FolkWorld #61 11/2016
© Music Contact

Bluegrass Jamboree

Ein Ereignis wie aus der Urzeit

Bluegrass Jamboree 2015:
Banjos are cool


www.bluegrassjamboree.de

Bluegrass Jamboree! - 8. Festival of Bluegrass and Americana Music on Tour, 16. Nov. - 10. Dez. 2016.

Die Idee, bunte und oft noch wenig bekannte Facetten der Bluegrass-, Folk-Roots- und Americana Music in einem regelmäßigen, hochkarätigen abendfüllenden Programm darzustellen, hat hierzulande voll eingeschlagen. Deshalb wird traditionell im November-Dezember die mittlerweile achte Auflage des „Bluegrass Jamboree! – Festival of Bluegrass and Americana Music“ mit neuen Künstlern im schon legendären "Banjo-Bus“ das Land bereisen. Große Begeisterung und „standing ovations“ prägten die ersten sieben Tourneen dieses in Europa einmaligen Bluegrass-Konzeptes, das jährlich über 5000 Zuschauer begeistert und mit weiter steigenden Zahlen glänzt.

The Honey Dewdrops

Artist Video The Honey Dewdrops @ FW:
FW#48

www.thehoneydewdrops.com

Die große Faszination für Bluegrass geht sicher auch von der umwerfenden Live Energie der Musiker aus, von der Interaktion mit dem Publikum und der handgemachten Musik. Ein Jamboree ist ein Ereignis wie aus der Urzeit der Menschen: zusammen sein, singen, tanzen, lachen, trinken und Geschichten erzählen. Publikum und Musiker inspirieren sich dabei gegenseitig, die Magie erlebt am stärksten wer wirklich Teil dieser besonderen Interaktion ist.

Die European Bluegrass Music Association hat Tourneeorganisator Rainer Zellner übrigens kürzlich als „Personality of the Year“ für seine Verdienste um die Bluegrass Musik ausgezeichnet.

The Honey Dewdrops - Acoustic Americana Songs

Das Sin­ger-​Songwri­ter Duo ge­wann den wich­ti­gen New­co­mer Wett­be­werb der le­gen­dä­ren Ra­dio-​Show „A Prai­rie Home Com­pa­ni­on“. Laura Wort­mann und Kagey Par­rish gaben da­nach ihre Woh­nung auf und be­reis­ten viele Jahre ganz Ame­ri­ka und an­de­re Län­der. Mit einem gro­ßen Re­per­toire an ei­ge­nen Lie­dern kamen die zwei poe­ti­schen Be­ob­ach­ter zu­rück und lie­ßen sich in Bal­ti­more nie­der.

In ihrer Musik schim­mern die längst ver­gan­ge­nen Klän­ge ihrer Hei­mat Vir­gi­nia und der ein­sa­men Ap­pa­la­chen Berg­re­gi­on durch. Feine in­stru­men­ta­le Klang­ge­bil­de un­ter­ma­len den ma­gi­schen zwei­stim­mi­gen Ge­sang. Wie so viele ihrer Ge­ne­ra­ti­on haben die bei­den jun­gen Künst­ler den An­schluss an die ak­tu­el­le Sin­ger-​Songwri­ter Szene ge­fun­den. Die The­men ihrer Lie­der sind vom Zeit­geist ge­prägt, und die Me­lo­di­en gehen weit über den tra­di­tio­nel­len Rah­men der Folk Musik hin­aus. Sie klin­gen mal nach Pop, mal nach Coun­try, mal nach In­die-​Folk, und selbst Spu­ren der Iko­nen Gil­li­an Welch und David Raw­lings sind zu ent­de­cken.

The Goodbye Girls
Artist Video
www.thegoodbyegirlsmusic.com

Ihr vier­tes Album „Tan­g­led Coun­try“ stel­len die „Honig Tau­trop­fen“ beim Jam­bo­ree zum ers­ten Mal in Eu­ro­pa vor. Ihre tiefe mu­si­ka­li­sche und mensch­li­che Ver­bun­den­heit strah­len sie in einer fein­füh­li­gen Büh­nen­prä­sen­ta­ti­on aus, die jeden Be­su­cher in den Bann zie­hen wird.

The Goodbye Girls - Bluegrass & Folk

Vier Frau­en in einer Blu­e­grass/Folk Band sind selbst in USA grund­sätz­lich etwas Be­son­de­res, aber sie ma­chen auch durch ihren en­er­gie­rei­chen und in­no­va­ti­ven Cross­over-​Sound zwi­schen Folk und Blu­e­grass/Old­ti­me von sich reden. Sie ken­nen sich vom pres­ti­ge­träch­ti­gen Ber­klee Col­le­ge of Music in Bos­ton, einem Hots­pot für junge, vir­tuo­se und stil­über­grei­fen­de Künst­ler.

