Ausgabe 23 09/2002

FolkWorld CD-BesprechungenDog

Summerfly "Flying High"
Label: Own label; 2001; Playing time: 56.41 min
"Summer Fly" ist ein Lied Cheryl Wheelers, und Summerfly ist eine norddeutsche akustische Formation um die amerikanische Sängerin Sue Sheehan. Meine Favoriten sind der traditionelle Shanty "Rig Our Ship" und die wunderschöne Ballade "By Storm" von Jan Allain. Instrumentiert mit Gitarre und Akkordeon sind die meisten Stücke in einem jazzigen und bluesigen Idiom (Dream a Litle Dream of Me) oder countryesk (Two More Bottles of Wine). Das Ganze wird aber auch schon mal durchbrochen mit Si Kahns "What You Do With What You've Got" und Closer to Fine der Indigo Girls. Nach eigenem Bekunden: Der Stil variiert mit der Stimmung der Lieder. Das stilistische Durcheinander wird einzig durch Sues Stimme zusammengehalten. Die Besetzung von "Flying High" soll bereits nicht mehr bestehen, eine neue Inkarnation arbeitet aber bereits an einem neuen Album. Wie heisst es: Move on, keep courage and show faith ...
Summerfly
Walkin' T:-)M


Friel's Kitchen "A Place of Clear Water"
Label: Jigit!; JICD 1021; 2002; Playing time: 55.24 min
Unter Folk-Afficionados wohl bestens bekannt, ist Friel's Pub, eine Kneipe im westirischen Miltown Malbay, Co. Clare. Wenn es beim alljährlichen Willie Clancy Week im Juli mal besonders hoch hergeht, kann es auch schon mal passieren, dass sich die Session in die Küche verlagert. Damit wäre schon mal der Bandname von Friel's Kitchen geklärt. Musikalisch erwartet uns die dichte Kommunikation zwischen traditionellen Melodieinstrumenten (Uilleann Pipes, Fiddle, Wooden Concert Flute), zwei sich wunderbar ergänzende Frauenstimmen, sowie die filigran-melodiösen und rhythmischen Akzente von Gitarre und Bass. Also ein ganzes Folkorchester, wovon wir schon Sängerin und Keyboarderin Angelika Berns (-> FW#18), Uilleann Piper Johannes Schiefner (-> FW#18, FW#21) und Gitarrist Jens Kommnick (-> FW#18, FW#20, FW#21, FW#21) auch schon mal begegnet sind. Die Instrumentalstücke sind eher im unteren Geschwindigkeitsbereich angesiedelt. Die Lieder reichen vom Klagegesang des verliebten Priesters "Amhrán an tSagairt" (eine Übersetzung des irischen Textes wäre sehr hilfreich), "Ripples in the Rockpool" (aus Shaun Daveys Suite über die irische Piratenkönigin "Granuaile"), Ewan MacColls "Cannily" und Ian Telfers "Finisterre". Texte sowie Bemerkungen auf Englisch als auch auf Deutsch sind im Booklet zu finden. Ich habe es schon mehrmals gesagt, und es soll nun zum letzten Male sein: Der Ignoranz vieler Medienvertreter zum Trotz hat sich mittlerweile auch in deutschen Gefilden eine Trad-Szene auf hohem Niveau etabliert, die den irischen Originalen in nichts nachsteht.
Jigit!, Vertrieb: Bellaphon
Walkin' T:-)M


