Klassische wie moderne Romanschriftsteller, die sich mit dem Mittelalter beschäftigten, haben Ritter fahren und Huren wandern lassen, Medici und Pilger als auch Troubadoure und Minnesänger auf die Reise geschickt. Den uns bekannten Protangonisten aus Prosa und Poesie gesellt sich nun ein neuer Held hinzu.
Gymnasial- und Gitarrenlehrer Sebastian Hanke
hat neben den "schönsten Kinderliedern" [54]
auch 65 All-Time-Favourites, sprich Die schönsten Traditionals (Folk, Balladen, Spirituals,
Shantys, dt. Volkslieder u.v.m.), für Gitarristen aller Schwierigkeits-Grade vorgelegt. In neuen Arrangements
klingen die Stücke (mit Noten, Tabs und ggfs. Texten) originell und zeitgerecht.
Sie sind in 5 Kapitel gegliedert:
(1) Liedbegleitung mit Basstönen, einfache Begleitung für Anfänger (3 Stücke, z.B. "Auf der schwäbsche Eisenbahne");
(2) Melodiespiel in verschiedenen Lagen, z.T. um zweite und dritte Stimme ergänzt (13 Titel,
inkl. "Sailors Hornpipe" und "Tarantella"); (3) kreative Begleitung mit Akkorden,
sowohl Strumming als auch Picking (24 Titel von "Alle Vögel sind schon da" bis "Worried Man");
(4) Fingerstyle für mehrstimmigen Solovortrag (22 Titel, wiederum abwechslungsreich, z.B. "Pay Me My Money Down");
(5) vierstimmiges Ensemblespiel (4 Stücke wie "Leise zieht durch mein Gemüt"). Zusätzlich gibt es ein
MP3-Playalong als kostenloser Download.
Sebastian Hanke, Die schönsten Traditionals für Gitarristen.
Edition Hanke,
2013, ISBN 978-3- 9814820-2-7, 60 S, €12,95
Der sechste Band aus der Reihe Hit Session im handlichen DIN-A5-Format mit Spiralbindung bietet abermals
aktuelle Hits aus den verschiedensten Genres. Diesmal sind Deutsche Song-Poeten an der Reihe,
Klassiker wie Marlene Dietrich ("Sag mir, wo die Blumen sind"),
Reinhard Mey [50],
Franz Josef Degenhardt [47],
Konstantin Wecker und Hannes Wader [48] (z.B. "Heute hier, morgen dort"),
Pioniere der deutschsprachigen Rockmusik wie Lindenberg,
Gundermann [40],
Rio Reiser [44] (mehrere Titel, z.B. "Halt dich an deiner Liebe fest"),
junge Liedermacher wie Götz Widmann [46],
Judith Holofernes (Wir sind Helden) [36],
Dota Kehr [52] und
Rainald Grebe [54] ("Brandenburg").
Insgesamt 100 Stücke mit Noten, Akkorden und Texten aus den letzten 50 Jahren des Liedermachens
ergeben die Bibel des modernen deutschen Liedguts.
Hit Session 7 - Deutsche Song-Poeten.
Bosworth Edition,
2014, ISBN 978-3-86543-813-3, 288 S, €22,50
Sing along with us, dee-dee dee-dee dee ...
Und gleich weiter mit noch mehr Hits, diesmal für die Ukulele, dem gitarren-ähnlichen Zupfinstrument aus Hawaii, das
via Skiffle, Marilyn Monroe, Stefan Raab und Julia Nunes zu momentan recht hoher Popularität gefunden hat.
Die vierte Hit Session Ukulele (Standardstimmung GCEA) widmet sich thematisch dem Sommer,
100 sonnige Songs für Beach Party und Carnaval do Brasil (tiefsinnige Texte sind zumeist nicht zu erwarten):
Gipsy Kings "Bamboleo", Mamas & Papas "California Dreaming", Bobby McFerrins "Don't Worry, Be happy",
Udo Jürgens "Griechischer Wein", Mungo Jerrys "In the Summertime", Ricky Martins "Livin' La Vida Loca",
Scott McKenzies "San Francisco", REM's "Shiny Happy People", Laid Back's "Sunshine Reggae", u.v.m.
Und das all summer long bei 36 Grad ...
