FolkWorld #74 03/2021

CD Rezensionen

Patatras "Schneewittchen und..."
Eigenverlag, 2020

www.patatras.de

Bei Patatras existieren musikalische Grenzen eigentlich überhaupt nicht. Traditionelles ist auf jeden Fall eine Menge dabei – Stücke aus Frankreich, Deutschland, keltischen Landen - aber dann mischen sich da dann doch immer wieder gut bekannte Melodien ein, die zum Teil nicht aus der Folkszene stammen: aus Klassischer Musik, von Pippi Langstrumpf oder Feuerwehrsirenen, aber auch mal aus beliebten deutschen Volksliedern und vielem mehr. Die beiden Musikerinnen, Steffi Budde am Akkordeon und Barbara Kranz an der Violine, zeigen sowohl Spielfreude als auch gekonntes und bestens vertrautes Zusammenspiel.  Verspielt und improvisierend ist dies Musik, die den Zuhörer zum lächeln bringt. 
© Michael Moll


Adabei "Papilio"
Eigenverlag, 2020

www.adabei-band.de

Grenzenlos gehts auch bei diesem Trio zu - ganz selbstverständlich bewegen sich die drei deutschen Musiker zwischen Folk- und klassischen Kompositionen, die sie dann mit einer schönen Prise von Jazz und Improvisation interpretieren. Auf Kontrabass, Gitarre und Fagott/Blockflöten/Tin Whistle hören wir neu improvierte Versionen von Folkstücken aus Skandinavien (von Harald Haugaard und Roger Tallroth), Irland (Stockton’s Wing) und Bayern (trad), sowie Stücken von Komponisten wie Brahms, Jobim, O‘Carolan, Béla Bartok oder Richard Rodgers - und ein Django Reinhardt Stück darf bei dieser Mischung natürlich auch nicht fehlen.
© Michael Moll


Fred Ape "Bedingungslos"
Eigenverlag, 2020

www.fred-ape.de

Fred Ape ist ja nun schon seit Langem für seine Lieder gegen Intoleranz und für Menschlichkeit bekannt. Auch sein neues Album ist sicherlich thematisch nicht immer leichte Kost - gekonnt satirische Lieder, die all die heutigen ernsten Themen aufnehmen und in Parabeln, Satiere und kleinen Geschichten verpackt den Hörern nahebringt. So kann man sich heute haarsträubend gut vorstellen, dass eine Bürgerbewegung sich dafür einsetzt,  dass nun 2 +2 =5 ist - und sich diese Nachricht ohne kritischer Betrachtung schnell ausbreitet. Corona ist auch vertreten - dabei widmet Fred sich selbst das Lied „Risikogruppe“, zu der er in Coranazeiten zugeordnet  wurde, und macht sich in „Die kleine Kneipe“ Sorgen um das Corona-bedingte Kneipensterben. Bei all der Bitterkeit ist aber auch eine Dosis Optimismus dabei. Aber bevor ich die Themen verrate, lass ich Euch selbst die Freude, alle 13 Lieder des 30. Albums dieses legendären Liedermachers zu entdecken.
© Michael Moll


Delva "Spuren"
Foxy Records, 2020

Artist Video

www.delva-band.de

Aus München kommt diese rockige Folkband um die Schwestern Johanna und Judith Krims.  Von irischem Folk beeinflusst, liegt der musikalische Schwerpunkt doch auf deutscher Rock/Folk-Musik. Alle Lieder sind deutschsprachig und originale Delva-Kompositionen. Die Texte sind dabei lyrisch und recht tiefgründig.  Neben Rockinstrumenten ist das Haupt-Folkinstrument eine Geige. Geprägt ist die Musik von einer melodramatischen, dunklen Atmosphäre, die an skandinavischen Folkrock oder auch mal an deutschen Mittelalterrock erinnert. 
© Michael Moll


Duo Lautensang "farbenfroh"
Eigenverlag, 2020

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www.duolautensang.de

Auf ihrem neuen Album haben sich Astrid Heldmaier und Reiner Köhler, in ihrem Duo Lautensang, voll Liedern und vertonten Gedichten aus deutschen Traditionen gewidmet. Das Ergebnis kann sich sehen, oder eher gesagt, hören lassen: wunderbare deutsche Folklieder mit musikalisch keltischen Einflüssen, die mit Irish Bouzouki, Gitarre, Whistles und Northumbrian Smallpipes bereichert werden. Astrid‘s Gesang ist angenehm, warm und entspannt, und das Duo zeigt Geschmack in der Auswahl und Vertonung der Lieder und Texte. Sie stammen zumeist aus dem 18. und 19. Jahrhundert - drei sind traditionell (und recht unbekannt), vier sind Vertonungen von Texten, zum Beispiel von Friedrich Gräbke oder Johann Peter Uz, und eins ist von Astrid, inspiriert von Peter Scholz‘ „Unter den Toren“.
© Michael Moll