Maurice Lennon "Brian Boru - The High King of Ireland"
Label: Tara; TARA3038; 2001; Spielzeit: 52.16 min
Der legendäre Hochkönig Brian Boru (941-1014) ist zweifelsohne die bekannteste Persönlichkeit des mitelalterlichen Irlands. Maurice Lennon (Neffe Charlie Lennon, als solcher Erbe der Fiddletradition in Leitrim, und Mitbegründer von Stockton's Wing) malt ein lebendiges musikalisches Porträt von Brian. Ich wollte kein weiteres Album mit klirrenden Schwertern, Schlachten und Tod, sondern eine hoffnungsvolle Platte. Ich dachte an die menschliche Seite, Brian hatte Gefühle und vielleicht weinte er. Maurices Suite folgt Brians Leben: Brian ist Zeuge des "Burning of Boruma", seinem Zuhause nahe Killaloe, Co. Clare, und der Ermordung seiner Mutter durch plündernde Wikinger. Am "Saint Patrick's Cross" auf dem Rock of Cashel wird er zum König von Munster gekrönt, am "Stone of Destiny" auf dem Hill of Tara wird er Herrscher von ganz Irland. Genau ein Jahrtausend ist das her. Im Jahre 1014 verschwören sich die Iren Leinsters und die Wikinger Dublins gegen seine Herrschaft und Brian bezwingt sie in der Schlacht von Clontarf. Er selbst wird aber erschlagen und Irland fällt in politisches Chaos. Alle Stücke wurden von Maurice geschrieben, ausser dem traditionellen "Brian Boru's March". Die Musik ist dramatisch und filmtauglich, kann aber gelegentlich auch in lebhafte Tanzmusik ausarten. Musiker wie Donal Lunny (Bouzouki, Keyboards), Mairtin O'Connor (Akkordeon -> FW#22), Helen Davies (Harfe), Brian Lennon (Flöte -> FW#21), Mick O'Brien (Uilleann Pipes), Sean Keane (Gesang -> FW#22) garantieren einen modernen Sound, der aber tief in der Tradition verwurzelt ist. Brian Borus Name wird für irsche Pubs missbraucht, sogar einer Wodkamarke, und nicht zuletzt der Harfe aus dem 14. Jahrhundert, die im Trinity College Dublin ausgestellt wird. Nun sollte er sich für Maurice Lennons musikalischem Epos im Gedächtnis festbrennen. (Ein ausführlicher Artikel über Brian und Maurice ist in der englischen FolkWorld-Ausgabe nachzulesen.)
Tara Music
Walkin' T:-)M


Hubert von Goisern "iwasig"
Label: Lawine; 0 7243 813376 2 2; 2002; Spielzeit: 58.15 min
Iwasig, da versagt sogar mein Deutsch-Östereichisch-Wörterbuch, bedeutet etwa so viel wie drüber, oberhalb im Dachsteingebiet. Steht Hubert von Goisern jetzt über den Dingen? Im Gegenteil, er ist fest verwurzelt wie nie zuvor. Aber diese Wurzeln liegen nicht nur im heimischen Salzkammergut, sondern überall in der Welt, wo leidenschaftlich musiziert wird. "iwasig" setzt Stil und Experimente des Vorgängerwerks "Fön" fort (-> FW#19). Zwischendurch hat Hubert noch das traditionelle Album "Trad" (-> FW#19) und eine Tournee durch den Orient (-> FW#21) eingeschoben. Der Österreicher hat sich längst vom Volks- zum Weltmusiker entwickelt. Die Neukompositionen sind verschmitzt kokett: Steh auf, kimm her und verkauf mir dei Seel. Hey, was kann dir schon passiern, ausser dass a wenig schwitzt, dass d' mit uns singst. Laß di eini jodlei jodlou toan ma miteinander. Nachdenklich: Wie oft muaß die Sun aufgehn, bis ma verstehn, bis ma verstehn, oder muaß erst untergehn? Kritisch: Jeden Tag wird wer verraten und mir schaun beim Kreuzigen zu. Aber jeder Heilige is gfährlich, wann schon oana moant er kann mit Beten uns vor de Deppen retten. Hubert spürt selbst, dass die Reise erst begonnen hat: Wo kimmt des her, wo geht des hin? Was er über den ägyptischen Musiker Mohamed Mounir sagt, gilt nicht zuletzt ihm selbst: Er bekennt sich zu seinen regionalen Wurzeln, ist aber in seiner Umsetzung international. Im November auf einer kleinen Clubtournee auch im Norden Deutschlands nachzuprüfen.
Lawine/Blanko Musik
Walkin' T:-)M