Don't worry, don't hurry, take it easy ...
Hit Session Ukulele Sommer-Hits.
Bosworth Edition,
2014, ISBN 978-3-86543-814-0, 250 S, €22,50
Aniada Mensch deucht mir so årm, der d' Schneeeålm nia håt gesegn...
Die Schneealpe an der steirisch-niederösterreichischen Grenze
inkludiert das UNESCO-Welt- kulturerbe Semmering-Bahn. Dort wurde vor 160 Jahren die
erste europäische Gebirgsbahn mit Normal-Spur eröffnet.
Das Steirische Volksliedwerk hat mit einer Feldforschung in der Region begonnen, als erstes Ergebnis liegt ein
Liederheft der Reihe "meine Lieder – deine Lieder" vor, das sechs Lieder und ein Gedicht der Sängerin und Komponistin
Maria Anninger (1888–1950) aus der Gemeinde Spital am Semmering beinhaltet. Du herzliabe Schneeålm
enthält typische Heimatlieder (über Berge und Ortschaften) sowie ein Lied zum 100. Geburtstag des
steirischen Heimatdichters Peter Rosegger [51]
im Jahre 1943. Außer Maria Anningers bekanntestem Text und Komposition, dem "Schneeålm-Lied",
wurden alle Stücke zum ersten Mal publiziert.
(Das Heft liegt dem Vierzeiler 02.2014 bei, der Zeitschrift des Steirischen Volksliedwerks.)
„Du herzliabe Schneeålm“ - Lieder von Maria Anninger.
Steirisches Volksliedwerk,
meine Lieder – deine Lieder 14/1, 2014, 16 S, €2
In einer Burg auf der Fränkischen Alb anno 1350 lebt der 14jährige Grafensohn Lorenz von Rabenhorst.
Und so finden sich eines Tages im Winter zwei Spielleute auf der Burg ein.
Rabenhorst Senior hört es allerdings nicht gerne, dass sein einziger Sohn nicht das Schwert schwingen will und von den ritterlichen Künsten nur für die Verskunst etwas übrig hat.
Lorenz büxt aus und macht sich mit einem der beiden Spielleute, dem schwarzhäutigen, mauretanischen Mädchen Kamaria Malaika, auf die Reise, um der berühmteste und beste aller Minnesänger werden. Der Weg des Spielmanns führt ihn ins heilige Coellen am Rhein, wo ihm der namhafte Instrumentenbaumeister Volker eine magische Ferkesfidel (d.i. eine Drehleier, der Klappdeckel zeigt ein solches Instrument nach Hieronymus Boschs Triptychon "Der Garten der Lüste")[53] aus dem Horn eines Einhorns anfertigt.
Geschwind schlägt der Historienroman in ein Fantasy-Abenteuer um. Lorenz und Kamaria begegnen einem Nöck (Kelpie),[34] einem Faun und der Nymphe Loreley. Desweiteren spielen Siegfrieds Tarnkappe und der Schatz der Nibelungen eine bedeutende Rolle.
Autor ist Ulrich Joosten, langjähriger Redakteur der Zeitschriften Folk-Michel und Folker sowie Drehleierspieler der Gruppe Gambrinus[41] (deren neues Programm am 23. August 2014 im Forsthaus Steinhaus bei Bergisch-Gladbach Premiere hat). Seit langem trug er sich mit dem Gedanken, ein Buch über Drehleier, Bordunmusik und Minnesang zu schreiben, das im Dunklen Zeitalter der Musikinstrumentengeschichte angesiedelt ist:[30][36][39] Die Drehleier ist in Texten ab dem 10. Jahrhundert belegt, die frühesten bekannten Darstellungen stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Die nach Verlagsangabe für junge und jung gebliebene Leser ab zwölf Jahren geschriebene Erzählung kommt weitgehend ohne Sex & Drugs & Rock'n'Roll aus. Von leichter Hand verfasst, ist die Mär zwar nicht besonders nobelpreis-verdächtig, bietet aber ein kurzweiliges Lesevergnügen. Persönlich mag ich allerdings eher das Historische als das Fantastische.
