musiker kam 1970 nach Freiburg im Breisgau mit einem Lehrauftrag für Modern English, widmet sich aber seit 1973 nur noch der Musik. Nach seiner Heirat 1978 führte er mit seiner Frau bis 1980 die Musik- und Kleinkunstkneipe Halifax im badischen Gottenheim. Ab 1981 moderierte er beim Südwestfunk die Sendung Music-Hall. 1985 war er eines der Gründungsmitglieder des Freiburger Jazzhaus e.V. Seit 1999 hat er die musikalische Leitung der Wodan-Halle in Freiburg. Er leitet die Dixieland-Bands Royal Garden Five und Original Hallelujah Stompers sowie die Country-Folk-Blues-Gruppe Ray Austin & Friends.

Finn Olafsson (*16. Februar 1953, Copenhagen, Denmark). Als 16-jähriger nahm der dänische Gitarrist 1969 seine erste LP mit der symphonischen Rockband ACHE auf, mit der er bis 1980 zusammenspielte. Finn Olafsson überführte seine Rechthandtechnik der klassischen Gitarre auf die akustische Stahlsaitengitarre und spielte mit Fingerpicks. Seine Musik ist vom dänischen Nord-Seeland inspiriert, wechselnd zwischen keltischen Klängen, Mittelalter und Renaissance sowie Blues und Ragtime. 1980 veröffentlichte er sein erstes rein akustisches Album Acoustic Guitar. Seitdem hat der dänische Gitarrist an rund 200 Solo-, Duo- und Band-Produkzionen teilgenommen.

Peter Braukmann (*23. Januar 1953, Hildesheim). 1977 begann Peter Braukmann als Profimusiker mit dem Folkduo Schnappsack, mit dem er Tourneen in Europa durchführte und im Fernsehen und im Radio auftrat. In den Jahren von 1983 bis 1989 war er Produzent von Kabarett-Schallplatten und Radiosendungen und arbeitete u.a. mit Elke Heidenreich, Gerd Dudenhöffer und Erika Pluhar zusammen. Von 1990 bis 2004 befasste er sich mit redaktionellen Arbeiten wie Monty Python oder RTL Samstag Nacht. Drei seiner Tonträger (Peter & Deborah 2011, Rote Schuh 2013 und Hochseil 2020) wurden für die Vierteljahresliste des deutschen Schallplattenpreises nominiert. Seit 2022 arbeitet er mit dem Liedermacher pákos aus Meißen an einem Liederprogramm mit deutschen Texten. Mit Gabriele Haefs, Kerstin Blodig und Ian Melrose entwickelt er ein Liedprogramm mit Werken von Lillebjörn Nilsen, das 2024 Premiere haben soll.

Reinhard Mey (*21. Dezember 1942, Berlin-Wilmersdorf). Seit Ende der 1960er Jahre gilt Reinhard Mey als einer der populärsten Vertreter der deutschen Liedermacher-Szene. Er war vor allem in den 1970er Jahren mit Titeln wie Der Mörder ist immer der Gärtner, Gute Nacht Freunde und Über den Wolken erfolgreich. Letzteres erreichte 2005 bei der Wahl der 100 besten Lieder des Jahrhunderts (ZDF) den 4. Platz. Zwischen 1967 und 2020 hat Mey jeweils im Mai 28 (deutsche) Studioalben herausgebracht, das erste Ich wollte wie Orpheus singen 1967, das bisher letzte Das Haus an der Ampel 2020. Zusätzlich veröffentlichte Mey 18 Livealben und neun Frédérik-Mey-Alben in französischer Sprache. Meys Lieder zeichnen sich durch oft umfangreiche Texte und eingängige Melodien aus. Sie sind stark vom französischen Chanson beeinflusst. Vor allem seit den 1990er Jahren finden sich zunehmend auch politisch Stellung beziehende, gesellschafts- und zeitkritische, oft von einer pazifistischen Haltung geprägte Stücke. Mey ist überzeugter Vegetarier und engagierte sich bei der Organisation PETA aktiv für den Tierschutz.