Allen voran gilt Lead­sän­ge­rin und Gi­tar­ris­tin Molly Rose Tut­tle als kom­men­der Star der Szene. Sie tourt seit sie elf Jahre alt war, ge­wann den be­gehr­ten Chris Aus­tin Songwri­ter Award, den Mo­men­tum Award der In­ter­na­tio­na­len Blu­e­grass As­so­cia­ti­on und ziert die Ti­tel­sei­ten wich­ti­ger Gi­tar­ren­ma­ga­zi­ne und Folk­zei­tun­gen. Der per­kus­si­ve Clawham­mer Banjo Stil der Ka­na­die­rin Al­li­son de Groot ist das Herz des Good­bye Girls Sounds. Ob Stra­ßen­mu­sik auf dem Tra­fal­gar Squa­re oder bei näch­te­lan­gen Tran­ce Old­ti­me Ses­si­ons auf ab­ge­le­ge­nen Ap­pa­la­chen Fes­ti­vals, Al­li­sons trei­ben­des Banjo be­tört die Zu­schau­er.

Truffle Valley Boys

Artist Video Truffle Valley Boys @ FolkWorld:
FW#61

www.trufflevalleyboys.com

Aus Schwe­den kommt Gei­ge­rin Lena Jons­son, tief ver­wur­zelt in der Tra­di­ti­on ihrer Hei­mat. In Bos­ton lern­te sie die Magie von Old­ti­me und Blu­e­grass ken­nen und lie­ben. Ihr ver­dan­ken die Good­bye Girls den mu­ti­gen Spa­gat zwi­schen schwe­di­schem und ame­ri­ka­ni​schem Folk, einem Mar­ken­zei­chen des Quar­tetts. Jazz, Folk und Ex­pe­ri­men­tel­le Musik sind der Back­ground der Bas­sis­tin Brit­ta­ny Karl­son.

Die mü­he­lo­se und krea­ti­ve Ver­bin­dung der vie­len Ein­flüs­se lässt viele Ken­ner, Fans und Kri­ti­ker ju­beln, so erst kürz­lich beim le­gen­dä­ren New­port Folk Fes­ti­val. Nicht un­wahr­schein­lich dass das Jam­bo­ree mit den Good­bye Girls wie­der ein­mal Künst­ler prä­sen­tiert, die schon mor­gen ganz oben auf dem Po­dest ste­hen.

Truffle Valley Boys - 1950s Retro-Bluegrass

Da muss tat­säch­lich erst eine ita­lie­ni­sche Band kom­men, um der Blu­e­grass-​Ge­mein­de in USA zu zei­gen, wie die Musik der Gol­de­nen 1950er Jahre des Gen­res ge­klun­gen hat. Ohne jeg­li­che Mo­der­nis­men füh­ren die fünf Ita­lie­ner zu­rück zum wil­den und rauen Sound der frü­hen Jahre. Dabei klin­gen sie nicht nur frap­pie­rend nah an den Ori­gi­na­len (von denen kei­ner mehr aktiv ist), son­dern sehen auch aus, als wären sie einer Show die­ser Zeit ent­sprun­gen.

De­tail­ver­liebt zei­gen sie sich in coo­ler, stil­si­che­rer Büh­nen­klei­dung und be­nö­ti­gen (wie bei einer Show in einer Scheu­ne im tie­fen Hill­bil­ly Coun­try) nicht mehr als ein ein­zi­ges Mi­kro­fon, um das sie sich dy­na­misch und doch kom­plex cho­reo­gra­phisch grup­pie­ren. Ihr in­ten­si­ver, mehr­stim­mi­ger Ge­sang klingt wie auf einer alten Schall­plat­te und ver­rät prak­tisch kei­nen Ak­zent, wie selbst ein Kri­ti­ker des be­deu­tends­ten Fach­blatts „Blu­e­grass Un­li­mit­ed“ be­wun­der­te.

Mit einem der wich­tigs­ten und ty­pi­schen Ele­men­te der frü­hen Zeit, der hu­mor­vol­len und ab­wechs­lungs­rei­chen au­then­ti­schen Büh­nen­show, sowie ihrem ita­lie­ni­schem Char­me be­geis­tern sie jedes Pu­bli­kum. Matt Ringres­si - Man­do­li­ne und Ge­sang, Ruben Mi­nu­to - Gi­tar­re und Ge­sang, Ger­ma­no Cia­vo­ne - Banjo, Denny Roc­chio - Re­so­na­tor Gi­tar­re, und Ema­nu­e­le Va­len­te am Kon­tra­bass sind mit das Beste, was zur Zeit in die­ser Art in Eu­ro­pa zu hören ist.


Photo Credits: (1) Bluegrass Jamboree (Logo), (2) The Honey Dewdrops, (3) The Goodbye Girls, (4) Truffle Valley Boys (by Music Contact).


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