FolkWorld Ausgabe 38 03/2009
Label:
Peregrina Music;
2008; Spielzeit: 45:35 min
Die Musiker von Uusikuu - vier Finnen, ein Engländer und ein Deutscher - widmen sich
auf ihrer CD “Hotelli Untola” ganz der finnischen Salonmusik des 20. Jahrhunderts. Sie
interpretieren Klassiker des Tanzteerepertoires und Populärmusik zur Unterhaltung.
Uusikuu liefern mit ihrer meist ernsthaften und auf den ersten Blick ironiefreien
Interpretation des klassischen finnischen Tangos den idealen Soundtrack zum
Nachmittagskeks.
Doch wer genau hinhört und sich nicht zum erstenmal dem finnischen Tango aussetzt
findet in den nostalgisch verklärten Arrangements mehr als ein musikalisches
Augenzwinkern. “Hotelli Untola” ist die schönste musikalische Begleitung zum
Konditorn.
www.uusikuu.com
Karsten Rube
Label:
Eigenverlag; 2007
www.fisfuez.de
Karsten Rube
Label:
Via Lactea; 2008; Spielzeit: 121:30 min
Im November 2006 gab die Band ein Konzert in Barcelona bei der sich die Sängerin
Amparo Sanchez, die über einen langen Zeitraum Frontfrau der Band war, von der Band
und ihren Fans verabschiedete. Viele Songs, die in dieser Zeit entstanden und die die
Fans textsicher mitjubeln konnten, sind auf dem Konzertmitschnitt “Seguiré caminando”
zu hören. Alles was an Flamenco-Underground-Rock und Gipsy-Punk von Amparanoia
bekannt wurde, kann man noch einmal in voller bühnenakustischer Heftigkeit miterleben.
Dieses überaus emotionale Konzert ist in CD- und DVD-Form seit Mitte 2008 bei CD-
Händlern mit Geschmack erhältlich.
www.amparanoia.com
Karsten Rube
Label:
Pläne Records;
208 ; 2008; Spielzeit: 45:33 min
Musikalisch wird Frau Thalheim auf dieser CD von ihrem langjährigen musikalischen
Begleiter Jean Pacalet unterstützt, der die Arrangements der meisten Lieder noch
einmal Thalheimgerecht aufgemöbelt hat und wie immer ein wunderbares Akkordeon zu
spielen weiß. Auch auf den fidelen Percussionisten Topo Goia sei hingewiesen, der wie
so oft in der Lage ist, aus Instrumenten, die man normalerweise verprügelt, liebevoll
sanfte Töne herauszukitzeln.
www.barbara-thalheim.de
Karsten Rube
Label:
AMI productions; 2004; Spielzeit: 60:59 min
Ihre CD "die Wilden Weyber unterwegs" bindet einen Querschnitt der Musik der Wilden
Weyber und führt quer durch die Zeiten und Länder Europas. Vom bretonischen
Trinklied, übers neapolitanische und finnische Volkslied, bis hin zu Beethoven und
barocker Hofmusik. Die Wilden Weyber fühlen sich als fahrendes Volk der angeblich
erst im letzten Jahrhundert geborenen europäischen Idee verpflichtet und beweisen,
dass grenzüberschreitende Musik ein ganz alter Hut ist.
www.die-wilden-weyber.de
Karsten Rube
Label:
Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 58:20 min
www.dance-of-joy.de
Karsten Rube
Label:
Iguana Audioproductions; 2005; Spielzeit: 37:39 min
www.heidenspass.org
Karsten Rube
Label:
ARC Music;
EUCD2187; 2008; Spielzeit: 53:27 min
Eine Form des Fados ist der Coimbra Fado, ein Stil, der in dieser schönen
Universitätsstadt in Central Portugal beheimatet ist und voller Liebe gepflegt wird.
Verdes Anos präsentieren diesen Coimbra Fado mit sanftem Gitarrenspiel von zwei
guitarras portuguesas und einer klassischen Gitarre. Dazu der Gesang von drei
stimmgewaltigen Herren, die wunderbare, seelentief empfundene Poeme interpretieren.