Lüül (*30. November 1952, Berlin-Charlottenburg). Bürgerlich Lutz Graf-Ulbrich gründete der Gitarrist Mitte der 60er Jahre die Band Agitation Free mit. Das von der Band initiierte Beat Studio wurde der Ursprung der Berliner Schule der Elektronischen Musik. Nach der Auflösung begleitete er als Tour-Gitarrist die Band Ash Ra Tempel und seine damalige Lebensgefährtin Nico. Anfang der Achtziger Jahre spielte er eigene Songs ein; mit Morgens in der U-Bahn konnte er einen Achtungserfolg erringen. 1995 wurde er Mitglied der 17 Hippies, bei denen er seither Banjo spielt und mit denen er die Filmmusik für Andreas Dresens Film Halbe Treppe einspielte. Mit Musikern aus diesem Umfeld ist Lüül seither auch auf Tour zu erleben. 2006 erschien seine Autobiografie Lüül, 2016 sein Buch Nico - im Schatten der Mondgöttin.

Hubert von Goisern (*17. November 1952, Goisern, Oberösterreich). Bürgerlich Hubert Achleitner machte ihn die Mischung von Rockmusik mit Elementen traditioneller Volksmusik zum wichtigsten Vertreter der Neuen Volksmusik / des Alpenrocks. 1986 gründete er die Original Alpinkatzen, dessen Koa Hiatamadl sich 1992 zu einem Chart-Erfolg entwickelte. Ab 1999 wandte sich Hubert von Goisern mit neuer Band stärker der Weltmusik zu. Gleichzeitig interpretierte er traditionelle österreichische Volkslieder. 2007 bis 2009 bereiste Hubert von Goisern mit einem zur Bühne umgebauten Frachtschiff zunächst die Donau bis zum Schwarzen Meer, dann den Rhein bis Rotterdam. 2015 kam die Dokumentation Brenna tuat’s schon lang von Filmemacher Marcus H. Rosenmüller in die Kinos. 2020 veröffentlichte er seinen Roman flüchtig und das bislang letzte Album Zeiten & Zeichen.




Stella Chiweshe

Artist Video Chiweshe @ FROG

stellachiweshe.com


Rest in Peace


Stella Chiweshe (1946-2023). Die bekannte Musikerin war international als mbira-Spielerin und Sängerin bekannt. Chiweshe war eine der wenigen Frauen, die das traditionelle Instrument mit Eisenlamellen spielten, das im Bira-Ritual, einer Geisteranrufungszeremonie, eingesetzt wird. Die britische Kolonialmacht hatte alle kulturellen Aktivitäten verboten. Chiweshe lernte von 1966 bis 1969 das Instrument und nahm Anfang der 1970er an illegalen Heilungszeremonien teil. 1974 konnte sie nach der formalen Unabhängigkeit Simbabwes erste Aufnahmen einspielen. Nach dem Ende des Befreiungskriegs trat sie 1981 der National Dance Company bei und ging mit dem Ensemble bis 1985 international auf Tournee. Seit 1987 trat sie mit ihrer eigenen Gruppe auf und nahm auch an den WOMAD-Festivals teil. Stella Chiweshe war mit dem Deutschen Peter Reich verheiratet, lebte teils in Harare, teils in Berlin. Am 20. Januar 2023 verstarb sie in ihrem Zuhause in Kuwadzana, einem Außenbezirk von Harare, an den Folgen eines Hirntumors. Die Regierung von Simbabwe kündigte ein staatliches Begräbnis für sie an.


  Bube Dame König Album in World Music Charts Europe

Maryam Akhondy

Artist Video www.maryam
akhondy.com


Artist Video Jan Cornelius @ FROG

www.jan-cornelius.de

Artist Video Albin Paulus @ FROG

www.albinpaulus.com

Eine Band aus Halle hat es unter die 200 besten Weltmusik-Alben des Jahres 2022 geschafft: Das aktuelle Album des Folktrios Bube Dame König „Von der Quelle bis zur See“ landete in den World Music Charts Europe (WMCE) auf Platz 131 von 854 nominierten Produktionen – damit ist das neue Album von Juliane Weinelt, Jan Oelmann und Till Uhlmann das bestplatzierte aus Deutschland. Die World Music Charts Europe wurden 1991 von der European Broadcasting Union (EBU) gegründet und ermitteln, welche Weltmusikproduktionen in europäischen Radios am häufigsten laufen.