Mary Coogan and Friends "Christmas"
Label: Own label; COOG01; 2001; Spielzeit: 53.27 min
Ja, ja. Schon wieder Weihnachten! Eigentlich erschütternd, wie die Zeit verfliegt. (F. O'Brien) Wie alle intelligenten Menschen verabscheue ich Weihnachten, es widerstrebt mir zutiefst, mit anzusehen, wie eine ganze Nation das Musizieren vernachlässigt, bloß damit jedermann unter dem gespenstischen Vorwand allgemeiner Feierlichkeit die Taschen seiner Nachbarn ausplündern kann. Wirklich eine abstoßende Institution, dieses Weihnachten. Wir müssen uns vollfressen und besaufen, nur weil Weihnachten ist. Wir müssen Sanftmut und Freigiebigkeit heucheln, Dinge kaufen, die wir nicht mögen. Was mich betrifft, werde ich vor dem Ganzen morgen oder übermorgen die Flucht ergreifen, in irgendeine entlegene Gegend fern des Trubels und der Geschäfte, wo mir nichts Schlimmeres widerfahren kann, als dass mir ein paar Bauern die Ohren mit einem Weihnachtslied vollsingen. (G.B. Shaw) So ist es. Die letzten Tage des Sommers schwinden, der Winter naht. Und damit auch die unangenehme Aufgabe, sich Gedanken um Weihnachtspräsente zu machen. Wie wäre es mit einer keltischen Weihnachtsplatte? Mary Coogan spielt ansonsten Gitarre, Mandoline und Banjo bei Cherish The Ladies (-> FW#4, FW#4, FW#10). Bei den besinnlichen bis zuweilen flotten Instrumentalstücken gastieren u.a. Joanie Madden (Flöte), Jerry O'Sullivan (Pipes) und Rich Lamb (Bass, Synth). Kathleen Ludlow singt "Away in a Manger", "Mary's Boy Child" und "While Shepherd's Watched Their Flocks, Pleading Savior". Das instrumentale "What Child Is This?" hat dieselbe Melodie wie "Greensleeves", dessen Komposition Heinrich VIII. angedichtet wird. Das Ganze endet (wie auch sonst) mit "Stille Nacht, Heilige Nacht" (-> FW#12). Angesichts der Musik, die ich die vergangenen Weihnachtsfeste hören musste, werde ich die Platte wohl meinen Eltern schenken.
Maryscd@aol.com; Cherish The Ladies
Walkin' T:-)M


Battlefield Band "Time Tide"
Label: Temple Records; COMCD2090; 2002; Spielzeit: 46.44 min
Die Battlefield Band ist nun schon seit einigen Jahrzehnten on the road - und sie bleiben auch mit Time Tide ihrem Motto treu: traditionelle schottische Stücke, eigene Kompositionen und Melodien bekannter schottischer Musiker werden auf akustische Weise im typischen Battlefield Band Sound präsentiert. Und man kann den typischen Battlefield Band Sound gut hören - auch wenn es in den letzten Jahren viele Umbesetzungen gegeben hat.
Im letzten Herbst hat der langjährige (und trotzdem noch junge ) Geiger John McCusker die Band verlassen und wurde durch den noch jüngeren Alasdair White (Fiddle/Whistle/Bouzouki) ersetzt. Im Januar wurde dann die zweite kurze Periode in der Bandgeschichte beendet, in der die Batties eine weibliche Sängerin hatten, die herausragende Karine Polwart, die sich nun wieder mehr auf ihre eigene Band Malinky konzentriert. Für sie kam dann ein alter Bekannter der Batties - nämlich der Sänger, Gitarrist und Bouzouki Spieler Pat Kilbride. Um das Quartett noch vollständig zu benennen bleiben noch der Piper, Whistle Spieler und Bassist mit dem langen Bart, Mike Katz, und das Gründungsmitglied Alan Reid (Gesang, Keyboard, Akkordeon) zu erwähnen.
Trotz der neuen Namen findet man eigentlich nicht viel neues auf der Scheibe, dafür gute handgemachte schottische Musik.
Band/Musiker-Homepage: www.battlefieldband.co.uk, Kontakt: bband@templerecords.co.uk, Kontakt zum Label: robin@templerecords.co.uk
Christian Moll