Es ist nicht die Künstlichkeit gefeierter Fadodiven, die einem auf der CD "Coimbra Fado"
entgegenschwallt, sondern die angenehme Leichtigkeit gepflegter Regionalkultur. Ohne
übertriebenen Pathos, aber mit viel Herz.
www.verdesanos.com
Karsten Rube
Label:
phonector; 2007; Spielzeit: 57:15 min
www.bandacomunale.de
Karsten Rube
Label:
JARO Medien;
4273-2; 2006; Spielzeit: 59:33 min
Das Immigrant Orchestra, das mit “Home, away from home” seine erste CD vorlegt ist
ein sprudelnder Quell kultureller Vielfalt, der mit einer musikalischen Ungeheuerlichkeit
beginnt. Ungeheuerlichkeit sei hier aber als positiv überraschend und
scheuklappenzerstörend gemeint. Die Sängerin Sema Mutlu singt ein arabesques
Liebeslied in der eine bereits reifere Frau einen knackfrischen Jüngling anbaggert und
verführerisch umgarnt. Das Ganze zudem in Deutsch. Ein Lied, das in seiner
Eindeutigkeit in vielen arabischen Ländern so wohl kaum aufgeführt würde und auch hier
die Grenzen bekannter Hörgewohnheiten stark ankratzen dürfte. Weiter geht die
Weltreise mit einer zarten Hirtenweise aus China, führt dann zu Uli Simon, dem Chilenen
mit den deutschen Wurzeln, der in seinem Lied seine Geschichte und die seiner Ahnen
besingt. Über Persien geht es nach Ghana, Mexiko, Ungarn, wieder in den Kashmir. Die
Musiker mit den eigenen kulturellen Wurzeln fügen sich in die Melodien ihrer Kollegen
ein und so ist die Welt bei Willi Schwarz am Ende eine Silberscheibe, auf der sich
Persische Musiker erfolgreich an Lateinamerikanischen Instrumenten versuchen und
Chinesische Musiker an einem Lied aus Ungarn mitwirken.
Auf seinen Reisen hat Willi Schwarz den glitzernden Sternenstaub des Planeten
eingesammelt, den er uns mit dieser CD sanft in die Ohren wehen lässt.
www.jaro.de
Karsten Rube
Label:
akuma; 2008; Spielzeit: 44:52 min
Die dritte CD der türkisch-persisch-deutschen Band Orientation heißt "Orientation Biz"
und ist
eine ungewöhnliche Soulplatte geworden.
Sanft bis funky agieren die fünf Musiker. Dabei verbinden sie ihren Soul mit einer
kräftigen Portion orientalischer Klänge. Es ist feinster Orientalpop oder besser
Rhythm&Besque. Dafür sorgt nicht nur der schmeichelnde türkische Gesang von Bekir
Karaoglan, sondern auch die Instrumentierung, die neben elektronischen
Soundtüfteleien genug Platz lässt für orientalische Authentizität.
Orientation sind keine Unbekannten in der Orientalmusic. Faith Akin ließ sie am
Soundtrack seines Filmes "Gegen die Wand" arbeiten. Als Produzent und
Songschreiber arbeiteten sie an einigen Musikerkarrieren mit. So an der von Muhabbet,
einem der besten deutschsingenden Vertreter des Rhythm&Besque.
"Orientation Biz" wirkt wie ein genussvoller Zug aus einer Shisha in einem orientalischen
Caféhaus mitten im Abendland.
www.orientation-music.com
Karsten Rube
Label:
Edel Classic; 2008; Spielzeit: 50:57 min
www.ettascollo.com
Karsten Rube
Label:
Manhattenrecords; 2008; Spielzeit: 60:21 min
Auf "Shake away" nutzt sie ihre stimmliche Brillanz um eine Verbindung zwischen
popigen Mestizosound, gehauchten, HipHop und indianischen Gesängen zu schaffen.