Till Uhlmann - Drehleier, Violine, Backgroundgesang
Juliane Weinelt - Gesang, Querflöte, Maultrommel
Jan Oelmann - Gesang, Akustikgitarre, Violine


Artist Video Bube Dame König @ FROG

www.neue-volkslieder.de

„Wir freuen uns riesig über die Platzierung!“, sagt Bube Dame König Sängerin Juliane Weinelt, deren Band deutschsprachige Volkslieder mit Klängen und Melodien aus Irland und Schottland, aber auch aus Spanien und der Türkei mischt und die bereits mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und dem Folk Music Award ausgezeichnet wurde. „Ich fühle mich persönlich sehr geehrt, dem kulturellen Reichtum, für den alle Bands auf der Liste stehen, einen Farbtupfer hinzufügen zu können.“


Anfang Januar wurde bekannt gegeben, wer den WDR Jazzpreis 2023 erhält. Die Preisträgerin der Kategorie „Musikkulturen“ weist in diesem Jahr weit über Nordrhein-Westfalen und das Sendegebiet des WDR hinaus, denn ausgezeichnet wird die aus dem Iran stammende Künstlerin Maryam Akhondy. Mit ihrer kraftvollen Gesangsstimme und ihrem Engagement für die Frauen im Iran ist sie eine wichtige Stimme in der Musikszene NRWs.

1957 in Teheran geboren, war Akhondy eine aufstrebende Sängerin, als die Islamische Revolution begann, Frauen aus dem öffentlichen Leben im Iran zu verbannen. Weil sie sich in der Folge als Künstlerin nicht mehr frei entfalten konnte, kam sie Mitte der Achtzigerjahre nach Köln und wurde zu einer aktiven Brückenbauerin zwischen den verschiedenen Musikkulturen, persischen und europäischen, klassischen und modernen Spielweisen. Als erste Frontfrau der Schäl Sick Brass Band schrieb Maryam Akhondy Anfang der Neunziger ein Stück Kölner Weltmusikgeschichte mit.

Derzeit ist sie insbesondere mit ihrem klassischen Ensemble Barbad aktiv sowie mit ihrer Gruppe Paaz, in der sie iranische Chansons und iranische Popsongs aus ihrer Jugendzeit mit Jazz verbindet. Mit beiden Formationen tritt die inzwischen 65-Jährige auch zur Verleihung des WDR Jazzpreises am 4. Februar 2023 im Theater Gütersloh auf.

In der Sendung WDR 3 open: World wurden die Künstlerin und ihre Musik am 9. Januar genauer vorgestellt. Der Beitrag kann bis 10.1.2024 in der Mediathek nachgehört werden: www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-open-world/jazzpreis-musikkulturen-100.html.


Alle vier Jahre wird von der Stadt Leer zu Ehren der Leeraner Schriftstellerin der Wilhelmine-Siefkes-Preis vergeben. Ausgezeichnet werden damit Werke, die in Ostfriesland entstanden sind oder ein regionales Thema zum Inhalt haben. Diesmal ging die begehrte, mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung an den plattdeutschen Sänger, Liedermacher und Autor Jan Cornelius. Die Jury hatte sich für den Ostfriesen unter anderem deshalb entschieden, so der Leeraner Bürgermeister Claus-Peter Horst, „weil Cornelius der plattdeutschen Sprache Ausdruckskraft verleiht und sie auf vielfältige Art weiterentwickelt“. Er verschaffe dem Plattdeutschen generationsübergreifend Gehör und trage damit wesentlich zum Erhalt des Dialekts bei.


Das italienische Ensemble DOMO EMIGRANTES überzeugte Jury und Publikum im Malzhaus Plauen/DE beim 30. Folkherbst und gewinnt in beiden Wertungen JURYPREIS und PUBLIKUMSPREIS den 1. Platz. Damit nicht genug ... ALBIN PAULUS hinterließ mit seiner einzigartigen Performance ebenfalls einen bleibenden und ganz besonderen Eindruck, den die Jury mit einem JURY-SONDERPREIS honorierte! Der Preis "Eiserne Eversteiner" ist Deutschlands einziger Europäischer Folksmusikpreis! Hier die bisherigen Preisträger.