Die Feuersteins "Sing!"
Ruhrfolk.de, 2020

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www.diefeuersteins.de

Anstatt ein volles Album zu machen, haben sich die Feuersteins entschieden, eine Trioliogie von drei EPs mit je sechs Liedern nacheinander zu veröffentlichen. Nach „Tanz!“[71] folgt nun, Corona-bedingt etwas verspätet, mit „Sing!“  Nummer 2 der Dreier-Folge von „Ausrufezeichen“-EPs. Wieder bringt die Ruhrpott-Familienband eine Mischung aus deutschen und englischen, aus originalen, traditionellen und zeitgenössischen Liedern - moderner Deutschfolk meets Celtic und Pop (der Americana-Einfluss ist dieses Mal nicht so stark geprägt wie bei „Tanz!“). Mein Favorit auf diesem Album ist die Feuerstein-Interpretation des deutschen Folkklassikers „Mein Michel“. Frische weltoffene deutsche Folkmusik. Nummer 3 der Trilogie - „Los!“ - soll in 2021 folgen.
© Michael Moll


Fiddlers Green "3 Cheers for 30 Years"
Eigenverlag, 2020

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www.fiddlers.de

Vor 30 Jahren waren die Dubliners noch regelmäßige Besucher in Deutschland, die Pogues hatten in 1990 gerade noch as Shane McGowan als Frontmann, und, inspiriert von diesen Größen, war es auch die Zeit vieler deutscher Fun/Speed/Party Folk Bands, die ihre eigenen Versionen der irischen Balladen machten. Natürlich waren Fiddlers Green eine dieser Bands – und, Hut ab, 30 Jahre später sind sie noch immer dabei.
Auf ihrem Jubiläumsalbum kehrt die Band zurück zu den klassischen irischen Gassenhauern und Balladen, die sie bekannt gemacht haben. Erinnerungen werden wohl in den meisten Folkies der 80er und 90er (mich eingeschlossen) wach - gute oder auch genervte - wenn man denn Fiddlers Green‘s Neueinspielungen von „Whiskey in the jar“, „Seven Drunken Nights“, „Wild Mountain Thyme“, „ All for me Grog“ und natürlich dem „Wild Rover“ hört. 
© Michael Moll


Jan Cornelius "So wied weg"
Artychoke, 2021

English CD Review

www.jan-cornelius.de

Der ostfriesische Liedermacher Jan Cornelius erfreut seine Fans (und Menschen, die ihn kennenlernen wollen) mit einer neuen CD in seiner heimatlichen Sprache. In Ostfriesland ist das alte Friesisch längst ausgestorben, dort wird eine Niederdeutsch-Variante gesprochen, und die hören wir nun. Die Lieder sind in der ersten Coronaphase entstanden, das erklärt sicher die ruhigen Melodien und die leise Melancholie, die über allem liegt. Trübsal wird hier allerdings nicht geblasen, ein wunderbares Liebeslied im Walzertakt z.B. bringt Hoffnung und Optimismus („Als mien slaap bi de maan bleev“). Lied Nr. 3., „Allens heeft sein tied“ mit seiner Ohrwurm-Melodie zeigt, wie das biblische „Ein jeglich Ding hat seine Zeit“ in Ostfriesland aufgefasst wurde und wird, und „Twee süsters“ greift das überall in Europa bekannte Motiv der beiden Schwestern auf, die eigentlich friedlich zusammenleben, aber dann kommt ein attraktiver Mann … Nur wenige Beispiel, aber sie zeigen, dass die alte Behauptung, dass Friesland nicht singe („Frisia non cantat“) reichlich übertrieben war. Für Sprachunkundige: Im Beiheft stehen alle Texte, mit ausführlichem Glossar.
© Gabriele Haefs


Lena Jonsson Trio "Stories from the Outside"
Hedgehog Music, 2020

English CD Review

Artist Video

www.lenajonsson.com

„Stories from the Outside“ heißt die neue CD der schwedischen Geigerin Lena Jonsson – aber der Inhalt ist sehr schwedisch. Fast alle dieser Instrumentalstücke sind Originalkompositionen der Künstlerin, und doch klingt es sehr traditionell. Die Titel verraten meistens nicht viel: „Sjön“ („Der See“) und „The Big Lake“ könnten auch von Wäldern handeln, anders als das eher fetzige „Rallpersgubben kör timmer“, wir hören aus dem Rhythmus richtig heraus, wie der Holzfäller, dem das Lied den Titel verdankt, die Baumstämme aus dem Wald befördert. Schottische Einflüsse (kein Wunder, bei den engen Verbindungen der beiden Länder in früheren Jahrhunderten) sind zu hören, logisch wenn ein „Weihnachtsschottisch“ dabei ist. Es klingt wie ein schwedischer Strathspey, einfach gut – die ganze CD ist ein Genuss, erwähnt werden müssen unbedingt die Begleitmusiker Erik Ronström (Gitarre und Mandola) und Kristoffer Sundström (Bass). Wenn hier Punkte vergeben würden, gäbe es allerdings Abzug für das knallbunte Einlegeblatt, es zeigt die Künstlerin in allerlei güldenen Gewändern, Infos zur CD liefert es leider nicht.
© Gabriele Haefs