Textlich bleibt sie sich dabei treu. Die Probleme und Lebensweisheiten, die alltäglichen
Unzumutbarkeiten und die kleinen Freuden ihrer Landsleute sind die zentralen Punkte,
um die sich ihre Musik dreht. "Shake away" ist eine CD, die voll Hoffnung steckt und voll
Mut. Sie ist ein wirksamer Gegenpol zu all den gleichklingenden, hübschen, dafür
politisch unmotivierten Latinpopstars. Für mich eine der besten Platten des Jahres 2008.
www.liladowns.com
Karsten Rube
Label:
Eigenverlag; 2008; Spielzeit: 75:35 min
www.glissando-band.de
Karsten Rube
Label:
Conträr Musik;
1982/2007; Spielzeit: 58:16 min
René Bardet webt die eindringlichen Worte des Häuptlings Seattle in einen
Klangteppich, dessen hypnotischer Wirkung man sich kaum entziehen kann. Die CD
"Vielleicht, weil ich ein Wilder bin" ist 25 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung neu
aufgelegt worden und hat trotz dieses langen Zeitraumes kein bisschen von seiner
Aktualität eingebüßt.
www.conträrmusik.de
Karsten Rube
Label:
On The Road Music Factory; 2004; Spielzeit: 53:29 min
www.bandabardo.it
Karsten Rube
Label:
Löwenzahn-Verlag;
2007; Spielzeit: 57:40 min
Label:
Löwenzahn-Verlag;
2007; Spielzeit: 57:08 min
Ganz der jiddischen Musik in seinen vielen Spielformen ordnet sich das Trio auf der im
selben Jahr erschienen CD "In Adess" unter. Bulgar, Freilach, ungarische Tänze, selbst
vor griechischen Tänzen machen sie nicht Halt. Überall, wo sich jüdische Traditionen in
der Kultur, in Tanz, Musik und Speisen bewahrt haben, spürt das Trio sie auf und
integriert sie gekonnt in ihr Repertoire. "In Adess" spannt einen großen Bogen aus Musik
der jüdischen Spielleute vom fernen Schwarzen Meer bis tief hinein nach Mitteleuropa
und verbindet diese in bester Tradition der Wandermusiker.
www.triokaligari.de
Karsten Rube
Label:
Felmay;
2006; Spielzeit: 48:17 min
www.gaisaber.it
Karsten Rube
Label:
Wrasse Records; 2004; Playing time: 45:55 min
"Amassakoul" ist eine CD aus Mali, die aufmunternd rockig ist. Die Tuareg der Gruppe
Tinariwen sind sich bewusst, dass die E-Gitarre hauptsächlich von westlicher Rockmusik
beansprucht wird. Doch der Umgang der Musiker von Tinariwen mit dem Instrument des
Rock&Roll ist so selbstbewusst afrikanisch, dass man den Eindruck gewinnt, die E-
Gitarre sei das traditionelle Instrument der Sahara. Die Arrangements für drei E-Gitarren
und eine Bassgitarre verbunden mit Händeklatschen, Djembe und dem typischen
Gesang der Tuareg versetzen den Hörer in eine Sahara, die poetisch und rockig
zugleich ist.
Tinariwen werden ob ihres eindrucksvollen musikalischen Auftretens auch als die besten
Rocker der Wüste oder auch als die Rolling Stones der Sahara bezeichnet.
"Amassakoul" erzählt von der Weite, dem Mysterium und der Reinheit des Wüste und
von einem Leben, in dem jede Form von überflüssigem Ballast lebensbedrohlich ist. Von
den Freunden und Liebsten, die man in der Einsamkeit des Sandes vermisst.
"Amassakoul" von Tinariwen ist eine CD mit beeindruckend geradlinigem Nomaden-
Blues. Eine richtig heiße Scheibe aus der Sahara.
www.tinariwen.com
Karsten Rube
Label:
Folkclubethnsuoni; ES5353; 2005; Spielzeit: 56:22min
www.viamedina.com
Karsten Rube
Label:
Continental Europa; CD29; 2009; Spielzeit: 50:14 min
www.myspace.com/nobluesnl
Karsten Rube
Label:
Felmay;
2006; Spielzeit: 64:46 min
www.felmay.it
Karsten Rube
Label:
Caprice Records; 2009; Spielzeit: 37:59 min
www.sofiajannok.com
Karsten Rube
Label:
Eigenverlag; 2008; Spielzeit: 52:23 min
www.acmel.nl
Karsten Rube
Label:
Eigenverlag; 2008; Spielzeit: 53:05 min
www.robindeansalmon.com
Karsten Rube
Label:
Nuba Records; 2008; Spielzeit: 46:28 min
www.karonte.com
Karsten Rube
Label:
GLM Music;
2007; Spielzeit: 57:06 min
www.andima.eu
Karsten Rube
Label:
Kochrecords; 2006; Spielzeit: 49:25 min
"State of Grace III" ist wie ein Soundtrack ohne Film. Den muss man im Kopf ablaufen lassen.