  Preis der deutschen Schallplattenkritik


Preis der deutschen Schallplattenkritik

www.schallplattenkritik.de

Bestenliste 1-2023

Breabach

Weltmusik: Callejera: La Perla
Digital, Mambo Negro Records (Direktvertrieb)

Von den Straßen Bogotás auf die Bühnen dieser Welt. Schon seit acht Jahren ziehen die drei Frauen von La Perla rund um den Globus. Und doch ist »Callejera« die erste komplette Studioproduktion von Karen Forero, Giovanna Mogollón und Diana Sanmiguel. Kolumbien ist ein Land des Chorgesangs, der Trommeln und Flöten. In den Städten blüht der Hip Hop. Das ist die musikalische Melange von La Perla. Ihre Themen sind soziale Ungerechtigkeit, Frauen-Power, Solidarität, auch gegenüber der Natur. Interpretiert wird diese Haltung mit Stolz, Engagement und Glaubwürdigkeit. Für die Jury: Jodok W. Kobelt

Traditionelle Ethnische Musik: Prima Materia – Al-Rahem Al-Aoual
Sanstierce, Ars Choralis Coeln, Nouruz Ensemble. Heaven & Earth HE 29 (Direktvertrieb)

Aus dem Urgrund des Seins, dem Schoß der Mutter, Mater, Maria in Bibel und Koran, PRIMA MATERIA – dieser Kosmos wird hier Musik. Das Titelbild der CD zeigt die Vision vom Lebenskreis, die Hildegard von Bingen selbst gestaltete. Ihre tausendjährigen Melodien fließen ein wie auch Melismen und Rhythmen der arabisch-islamischen Musik. Gewiss ist es eine Sache des Glaubens, der großen interkulturellen Begegnung, in die man eingesponnen wird: im Geist der Gregorianik, der frühen deutschen Mystik und eines Lyrikers aus Bethlehem. Eine unglaubliche Gemeinschaftsarbeit nach Ideen von Maria Jonas und Bassem Hawar. Für die Jury: Jan Reichow

Liedermacher: Helmut Debus: Angst legg di slapen
Fuego 3396-2 (Jaro Medien)

Seinesgleichen ist nirgendwo zu hören von Rostock bis Garmisch. Das gilt auch für dieses Album. Ein Meisterwerk. Helmut Debus macht seit 50 Jahren von der Wesermarsch aus per Plattdeutsch, Gitarre, Band plus reifender sonorer Stimme emotionale Bewegtheit spürbar. Müßig, seine seelentiefe Mundartpoesie nicht sogleich Wort für Wort zu verstehen. Schon die ersten aufgeschnappten Textfragmente wirken wie das Aroma der auch zeitkritischen Botschaften. Sie sind Dylan und Waits, Cohen wie Jeff Hardy verhalten zugetan. Alles vermittelt durch edel schmelzende, aber nie schmalzige Sounds. Debus steht längst in einer Reihe mit May, Wader, Wecker oder Wenzel. Für die Jury: Jochen Arlt

Folk und Singer/Songwriter: Breabach: Fàs
Breabach Records BRECD7 (Bertus)

Breabach

Artist Video Breabach @ FROG

www.breabach.com

Die achte CD der fünf Schotten, die seit über 15 Jahren mit der Doppeldröhnung der Drones, sprich: zweier Highland Bag Pipes, aktiv sind. Den roten inhaltlichen Faden bilden Umweltschutz und Regeneration gemäß dem Albumtitel, der so viel wie wachsen, entwickeln oder sprießen bedeutet. Diese Inhalte bettet das Quintett in einen mehrschichtigen Sound ein, in dem unendlich viele Klangideen versteckt sind. Und nicht nur das, die Produzentin Inge Thomson hat auch ein Augen- oder besser Ohrenmerk auf diverse rhythmische Feinheiten gelegt. Ein Meisterwerk zeitgenössischer schottischer Folkmusik! Für die Jury: Mike Kamp

Blues: Larkin Poe: Blood Harmony
CD/LP, Tricki-Woo Records TWR01CD (Indigo)

Die Schwestern Rebecca und Megan Lovell, die sich als Band nach einem ihrer Vorfahren Larkin Poe nennen, schicken sich mit ihrem achten Album »Blood Harmony« an, den Southern Rock, eine seit den Siebzigern populäre Spielart des Blues-Rock, die Elemente der in den US-Südstaaten heimischen Genres wie Country, Gospel, Soul und Jazz in sich aufnimmt, zu neuer Blüte zu führen. Die aus Atlanta stammenden, mittlerweile in Nashville lebenden Sängerinnen, Songschreiberinnen und Multiinstrumentalistinnen setzen die Musik unter (Stark-)Strom, ohne dabei die »Roots« zu kappen. Für die Jury: Christian Pfarr