Screaming Orphans "Sunshine and Moss"
Eigenverlag, 2020

English CD Review

Artist Video

www.screamingorphans.com

Waisen? Kann sein. Schreien? Nimmermehr. Die vier Schwestern aus Donegal säuseln mit Vorliebe, und wenn es möglich ist, laut zu säuseln, dann sind sie darin die Meisterinnen. Auf der neuen CD bringen sie, neben zwei Instrumentalmedleys, vor allem Altbekanntes. Dass sie Ahnen in der Ceilidhband-Szene haben, wird durch die rhythmische Ausformung deutlich, zu allem kann getanzt werden, mit Vorliebe Walzer. Und der Einfluss einer früheren nordirischen Supergruppe ist deutlich, der Johnstons, deren Fassung des schottischen „Ye Jacobites by name“ hier hörbar Patin gestanden hat. Andere alte Ohrwürmer im neuen Gewand sind „My grandfather’s clock“ und „Mary from Dungloe“. Am Ende: ein Bonustrack, ein Kinderlied auf Irisch, und wenn eins an dieser CD voller Hörerlebnisse bedauerlich ist: Dass die Screaming Orphans, anders als so viele MusikerInnen aus Donegal, so wenig auf Irisch singen.
© Gabriele Haefs


Dowally "Early Bird / Night Owl"
Own label, 2021

English CD Review

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www.dowally.com

Das schottisch-englische Duo Dowally mischt gern, schottische Klänge, englische (hinreißend die lange Ballade „Three little babes“), türkische, Gypsyswing, Old Time, alles vertreten. Dan Abrahams schreibt viele Stücke selbst und spielt Gitarre, Rachel Walker ist eine wahre Teufelsgeigerin und hat eine perfekte Balladenstimme. Früher Vogel und Nachteule, scheinbar Gegensätze, aber es gibt den Punkt, an dem sie sich treffen, wenn der eine besonders früh dran ist, die andere besonders lange durchhält. Und dann ist das Ergebnis so klangvoll wie auf dieser CD. Fans der Exiles werden sich freuen über „Geese from the East“, eines der Stücke, aus denen sich dieser Medley zusammensetzt, ist ein wunderbarer Gruß an deren legendäre LP „Hale and the Hanged.“
© Gabriele Haefs


Spilar "Stormweere"
Trad Records, 2020

English CD Review

Article: Stormy Weather from Flanders

www.spilar.be

Das belgische Quintett Spilar – zu den Mitgliedern gehört der offenbar unermüdliche Ward Dhoore, ein musikalischer Hans Dampf in allen Gassen! – hat Lieder großer Landsleute im Repertoire, nennen wir nur Wannes Van de Velde, Jacques Brel und Willem Vermandere. Aber sie überraschen uns auch mit einem Marienlied aus dem Mittelalter und anderen musikalischen Leckerbissen aus ihrer an großartiger Musik ja wirklich reichen Heimat. Neben Ward Dhoore und seiner Mandoline muss Eva Decombels Gesang genannt werden. Maarten Decombel singt ebenfalls und spielt Gitarre und Mandola – und er tritt hier auch als Texter und Komponist in Erscheinung, das letzte Lied auf der CD, „De derde man“ („Der dritte Mann“) ist seinem Söhnchen Willem gewidmet.
© Gabriele Haefs


Ilkka Heinonen Trio "Lohtu"
Nordic Notes, 2021

English CD Review

www.ilkkaheinonentrio.com

Das finnische Trio liebt schwerverdauliche Musik, was nicht negativ gemein ist. Die ausgefeilten Arrangements und überraschenden Stilwechsel verlangen konzentriertes Hören, ein reiches Klangerlebnis ist die Belohnung. Es geht los mit einem fast höfischen Stück, „Die Krönung der Narren“ (Finnisch ist manchmal überraschend einfach: Narriet heißt „Narren“!), und es bleibt nicht das einzige Menuett auf der CD. Eine Erinnerung an die während der Arbeit an dem Album verstorbene Sängerin Marie Fredriksson ist das zweite Stück, hier liefert Maija Kauhanen die stimmliche Untermalung. Die CD feiert die Renaissance der Jouhikko, der finnisch-karelischen Bogenleier, die vollständig in den Schatten des Nationalinstrumentes Kantele gerutscht war. Zugleich erleben wir Ilkka Heinonens Versuche, zwischen finnischer Tradition und französischer Oper eine Verbindung zu schaffen – manchmal wird eine Wall of Sound daraus, dann wieder klingt es ungeheuer traditionell, lotet alle Stufen zwischen diesen Extremen aus – und große Oper und Hörerlebnis ist es allemal.
© Gabriele Haefs