www.paulschwartz.com
Karsten Rube
Label:
Sana Records; 2006; Spielzeit: 42:39 min
www.kalamu.it
Karsten Rube
Label:
Essay Recordings;
2005; Spielzeit: 68:04 min
Label:
Essay Recordings;
2006; Spielzeit: 67:00 min
www.amsterdamklezmerband.nl
Karsten Rube
Label:
Essay Recordings; 2008
Neben Chajes gehören Jasper de Beer (Kontrabass, Banjo, Gesang), Alec Kopyt (Gesang, Perkussion), Gijs Levelt (Trompete), Joop van der Linden (Posaune, Perkussion), Janfie van Strien (Klarinette, Gesang) und Theo van Tol (Akkordeon) zum Line-up.
Infektiös ist die CD auf jeden Fall, von Levelts in atemberaubenden Rhythmus gespieltem Instrumentalstück „Banat“, das die musikalische Reise durch die jüdische Zigeunermusik eröffnet, bis hin zu „Gde“, einem Lied von van der Linden (Musik) und Kopyt, der die meisten Texte schreibt. Irgendwann im Laufe der 57 Minuten packen die mitreißenden Rhythmen, die hervorragende musikalische Begleitung und die Gesänge den Zuhörer. Manchmal klingt das Ganze schon sehr jazzig wie bei den instrumentalen „Alles kann Beter“ (van Tol) oder „Kesikköprü“ (de Beer), dann wieder beherrscht Sprechgesang und Polkarhythmus Chajes’ Lied „Op een Goppe“. Van der Linden schrieb das traurige in schleppendem Rhythmus gespielte „Netty“ und de Beer „Doina Banjo“, bei dem er seine Virtuosität auf besagtem Instrument beweist. Der Titelsong ist eine Komposition von Levelt/Kopyt und entspringt eindeutig der slawisch-jüdischen Zigeunermusik.
Das Album bietet dem Zuhörer zehn instrumentale Klezmer Stücke und fünf Lieder in verschiedenen Sprachen. Obwohl immer der typische Klezmer Sound gespielt wird, sind die Stücke sehr abwechslungsreich gespielt und arrangiert. Die vier Bläser sind zwar in der Überzahl dennoch setzt sich das Akkordeon durch und der feurige Rhythmus wird mit Bass und einfachen Perkussionsinstrumenten unterstützt. Mir gefällt das Album außerordentlich gut.
www.amsterdamklezmerband.nl
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Eigenverlag; 2008; Spielzeit: 41:38 min
www.stanleysamuelsen.dk
Karsten Rube
Label:
Tutl; 1999
Als erstes fällt auf, dass nicht nur der Albumtitel, sondern auch sämtliche Texte und Informationen auf dem CD Booklet in der färöischen Sprache sind. Dann klingen Samuelsens meist melancholische Balladen aus den Lautsprechern. Er hat eine schöne Singstimme und sein Gitarrenspiel ist hervorragend. Dazu kommt eine wohl dosierte musikalische Begleitung mit Keyboards von Klavier bis Hammondorgel (Klaus Bjerregard), Sologitarre (Anders Roland), Bass (Samuelsen, Bjerregard) und verschiedenen Perkussionsinstrumenten (Gert Smedegard). Die Sprache klingt in meinen Ohren fast ein wenig wie das walisische Gälisch, obwohl es ja eine germanische und keine keltische Sprache ist, und auch die Musik erinnert teilweise an walisische Songwriter. Neben dem balladenhaften Titelsong, bei dem Bjerregard den Kontrabass streicht, haben mir das bluesige „Min Sorg“ mit Bill Gross an der Mundharmonika und „Atlantis“ am besten gefallen. Vor allem letzteres sticht mit Bjerregards wunderschönem Flötenspiel, Samuelsens großartigem Gitarrenspiel und Smedegards rhythmischer Begleitung hervor.
Mir hat das Album sehr gut gefallen, leider fehlen mir die Geschichten zu den Songs und etwas Hintergrundinformation, denn auch die Webseite von Samuelsen ist einsprachig in Färöisch.
www.stanleysamuelsen.dk
Adolf 'gorhand' Goriup
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 03/2009
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