Joosten hat den Schalk im Nacken: der militärische Ausbilder ist Herr Arnold von Schwarzeneck, die Pferde heißen Hein und Oss (sicherlich nicht Welfenherzog Heinrich der Löwe und der gälische Sänger Ossian).[37] Vom niederen Rhein kommt der Minnesänger Günter vom Ossenberg[54] und die Rede ist von einem singenden Zimmermann namens Robert, der auf der Laute nur drei Akkorde schlagen kann und eine Stimme hat wie ein rostiger Hufnagel. Doch seine Lieder singt er einfach nur großartig, und er schlägt alle Zuhörer in seinen Bann.[45]
Eine Fortsetzung erfährt die Erzählung in Joostens Kurzgeschichte "Der Harfner auf Hardenstein". Dort verschlägt es Kamaria Malaika mit dem Faun Malkolpes zu einem verzauberten, die Harfe spielenden Kobold namens Goldemar auf die Burg Hardenstein an der Ruhr:
Dort muss Kamaria erfahren, dass das Geheimnis nicht in dem Instrument liegt, das man spielt (ein Musiker ist immer nur so gut wie sein Instrument, sagt Goldemar), sondern die wertvollsten Instrumente nicht immer die am schönsten verzierten sind.
Kamarias Erlebnis entstammt der Kurzgeschichtensammlung Chinesische Transvestiten und andere irische Stories, die inspiriert wurde von Mick Fitzgeralds erfolgreicher Storysammlung "Session".[43] Die Idee ist es gewesen, weitere schreibende irische Musiker (im weitesten Sinne) bzw. Geschichten zum Thema irische Musik zu finden.
In den 14 Geschichten erzählt beispielsweise die Kieler Autorin Karin Braun von der Punkband Kotzende Kobolde, die nicht nur dem Lied "Molly Malone" Gewalt antun, sondern zudem einen Bürgermeister zu Fall bringen. Mick Fitzgerald,[48] selbst gelegentlicher Schauspieler, lässt in der Titelgeschichte ein Filmteam in O'Donoghues Pub in Dublin drehen.[9]
Evelyn Conlon versucht, den Titel einer Tanzmelodie herauszufinden:
»Ich sage dir, es ist Gannons Scheunentanz.« »Nein, das ist es nicht, es ist einer von Ed Reaveys Tänzen in Kinvara.« »Glaub ich nicht, ich glaube es ist Fred Finns, diese komische Polka.« »Oder es könnte Kafoozolum sein?« »Hol doch mal den Breathnach herunter.« »Nein, da steht es sicher nicht drin, aber wenn du die Aufnahme von Andy finden kannst, ich glaube, es war dort drauf.« »Nein, das hat er nie gespielt.« »Doch, zwar nicht diese Version, sondern die, die so geht ...«
Bei Kerstin Flenter vermischt sich Fact und Fiction, Dichtung und Wahrheit. Der Geschichtentitel "We're all gone, gone in the years, babe" entstammt Pogues-Frontmann Shane MacGowan's Lied "Broad Majestic Shannon".[30]
Doch wie heißt es so schön:
Eher den Tatsachen verhaftet sind Pádraig Pearse (der 1916 nach dem Dubliner Osteraufstand hingerichtet wurde) und Ralf Sotscheck (Irland-Korrespondent der TAZ). Singer-Songwriter Andy Irvine[53] beschreibt eine typische After-Show-Party: Wir aßen und tranken so einiges, und dann tranken wir noch mehr und dann gingen wir in eine andere Kneipe.
Gabriele Haefs erinnert sich an Pádraig Ó Carra, Zitherspieler und Onkel von Niamh Ní Charra,[51] der 1975 mit Maire Ní Chathasaigh und Maírtín O'Connor auf dem 2. Irish Folk Festival aufgetreten ist. Petr Pandula, der heute die Agentur Magnetic Music und das Irish Folk Festival[54] leitet, war ein Jahr darauf zu Gast:
Pandula trampte Richtung Irland und lernte in dem west-irischen Weiler namens Doolin[40] Tunes von Micho Russell höchstpersönlich. Der Rest ist Geschichte – im wahrsten Sinne des Wortes.
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Photo Credits:
(1ff) Book Covers, (7) Ulrich Joosten (Gambrinus),
(8) Mick Fitzgerald,
(10) Micho Russell
(from website/author/publishers);
(9) Andy Irvine (by Walkin' Tom).