Gájanas "Čihkkojuvvon - Hidden"
Nordic Notes, 2021

English CD Review

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Techno-Joik, das ist eine Musikstil, mit dem derzeit in Sápmi gern experimentiert wird – wir sehen, wie viel seitig Joik einsetzbar ist! Wobei das erste Stück einfach mit Gesang auf Samisch anfängt, kein Joiken, sondern ganz normale international übliche Melodieführung. Eine Erinnerung daran, dass Gájanas beim samischen Grand Prix mitgewirkt haben, der sich genauso wenig durch musikalische Phantasie auszeichnet wie der internationale (die CD ist grandprix-frei). Und ein kleiner Tritt vors Schienbein für alle, die glauben, aus samischer Kehle könne nur Joik kommen. Joikfans kommen aber nicht zu kurz auf dieser CD, dafür sorgt die stimmliche Virtuosität von Hildá Länsman, bereits bekannt vom Duo Solju. Wie es sich für Techno-Joik gehört gibt es viel Schlagzeug (Kevin Francett), und mit einem Gastauftritt sorgt der Saxophonist Sami Sippola beim letzten Track, „Vuolgge muinna“ („Komm mit mir“) für eine inter-skandinavische Prägung.
© Gabriele Haefs


Mari Kalkun "Ounaaia Album"
Aigu Om Records, 2020

English CD Review

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www.marikalkun.com

Den Preis für das charmanteste Cover des Jahres hat diese CD jedenfalls verdient, es ist hellbeigerosa, sieht aus, als enthalte es eine Parfümprobe (mit Apfelblütenduft, natürlich), das Beiblatt nun wiederum ist gestaltet wie das gedruckte Menü bei einem wunderbaren Festmahl … das alles ist schon ein Genuss, klar, dass die Musik dann auch ein Ohrenschmaus ist. Mari Kalkun, eigentlich bekannt als Virtuosin auf der Kannel, der estnischen Version der Kantele, spielt hier ein von ihrer Großmutter geerbtes Klavier und ein Harmonium vom Sperrmüll, die Lieder hat sie fast allesamt selbst geschrieben, sie singt melodisch, verträumt, hier hören wir, dass Estnisch eine ungeheuer melodische Sprache sein kann. Titel wie „Heimweh“ oder „Gebet“ passen perfekt zu Mari Kalkun leicht melancholischem Touch, und dass sie durch den Gesangsstil auf dieser CD manchmal an June Tabor erinnert, ist doch ein gewaltig hohes Lob? Nur eine Klage – die CD ist mir knapp über 28 Minuten viel zu kurz!
© Gabriele Haefs


The Ashley Davis Band "when the stars went out"
Daisy Rings Music, 2020

The Crannua Collective "The Crannua Collective"
Daisy Rings Music, 2019

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www.ashleydavisband.com

Singer-Songwriterin Ashley Davis kann auf einen illustren Werdegang zurückblicken: Geboren in Kansas und Musikstudium in Nashville, Abschluss am World Music Centre in Limerick und ausgiebige Beschäftigung mit der irischen Gesangstradition. Ihre mittlerweile fünf Alben sind eine Mischung aus keltischer und amerikanischer Folkmusik. "When the Stars Went Out" ist erstmals ein Gesamtkunstwerk ihrer Band, auch kompositorisch, allerdings unter den Bedingungen des Lockdowns produziert. Dazu gehören vor allem Multi-instrumentalist Dave Curley (Slide, One for the Foxes) und Geiger Colin Farrell (Flook, Grada, Lúnasa). Im Laufe der Zeit stellte sich die Hautevolee der Rootsmusik ein, dass einem schwindelig wird: Heidi Talbot, Tim O'Brien, Kevin Crawford, John Doyle, Mick McAuley, um nur einige zu nennen. All die unterschiedlichen Facetten verbinden sich zu einem großartigen Ganzen, zusammengehalten durch Ashleys leidenschaftlichen Gesangsvortrag. Die Vielschichtigkeit der Lieder (unter anderem auch das schottische Traditional "Annachie Gordon") macht zunächst etwas sprachlos, das gesamte Projekt jedoch ist der gelungene Versuch, in Zeiten von Corona die Totenstille zwischen den Künstlern aufzuheben.