The Irish Folk Festival 02 "A Blast from the Past"
Label: Magnetic Music; MMR CD 1036; 2002; Spielzeit: 67.51 min
Das Irish Folkfestival ist eine alljährliche Institution, die vor allem im Oktober durch Deutschland und angrenzende Länder tourt.
2002 steht unter dem Motto 'A blast from the past' - und dies ist die CD zur Tour, die in guter alter Manier neue Stücke der teilnehmenden Bands veröffentlicht. So ist das Album auch noch für die interessant, die eh schon die Alben der Musiker haben. Aber in erster Linie natürlich auch für diejenigen, die neu dabei sind und von den vier Gruppen vorher noch nichts gehört haben.
Die diesjährigen Teilnehmer sind Jake Walton und Eric Liorzou - ein Barde aus Cornwall, der sich auf der Drehleier begleitet, zusammen mit dem Bretonen Eric Liorzou. Dann ist da die Alan Kelly Band - Allan Kelly ist virtuoser Akkordeonist, begleitet wird er von seinem Bruder John auf Flöte und Whistle, Frank Kilkelly auf der Gitarre und Charlie Foley auf dem Bass. Geraldine MacGowan hat sich mit ihrer Stimme einen guten Bekanntheitsgrad in Deutschlad ersungen. Die junge Gruppe Slide dürfte ihre Bekanntheit durch dieses Festival hingegen weit ausbauen. Slide sind Daire Bracken (fiddle, vocals), Aogan Lynch (concertina), Eamonn de Barra (flute, whistle, piano) und Bouzouki Spieler Mick Broderick.
Dann wüsche ich allen viel Spass auf der Tour...
Festival-Homepage: http://www.irishfolkfestival.de/, Kontakt: info@magnetic-music.com
Christian Moll


Fetita mea mica
Label: Unicornio; UR 34016; 2001; Spielzeit: 52.41 min
Fetita mea mica - mein kleines Töchterchen - so nennt sich diese Band aus Dresden. Der Name ist rumänisch, wie auch einige der Bandmitglieder.
Wenn ich die Instrumente nenne: Akkordeon (Michael Kaden), Trompete (Carol Fatyol), Tenorhorn (Christoph Hermann); Klarinette (Friedemann Seidlitz) und Schlagzeug (Sven Helbig) kann man sich vielleicht schon grob vorstellen in welche Richtung die Musik geht.
Schnelle Bläsersektionen, die stark an die Traditionen Rumäniens erinnern, dann aber auch wieder Stellen, die an Filmmusik à la Bregovic denken lassen. Die Musik besteht vor allem aus Eigenkompositionen von Michael Kaden.
Furios und frisch!
Kontakt zum Label: info@unicornio.de
Christian Moll


