Hubert von Goisern - Bierhübeli, Bern am 20.01.2012.
Im vergangenen Jahr überraschte Hubert von Goisern mit seinem neuen Album "Entweder und oder" und zwölf neuen Songs, die an seine musikalischen Ursprünge erinnerten. Mit diesem Album und seiner dreiköpfigen Band ging er auf die "Brenna tuats" Tour, die ihn auch ins proppenvolle Bierhübeli brachte.
Mit dem volkstümlichen langsamen Walzer "Über-Unter-Ober-Österreicher" eröffneten Hubert am Akkordeon, Severin Trogbacher an der E-Gitarre, Helmut Schartlmüller am Bass und Alex Pohn am Schlagzeug das musikalische Spektakel. Der Alpenrock-Song "Brenna tuats guat" gab der Tour den Namen. Huberts engagierter Text wird vom mitreißenden Rhythmus, pulsierendem Bass und markigen Gitarrenriffs angetrieben, dazu gibt's dramatischen Sprechgesang, einen mehrstimmig gesungenen Refrain, Jauchzer und sein virtuoses Akkordeonspiel.
Goisern gönnte sich und dem Publikum kaum eine Pause, ein rhythmisches Feuerwerk löste das nächste ab: Die Songs seines neuen Albums begeisterten das Publikum ebenso wie die älteren, die er immer wieder einbaute. Beim humorvollen "Indianer" brillierte Goisern mit einem großartigen Kuhglocken-Solo, "Heidi holt mi" ist ein Jodellied im 3/4-Takt und "I versteh di nit" ein schleppender Bluesrock mit leidenschaftlichem Gesang.
Einer meiner Lieblingssongs des neuen Albums ist "Es is wias is"; ein cool jazziger Blues, bei dem Hubert mit erstaunlich gut klingender Plastik-Klarinette und tollem Bluesgesang überzeugt. Ohne Unterbrechung rockten die vier und boten eine atemberaubende Show, die wohl kaum einen im Publikum kalt ließ. "Suach da an andern" heizte mit funkigem Alpenrock ein und zum Ausruhen gab es dann wunderschöne Rockballaden wie "I kenn oan".
Nach seinen Ausflügen in die Weltmusik und seiner legendären Schiffsreise durch Europa hat Hubert von Goisern die Liebe zum Alpenrock wiedergefunden und das Berner Publikum genoss es in vollen Zügen. Seine Tour hat gerade erst begonnen, auch in deiner Nähe ist vielleicht etwas dabei.
Photo Credits:
(1) Hubert von Goisern (by Adolf „gorhand“ Goriup).