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www.thecrannuacollective.com

Vor fünf Jahren war Harfenist Cormac De Barra[46] der irische Kulturbeauftragte für die Mailänder Weltausstellung. In diesem Zuge betreute er eine Gruppe von Songwritern, die aus der traditionellen Musik schöpfen sollten, um neue Werke zu erschaffen. Die Künstler waren: Moya Brennan (Clannad), John Doyle und eben Ashley Davis. Für die nachfolgende CD beschäftigte Cormac noch seinen Bruder und Flötisten Éamonn De Barra (Slide), Sängerin Cathy Jordan (Dervish), das kalifornische Multitalent Gawain Mathews an den Keyboards, und die vorgenannten Dave Curley, Colin Farrell und Mick McAuley. Ganz im Sinne von Ashleys künstlerischen Ambitionen ist das eine Melange uralter gälischer Traditionen und nordamerikanischer Rootsmusik, die Festigung der transatlantischen Zusammenarbeit in Sachen Folk mit ihren Wurzeln in der Vergangenheit, aber Gefühl und Stimmung für das Jetzt und Hier. Ashley Davis überstrahlt das Ganze am Anfang und Ende ("Are You Going My Way", "Winter Is Over") und hinter den Kulissen auch immer wieder zwischendurch; Moya Brennan schimmert aber immerhin mit zwei irisch-spachigen Titeln ("Géilim Mo Chroí", "Cén Taobh den Leaba"); das heimliche Glanzlicht ist allerdings Curley/McAuleys Geschichte von den zwei Brüdern, die aus Irland emigrieren, um sich auf gegenüberstehenden Seiten im amerikanischen Bürgerkrieg wiederzufinden ("The Civil War Song"). Ein paar Tanz-Medleys irischer Couleur dürfen natürlich nicht fehlen. Das Crannua Collective ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Supergroup, deren verhaltenes Werk medienmäßig leider etwas untergegangen ist. Deshalb muss ich es auch zwei Jahre nach Veröffentlichung einfach noch einmal erwähnen.
© Walkin' T😊M


Hotel Palindrone "Alpestan"
Pocket Sized Sun Records / Lotus Records, 2020

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www.hotelpalindrone.com

Es begann vor 25 Jahren mit der Beschäftigung mit europäischen Bordunmusik-Traditionen. Schon bald wandte man sich einer Vielzahl von Genren zu, die alle irgendwie ins Konzept passten: vom Alpenraum in alle Richtungen zum kalten Nordkap, in den heißen Süden Europas. Dabei erschloss man sich ein ganzes Universum an musikalischen Instrumenten: archaische Klänge aus der Prähistorie bis zu synthethischen Sounds aus elektronischen Stromkreisen, und weil man Freude daran hatte, die klassische Musiktradition des Abendlandes durch den Fleischwolf gedreht. Um den Kreis zu schließen, spielt man zwischen Auftritten in Mexico und Malaysia im heimischen Wien dann wieder zum Bal Folk auf. Das ist in aller Kürze Hotel Palindrone![59] ALbin Paulus ist der preisgekrönte Instrumentalist an Maultrommel bis Sackpfeife; als im Norden Deutschlands aufgewachsener Wiener jodelt er mit klammheimlicher Freude volkstümliche Klischees an die Wand.[72] PEter Natterer ist die stille Kraft mit klassischem Klavier, Jazz-Saxophon und Funk-Bass. STephan Steiner hat in allerlei Konstellationen bewiesen, kreativ aus dem großen Fundus der Traditionen schöpfen zu können, vor allem mit der Geige, aber auch Nyckelharpa, Drehleier und Akkordeon (Squadune, Spinning Wheel, Harlequin's Glance).[25][29][50] ANdreas Neumeister nun ist neu an Bord; bekannt von verdienten österreichischen Folk-Formationen (Smoky Finish, Ballycotton)[31][39] ist er eine Allzweckwaffe an der Gitarre in Sachen Folk, Blues und Rock. Man ahnt es jetzt schon, die Summe der Teile ergibt zusammen das AL PE ST AN, das imaginäre Land der Klänge, wo Altes auf Neues, Ost auf West, Polka auf Kettentanz, schottische Mouth Music auf texanischen Blue Yodel trifft. Kein Muckefuck, sondern eine stimulierende Wiener Melange kreiert aus aromatischen Früchten und garniert mit süßem Schaum.
Postscriptum: Albin Paulus feiert 1 Jahr Augustin Reloaded[72] und verkündet mit viel Freude das Jubiläums-Video "Augustin Reloaded No. 51 - Vaccination". Darin: "Wie es mir nach dem Impfen erging, und wozu ich mir eine eigene Spritze besorgte."
© Walkin' T😊M