Boban Markovic Orkestar "Bistra Reka"
Label: X-Produkcio; XP 015; 2002; Spielzeit: 46.58 min
Boban Markovic Orkestar "Live in Belgrade - The best trumpet of Guca"
Label: Piranha Musik; CD-Pir1685; 2002; Spielzeit: 48.42 min
Blechblasmusik aus Serbien- der Trompeter Boban Markovic ist ein Aushängeschild hierfür. Er gilt zu den besten und inovativesten des Genres. Und gleich zwei neue Alben seines Orkestars trudelten in der letzten Zeit bei FolkWorld ein. Zum einen ein neues Studioalbum, das in Ungarn auf dem x-Produkcio Label aufgelegt wurde - zum anderen eine Aufnahme eines denkwürdigen Konzertes der Band in Belgrad, diese CD ist auf dem deutschen Piranha Label erschienen.
Das Boban Markovic Orkestar beinhaltet drei Trompeten, ein Saxophon, vier Flügelhörner, ein Basshorn und zwei Trommeln. Diese elf Musiker verstehen es mit ihrer Musik ein Publikum in Extase zu versetzten. Die pure Spielfreude kann man selbst noch von CD gut durchhören - sowohl bei der Live Aufnahme des Konzertes als auch bei dem Studioalbum. Die Einflüsse von Boban sind vielfältig, wobei man die Traditonen immer heraushören kann. Er ist ein Genie auf der Trompete
Bista Reka ist ein reines Instrumentalalbum, bei dem auch mal etwas mit moderneren Einflüssen gespielt wird. "Live in Belgrad enthält neben den Instrumentaltiteln auch noch zwei Lieder, eines in serbischer Sprache eins in Macedonischer Sprache. Eine Empfehlung für Freunde guter Blechblasmusik.
Kontakt zum Management in Serbien: ringring@ptt.yu; Kontakt zum Management in Ungarn: folkeuro@axelero.hu; Kontakt zum deutschen Label: records@piranha.de
Christian Moll


Billy Bragg and The Blokes "England, Half English"
Label: Cooking Vinyl; COOK CD222; 2002; Spielzeit: 43.28 min
Der englische Vollblut-Singer/Songwriter und Musiker Billy Bragg wird vielen Freunden abstruser aber auch kritischer Texte ein Begriff sein.
Billys Band, die Blokes sind Ben Mandelson (versch. Saiteninstrumente), Ian McLagan (Hammond und piano), Lu Edmonds (versch. Saiteninstrumente), Martin Barker (Schlagzeug und Perkussion) und Simon Edwards am Bass.
Billy hat mit seiner Band eine sehr kraftvolle Ausstrahlung, er verleiht seinen Liedern guten Nachdruck. Höhepunkt der CD ist das Titelstück "England, Half English" - eine furioses Lied über Englishness. Genial bei diesm Stück sind auch Gastmusiker, die eine gute Brass-Arrangierung beisteuern.
Billy Bragg wird auch in Zukunft einer der lautesten Singer/Songwriter der FolkSzene Englands sein.
Band/Musiker-Homepage: http://www.billybragg.co.uk/, Kontakt zum Label: info@cookingvinyl.com
Christian Moll


Kimmo Pohjonen "Kluster"
Label: Westpark Music; 87087; 2002; Spielzeit: 57.07 min
Dass finnische Musiker oft eine etwas ungewöhliche Herangehensweise an Musik haben, dürfte schon einigen aufgefallen sein. Kimmo Pohjonen ist hierfür auch wieder ein gutes Beispiel. Wenn man nur sagen würde, Kimmo ist Akkordionist, ist das zwar mit Sicherheit richtig - jedoch verschweigt man dann auch viel.
Kimmos Musik läßt sich nur sehr schwer in eine Schublade stecken, er macht aus seiner Musik ein Gesamtkunstwerk. Kimmo benutzt gerne elektronische Effekte - darum war das Zusammentreffen mit Samuli Kosminen für ihn auch sehr erfreulich, der die Akkordeonmusik und Stimme von Kimmo mit Hilfe von elektronischer Perkussion gesamplet hat.
Im Info steht, dass Kimmo auf Solokonzerten Fans von Avantgarde, Jazz, Klassik, Rock, Weltmusik und zeitgenössischen Klängen erobert hat. Und genauso ist seine Musik - sie kann Leute mit ganz verschiedenen Geschmacksrichtungen stark ansprechen - oder auch abschrecken, so extravagant ist sie.
Ich persöhnlich war sofort begeistert, als ich Kimmo das erste Mal live gesehen hab - er ist ein besonderes Erlebnis.
Die CD ist mit Sicherheit für Freunde von Kimmo ein Muss - und für Leute, die Mal was anderes ausprobieren wollen, sehr zu empfehlen.
Band/Musiker-Homepage: http://www.kimmopohjonen.com/, Kontakt zum Management: pap@hoedown.com, Kontakt zum Label: westparc@aol.com
Christian Moll