Bestenliste 4-2022

Kolinga

Weltmusik: Kolínga: Legacy
DL/CD/2 LPs, Underdog Records UR 838051 (Broken Silence)

Südfranzösische Provinz. Die Sängerin Rébecca M’Boungou blättert in ihrem multikulti-Leben. Dabei umgibt sie gedämpfter Fusion-Pop mit kongolesischen Anleihen, Keyboards, Gitarren, Schlagzeug, Bläsern und vielen Breaks. Ihre Stimme weht, mitunter als Chor. Verwundet ertönt »In den Augen aller Männer suche ich nach der Liebe, die Du mir nie gabst«. Es heißt über sie: Was der kongolesische Vater liegen ließ, gab ihr die alleinerziehende Mutter, eine (weiße) Tänzerin im Nationalballett der DR Kongo. Die Band Kolínga berührt mit »Legacy« episch. Wispern in einem stimmigen Gruppenbild mit Charakter. Für die Jury: Johannes Theurer

Traditionelle Ethnische Musik: Misagh Joolaee, Sebastian Flaig: Qanat
CD/DL, Pilgrims Of Sound 0098931636306 (Direktvertrieb)

Qanat – dieses Wort zu googeln lohnt sich, auch wenn man es auf reine Musikalität bezieht: Es bezeichnet ein uraltes Bewässerungssystem, UNESCO-Welterbe. Eine Quelle des Lebens, Inspiration, unglaubliche Tonkaskaden, feinstufige Ornamente. Zaubereien eines klagenden und jauchzenden Streichinstrumentes. Misagh Joolaee korrespondiert mit den fabelhaften Rhythmen, die elektrisch geladenen Fingern zu entspringen scheinen. Sebastian Flaig hat interkulturelle Perkussion in Leipzig und Istanbul gelernt, er amalgamiert sie mit melodischen Formeln aus der Volksmusik Khorasans oder aus den verborgenen Schächten iranischer Klassik. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Dokument intensiver westöstlicher Dialoge. Für die Jury: Jan Reichow

Liedermacher: Nur meine Lieder
Weggefährten und Liedgenossen singen Christof Stählin. Grosche, Max Prosa & Claudia Fink, Dietlinde Ellsässer, Reinhard Mey, Sebastian Krämer, Bodo Wartke, Linard Bardill, Joana Emetz & Barbara Thalheim, Thomas Felder & Johanna Zeul, Holger Saar, Manfred Maurenbrecher u.a.. Buschfunk 08422

Was für ein Werk! Allein schon wegen der – auf einer CD versammelten – Künstlerinnen und Künstler wie Reinhard Mey, Manfred Maurenbrecher, Bodo Wartke, Barbara Thalheim mit Joana, Max Prosa, Sebastian Krämer oder Johanna Zeul, u.a. zusammen mit ihrem Vater Thomas Felder. Diese Namen garantieren eine außergewöhnliche Vielfalt der Interpretationen von Songs aus fast der gesamten Schaffenszeit des Jubilars Christoph Stählin, der dieses Jahr 80 geworden wäre. Die CD ist eine würdige Würdigung des »Wortmagiers, Universalgelehrten und Philosophen, Dichters, Schriftstellers, Essayisten, Kabarettisten, Sprachforschers, Musikers, Poesielehrers« (Liederpoet Holger Saarmann). Für die Jury: Petra Schwarz

Folk und Singer/Songwriter: Kim Carnie: And so we gather
CD/DL, Cárn 880992153287 (Direktvertrieb)

Es ist die Stimme, die diese CD so besonders macht. Kim Carnie, »gälische Sängerin des Jahres 2021« singt in einer besonderen Mischung aus samtenen und leicht rauchigen Tönen, gepaart mit ein wenig Jungmädchenhaftigkeit. Dieser Klang passt wunderbar zu den sechs gälisch-traditionellen und vier englischsprachigen Stücken, letztere ausnahmslos Eigenkompositionen mit Ohrwurmcharakter. Dazu kommt eine 30köpfige Helferschar aus der ersten Liga der schottischen Musikszene unter der Führung von Produzent Donald Shaw, und dann weiß man, dass da ganz und gar nichts schief gehen kann. Für die Jury: Mike Kamp


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