Scythian "Roots and Stones"
Eigenverlag, 2020

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www.scythianmusic.com

Die Celtic-Folk-Rock-Gruppe Scythian aus Washington DC hat sich nach den antiken Reiternomaden der eurasischen Steppe benannt, was sich dadurch erklärt, dass die Brüder Alexander und Danylo Fedoryka die Söhne ukrainischer Immigranten sind. Alexander (Geige, Mandoline) hat sich lange Zeit auf den Straßen Irlands herumgetrieben und dort einen keltischen Background angeeignet. Danylo, eigentlich ein klassisch ausgebildeter Klavierspieler, hat sich die Rhythmusgitarre draufgeschafft, um seinen Bruder unterstützen zu können; gleichzeitig aber auch das Akkordeon, wobei im Spiel dann vielleicht doch Ideen aus der osteuropäischen Musik durchscheinen. Das Quartett wird vervollständigt durch Bassist Ethan Dean und Schlagzeuger Johnny Rees, was eine formidable Folk-Rock-Formation ergibt. Vor einem Jahrzehnt noch eine bunte College-Truppe haben die vier die nordamerikanische Festivalszene erobert; die Washington Post jubelt: "Scythians Enthusiasmus ist ansteckend und die Konzerte scheinen damit zu enden, dass jeder tanzt, herumspringt oder das Glas erhebt!" Die Fedorykas selbst ziehen ihre Inspiration aus einer Geschichte ihrer Großmutter: Ein- oder zweimal im Jahr kam ein umherziehender Geiger ins Dorf; alle legten umgehend ihre Arbeit nieder und versammelten sich in einer Scheune, um die ganze Nacht die Sorgen des Alltags wegzutanzen. Mit einem Studioalbum funktioniert dies vielleicht nur teilweise, aber die 13 Titel bedienen sich aus den Traditionen von Alba bis Appalachia, um eine rockmusik-ähnliche Stimmung hervorzubringen. Da gibt es die Medleys irischer Tanzmelodien, inklusive dem berüchtigten "Music for a Found Harmonium" von Simon Jeffes (Penguin Cafe Orchestra). Am anderen Ende des musikalischen Spektrums befindet sich ein munterer Countrysong, in dem Alexanders Ehefrau Catie die heimatlichen Blue Ridge Mountains preist. Im Zentrum des Albums steht aber exemplarisch der Gassenhauer "Galway City", eine Reminiszenz an die Ausflüge der Band an die irische Westküste, wobei Shane Hayes von den Socks in the Frying Pan für den Lokalkolorit sorgt.[43] Alles ganz schön, zweifelsohne aber kaum mit einer Darbietung live und in Farbe zu vergleichen.
© Walkin' T😊M


Becky Buller "Distance and Time"
Dark Shadow Recording, 2020

Artist Video

www.beckybuller.com

Die Helden und Heldinnen hier sind eine deutsche Geige aus dem Jahr 1800 named Leopold, eine japanische Oktavgeige und ein Clawhammer-Banjo. Letzteres ein signature model von Herr Hopkins, was zeigt, dass sich Frau Buller auf der anderen Seite des Atlantiks bereits einen Namen gemacht hat. Becky Buller aus St. James, Minnesota, spielt Bluegrass-Musik. Kompositionen aus ihrer Feder wurden u.a. von den Infamous Stringdusters, Ricky Skaggs und Rhonda Vincent[74] eingespielt; im vergangenen Jahr wurde sie zudem bei den International Bluegrass Music Awards für ihr Album "The Barber’s Fiddle" ausgezeichnet, an dem nicht weniger als 18 Geiger (ich nenne hier nur Michael Cleveland und Laurie Lewis) beteiligt waren. "Distance and Time" ist Beckys insgesamt fünftes Studioalbum. Ganz im Muster herkömmlicher Countrymusik gefangen sind melancholische Herz- und Schmerztitel wie "We Let Each Other Go"; hingegen ist beispielsweise "I Dream in Technicolor" ein funkiges und tanzbares Newgrass-Stück. Dabei ist der Text, alle Klischees des Genres vermeidend, eine abstruse Tour de Force durch ihre allnächtliche Psychowelt. Traumhaft! Des Öfteren bringt sie religiöse Theman aufs Tapet; herausstechend der bluesige Gospel "Tell the Truth (Shame the Devil)", bei dem sie sich mit der Gospelgruppe The Fairfield Four (ursprünglich gegründet 1921 in Nashville) zusammengetan hat. Desweiteren liefert sie mit Joni Mitchells "Woodstock" und Jerry Douglas an der Dobro ein nettes Cover ab. Beckys eigene Band (Ned Luberecki am Banjo, Nate Lee an der Mandolie, Dan Boner an der Gitarre und Daniel Hardin am Bass) sorgt von A bis Z für den Zusammenhalt und bildet das Fundament für ihre exzellenten Ideen.
© Walkin' T😊M