Maria Kalaniemi & Timo Alakotila "Ambra"
Label: Amigo Musik; AMCD 749; 2002
Woher kommt sie nur die Leichtigkeit, mit der Maria Kalaniemi Schwermut zelebriert? Wenn Astor Piazollas Akkordeonspiel die Passion des Tangos verkörpert, so steht die Musik der finnischen Akkordeonistin Maria Kalaniemi zweifelsohne für die Melancholie. Auf ihrer aktuellen CD "Ambra" beweist sie dies erneut. Diesmal weitaus spärlicher instrumentiert als noch auf den Vorgängeralben "Iho" und "Ahma", auf denen sie ihren Lieder Dank der Bläsersektion der Gruppe Algardaz einigen Aufwind verlieh. Diesmal konzentriert sie sich vollends auf das Wechselspiel zwischen der würdevollen Melancholie ihres Akkordeons und dem verspielten Klavier ihres Pianisten Timo Alakotila. Mit Alakotila arbeitet sie bereits seit zehn Jahren zusammen. Zeit also, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Hier trifft Schwermut auf Lebensfreude. Maria Kalaniemi versteht es einmal mehr, Emotionen in Töne zu verpacken und den Hörer dabei gleich mit einzuwickeln. "Ambra" ist so eine CD bei deren Hören man sich auf schlechtes Wetter freut.
Denn dazu passt sie ausgezeichnet.
Band/Musiker-Homepage: www.hoedown.com
Karsten Rube


Gráda "endeavor"
Label: Grada Music; 2002; Spielzeit: 47.00 min
Was für ein Debutalbum! Gráda ist eine junge Band aus Irland, die eine Mischung aus traditionellen und selbstkomponierten Material auf allerhöchstem Niveau spielt. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Gerry Paul (Gitarre, Bouzouki), Alan Doherty (Flöten, Whsitles), Andrew Laking (Kontrabass), Brendan O' Sullivan (Fiddle, Viola) und der äusserst attraktiven Stimme Anne Marie O'Malleys (Gesang, Bodhrán). Hinzu kommt ein Perkussionist als Gast. Die Musik klingt erfrischend jung und einfallsreich, dennoch sehr eng an irischen Traditionen orientiert.Ein angenehmer Spannungsbogen zwischen ruhigen und schnelleren rhythmischen Stücken macht diese CD zu einem Meisterwerk. Gráda's "endeavor" ist eine der besten irischen CD, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Einfach hervorragend!
Band/Musiker-Homepage: www.gradamusic.com, Kontakt: info@gradamusic.com
Michael Moll


Lecker Sachen & Lax Alex Contrax "Wir sind für die Leute da"
Label: Jigit; 2002; Spielzeit: 31.48 min (plus video)
So sehr ich die bisherigen CDs von Lecker Sachen mochte, so sehr hasse ich diese Maxi-CD, bei der Lecker Sachen mit Rap-Bands/Remixern oder was auch immer Lax Alex Contrax, Microphone Mafia und Profilistix sind. Auf dieser Scheibe finden sich 6 Stücke, allesamt Remixes des selben schrecklichen Rap-Liedes. In den knapp 32 Minuten hört man etwa 3.200 mal "Wir sind für die Leute da", und wohl 2.5000 mal "Köln". Das Lied in EINMALIGER Ausführung wäre mir schon bei weitem genug, sich davon 32 Minuten anzuhören, ist in der Tat nahezu Folter. Folk-Einflüsse sind bei allen 6 Remixes minimal. Das Video wollte ich mir daraufhin lieber nicht mehr antun... Unglaublich, dass dieses CD ausgezeichnet wurde mit der "Goldenen Stechpalme" - wobei mich die Musik etwas an Stechpalme erinnert....
Hoffentlich ist das nächste Album wieder die normale Mischung.
Band/Musiker-Homepage: www.leckersachen.de
Michael Moll


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Zum Inhalt der FolkWorld Nr. 23

© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 09/2002

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