Emma Swift "Blonde on the Tracks"
Tiny Ghost Records, 2020

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www.emmaswift.com

Augenblicklich arbeitet die australische, in Nashville sesshafte Sängerin Emma Swift an einem äußerst intimen Album mit dem Arbeitstitel "Slow Dancing With Ghosts". Die Inspiration zieht sie gesanglich von Künstlern wie Sandy Denny, textlich von Dichtern, die vor allem eint, dass sie nicht mehr unter uns weilen. Davor hat die Blondine aber noch ein Album mit neu interpretierten Bob Dylan Songs eingespielt, anspielend auf Dylans "Blood On The Tracks" aus dem Jahre 1975. Die Aufnahmen waren gleichsam der Ausstieg aus einer Depressionsphase, als es persönlich selbst nicht so glücken wollte. Emma Swift zelebriert die Dylan-Songs mit einem zerbrechlich wirkenden Duktus, der hypnotisch in den Bann zieht. You're A Big Girl Now ist aber die Botschaft; nicht aufgeben, sondern allen widrigen Umständen trotzen. Die Lieder stammen mit einer Ausnahme aus der zweiten Hälfte der sechziger und der ersten Hälfte der siebziger Jahre, "Blood on the Tracks" ist tatsächlich der zeitliche Abschluss. Die Ausnahme ist die Singleauskopplung "I Contain Multitudes" vom letztjährigen Dylan-Werk "Rough and Rowdy Ways", das noch einmal den Beleg dafür geliefert hat, dass der Meister auch abseits seiner unermüdlichen Konzerttätigkeit noch produktiv ist.[72] "Blonde on the Tracks" wurde produziert von Pat Sansone (Wilco) mit einer Reihe namhafter Sessionsmusiker aus der Music City USA, nicht zuletzt ihrem Lebensgefährten Robyn Hitchcock.[55]
© Walkin' T😊M


Steve Tallis "Where Many Rivers Meet"
zombiemusic, 2020

Article: Where Many Rivers Meet

www.stevetallis.com

Es geht die Geschichte, dass der junge Steve Mitte der Sechziger zu einem Konzert von Louis Armstrong und Trini Lopez im heimatlichen Perth in West-Australien mitgenommen wurde. Anschließend sagte er zu seiner Mutti: Ich weiß, was ich mit meinem Leben anfangen werde! Fünfzig Jahre später, davon gut vierzig als professioneller Musiker, hat sich Steve Tallis fest als australischer Bluesman etabliert.[31] Ich habe lange nichts mehr von ihm gehört, und da offeriert er gleich ein Freudenfest für die Ohren: 25 Stücke, davon 16 aus eigener Feder und 9 Cover (Stewball, Black Betty, See That My Grave Is Clean, John The Revelator, House Of The Rising Sun), solo nur mit elektrischer bzw. zwölfsaitiger akustischer Gitarre bewaffnet. Als weiteren persönlichen Touch wartet Steve mit einer Mono-Aufnahme auf; die jeweiligen Titel und ihr Wall of Sound gelingen oder scheitern in ihrer Totalität. Es erinnert in Teilen an den frühen Billy Bragg, obwohl das grungige Gitarrenspiel eher bei Neil Young abgeschaut ist. Im Blues verwurzelt ist das Endergebnis ursprünglich, ungeschmückt und im Adamskostüm. So beispiellos persönlich, dass es kein anderer so hätte machen können. Er skandiert wie ein Baumwollpflücker auf dem Feld, wiegt sich wie ein Schamane in Trance, erzählt Geschichten wie ein afrikanischer Griot. Bereits der Albumtitel "Where Many Rivers Meet" verweist auf die vielen und vielfältigen Stränge, die hier zusammengeflossen sind und etwas Wiedererkennbares, aber doch Frisches und Unverbrauchtes geschaffen haben.
© Walkin' T😊M


Shooglenifty "Acid Croft Vol 9"
Eigenverlag, 2020

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www.shooglenifty.com

Die schottische Neo-Folk-Band Shooglenifty wurde vor 30 Jahren mit dem Ziel gegründet, traditionelle Melodien mit modernen Beats zu verbinden. Ihre Musik nannten sie, anspielend auf die Techno-House-Spielart und die Bezeichnung für einen winzigen Bauernhof: Acid Croft! Die Band umrundete mehrfach erfolgreich den Globus, bis zu seinem allzu frühen Ableben 2016 angeführt vom quirligen Fiddle-Genie Angus R. Grant.[61] Dass es ohne substantielle Verluste weitergehen konnte, war zum einen der Rekrutierung von Sängerin Kaela Rowan zu verdanken,[62] übrigens einer Sandkastenfreundin von Angus, zum anderen der Instrumentalistin Eilidh Shaw[65] von den Poozies, die wiederum das Geigenspiel von Aonghas Grant Senior erlernt hat. Gerade noch rechtzeitig bevor Corona alles kulturelle Leben zum Stillstand gebracht hat, konnte das insgesamt neunte Studioalbum fertiggestellt werden. Die acht Titel verbinden Melodien im traditionell schottischen Stil mit peitschenden Rhythmen wie sie Ende des vergangenen Jahrhunderts aufgekommen sind. Es beginnt oftmals ganz harmlos, der Zuhörer wird in trügerischer Sicherheit gewiegt, ganz plötzlich kippt die relaxte Empfindung in erst geschäftige, dann fieberhafte Partystimmung um. Die Melodien haben Eilidh Shaw, Kaela Rowan und Mandolinist Ewan MacPherson ersonnen, mit jeweils einer Anleihe bei Ian Carr und Tia Files (Poozies). "Black Dog" ist nicht nur eine Erinnerung daran, den gleichnamigen indischen Whisky verkostet zu haben, sondern auch das Teamwork mit Dhun Dhora aus Rajasthan; eine Kollaboration, die Angus R. Grant sehr am Herzen gelegen hat, aber zu seinen Lebzeiten nicht mehr verwirklicht werden konnte. Überhaupt durchzieht sein Geist das gesamte Album: "Silence of the Trams" wurde noch von ihm selbst komponiert; Ewan MacPhersons "Hunting For Angus" erinnert an dessen Faible, auf ausgiebige Wanderungen zu gehen und in Ermangelung eines Handys schon mal für geraume Zeit verschollen zu bleiben. Dennoch ist Vol. 9 auch der Nachweis, dass es mit neuem Schwung weitergeht. Stillstand klingt anders.
© Walkin' T😊M


Hillary Klug "Hillary Klug"
fiddle feet records, 2018

Hillary Klug "Howdy Y'all"
Eigenverlag, 2020

English CD Review

Artist Video

www.hillaryklug.com

"Ich bin National Buck Dancing Champion und eine eher mittelmäßige Geigenspielerin, aber ich mache beides gleichzeitig und ich singe auch. Ich bin eine sehr mittelmäßige Sängerin, aber wenn ich tanze und Geige spiele und singe, alles drei gleichzeitig, dann denke ich, dass die Leute es irgendwie mögen. Und yeah, das ist mein Job. Tanzende Geigenspielerin." So stapelt Hillary Klug ganz schön tief. Sie begann also mit der Art Stepptanz, der Afrika nähersteht als der anglo-irischen Tradition. Als hochgradige Geigenspielerin im Old-Time-Metier ist sie spätestens vor zwei Jahren mit ihrem Instrumentalalbum angekommen. Abgesehen von einer Eigenkomposition ("Le Petit Chat Gris"), die für mich zum Glanzpunkt des Albums zählt, besteht die Scheibe aus 16 bekannten Tanzmelodien der nordamerikanischen Mottenkiste (wie "Cotton Eyed Joe", "Cluck Old Hen", "Lost Indian", um nur ein paar zu nennen), aber unverbraucht und lebendig neuinterpretiert. Das Sahnehäubchen heißt vielleicht: 17 Melodien, 13 Geigenstimmungen, 23 Gitarrenstimmungen (von Jim Wood), tiefer gestimmt auf 432 Hertz.
Das Zweitwerk "Howdy Y'all" ist ein gesanglicher Gruß sowohl aus eigener Feder als auch ihre Lieblingsstücke aus der Überlieferung, beides ohne Zweifel beruhend auf ihrem Gedeihen in der lebendigen Folk-Tradition Tennessees. Man darf jedoch keinen Old-Time-Purismus erwarten, die Arrangements bedienen sich mit leichter Hand bei modernen Ideen und Impulsen, nicht zu vergessen dem gewaltigen keltischen Erbe. Gesang und Geige werden begleitet von Gitarre, Mandoline, Banjo, Bouzouki und Bass (Jim & Angela Wood), die das ganze Klangbild Richtung Bluegrass befördern. Das Geigenspiel ist locker, aber spritzig. Im Zentrum steht jedoch die Stimme, es soll schließlich ein Gesangsalbum sein. Die Melodien sind eingängig und munter: "Oh Susannah", "Shady Grove", "The Cuckoo", und wieder "Cotton-Eyed Joe", aber hier hat Hillary dem Fiddle-Tune einen Text verpasst, der sich aus vertrauten Fragmenten speist. Spätestens jetzt sollte jeder danach dürsten, mit dem Tennessee Gal einen fröhlichen Singalong anzustimmen.
© Walkin' T😊M



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