FolkWorld #60 07/2016

CD & DVD Reviews

Die Tagelöhner "Kornschwein"
Eigenverlag, 2014

www.tageloehner-net.de

Die beiden aus Sachsen-Anhalt stammenden Liedermacher Ralph Jasche (Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Laute, Kazoo) und Steffen Knaul (Mandoline, Violine, Gesang, Drum-Loops) haben für ihr aktuelles Album elf neue Lieder aufgenommen.
Jasche schreibt die sarkastisch kritischen Texte und bis auf einen Song auch die Musik, ob mit bluesiger Mundharmonika wie bei "Liesl", oder mit tollem Spiel auf der Violine zum treibenden Rhythmus von "Der Hypochonder". Der Titelsong kommt im rockigen Rhythmus mit tollem Zwiegesang und virtuosem Spiel auf der Violine daher und Knaul schrieb die Musik zu "Fiddlers Gelassenheit", bei der er sich zum wechselnden Pace austobt. Das Album endet mit "Bernburg", das als langsamer Schunkelsong beginnt bevor Jasche zum Klang des Kazoos rappt.
Jasche und Knaul haben ein musikalisch einwandfreies Album mit klugen Texten produziert, Liedermacher Sound nach ihrer ganz eigenen Art.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Ferhat Tunç "Kobani"
Kirkelig Kulturverksted, 2016

www.ferhattunc.net

Der kurdische Sänger und Menschenrechtler Ferhat Tunç macht sich mit seiner Musik seit 34 Jahren stark für die kurdische und andere Minderheiten, klagt Terrorismus, brutale Polizeigewalt und politische Unterdrückung an. Sein aktuelles Album hat er in Istanbul und Oslo mit Musikern aus der Türkei und Norwegen aufgenommen.
Tunç singt in Türkisch, Kurdisch und Armenisch und hat ein ganzes Orchester mit Schlagzeug, Gitarren, Bass, Keyboards, Streichern, Bläsern, traditionellen Instrumenten wie Saz, Duduk, Oud, Cümbüs oder Ney und einen vielköpfigen Chor an der Seite. "Anne beni haziranda bul" (Find me in June, mother) ist ein poetisch rockiges Tribut an die Freiheitskämpfer des United June Movement, einer Koalition der Linken in der Türkei, die gegen Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus antritt. Ednan Dogan schrieb den Text zum melancholischen Titelsong, der vom tapferen Kampf der Kurden gegen das ISIS Regime erzählt. "Ali Ismail'e agit" ist stellvertretend für alle Opfer der Polizeigewalt im Gezi Park 2013 Ali Ismail gewidmet. Neben eigenen Songs singt Tunç das Armenische Volkslied "Naro can" (Liebe Naro), eine romantische Liebesgeschichte mit wunderschönem Chorgesang und Streichern, vertont ein Gedicht des kurdischen Poeten Aliser aus dem Jahr 1936, "Dersim", und singt ein wunderschönes Duett mit der Sami Sängerin Mari Boine bei "Dere Emirxani" (Fluss Emirghan) von Silemane Pas.
Die Musik von Ferhat Tunç verbindet klassische Elemente mit Streichern, Bläsern und Chorgesang mit traditioneller Musik aus Anatolien und Mesopotamien und reichert sie mit moderner Musik an.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Ohrange "Wie ein Mobile"
Eigenverlag, 2016

ohrangemusic.blogspot.de

Das Regensburger Duo Ohrange sind Songwriter Manuel "Manulo" Meier (Gesang, Gitarre) und Sebastian Schierlinger (Drums, Perkussion, Gesang, Piano). Für das aktuelle Album haben sie gemeinsam mit Robert "Hubi" Hofmann (Bass, Gitarre, Gesang) und einigen Gastmusikern zwölf neue Songs aufgenommen.
Sie starten rhythmisch mit dem rockigen "Mobile" und dem flotten Liedermacher Song "Liebe Marlene", Gitarre, Bass und Drums begleiten den einfühlsamen Gesang. Bei "Regisseur" wird gerappt und Matthis Schulz-Hader am Bass und Fredmann Lill an der Mundharmonika gastieren bei der bluesigen Ballade "Vo obn owe". Die Slide Gitarre von Edgar Feichtner verleiht dem melancholischen "Regentänzerin" einen Hauch von Americana und "Flaschengeist" ist eine kraftvolle Rockballade.
Die Musik von Ohrange geht direkt ins Ohr, abwechslungsreiche Songs, tolle Stimmen und musikalisch hervorragend interpretiert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Shiregreen "Neue Pfade"
DMG Germany, 2015

www.shiregreen.de

Der Hesse Klaus Adamschek (Gesang, Akustikgitarre, Mundharmonika) hat mit seiner Band 15 neue deutschsprachige Songs aufgenommen. Das Line-up umfasst Gitarren, Slide Gitarre, Bass, Banjo, Violine, Viola, Akkordeon, Keyboards, Schlagzeug und Perkussion.
Beeinflusst von seiner Reise in die USA singt er Amerikanischen Folk, Country Rockballaden wie "Nur so ein Wind", melancholische Americana Balladen wie "Am Ufer stehn" und rhythmische Songs wie "Ruhrgebiet". "Viertel vor drei" ist ein flotter Twostepp mit Banjo, Slide Gitarre und Violine und "Auf meinem Pfad" ein bluesiger Roadsong mit Gitarren, Bass, Rhodes Piano und Schlagzeug. Mit dem von Lord of the rings inspirierten Song "Elbenlicht" endet die CD nach 60 Minuten.
Die Songs von Shiregreen sind Mainstream Americana, musikalisch einwandfrei vorgetragen, aber wenig abwechslungsreich und es fehlt manchmal die Power, die man bei Songwritern aus den USA meist findet.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Volkwin "Mit anderen Augen"
Eigenverlag, 2016

Artist Video

www.volkwin.de

Der Detmolder Liedermacher Volkwin Müller (Gitarre, Gesang, Mundharmonika) hat für sein aktuelles Album zwölf Originalsongs aufgenommen, begleitet wurde er von Produzent Uli Kringler (E-Gitarre, Dobro, Perkussion, Programming, Chor), Lars Hansen (Bass), Heinz Lichius (Schlagzeug), Matze Kloppe (Keyboards, Synthesizer), Julian Dawson (Harfe), Julia Orlova (Viola), Susanne Schott (Cello) und den Chorstimmen von Fontaine Burnett und Hanna Prins.
Volkwin beginnt mit einem bluesigen Song und Mundharmonika, "Solidarität", einfühlsamer Gesang, Streicher, Piano und Orgel bestimmen das Lied. Es folgen rockige Lieder wie "Du willst es haben" oder romantische Balladen wie "Es bleibt in deinem Herzen", die alle ein wenig nach Schlagermusik klingen. Ausnahmen sind "Jeder", ein rockiger Liedermachersong mit tollem Gitarren- und Orgelspiel, und die Liedermacher Ballade "Wenn du ein Lied einfängst".
Nach dem Live-Doppelalbum[42] hatte ich große Erwartungen an das neue Album, die jedoch leider nicht erfüllt wurden, aufwendige Arrangements, eine neunköpfige Band und leider nicht viel dahinter, Mainstream Schlagermusik ohne innovative Ideen und musikalische Höhepunkte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


De scho wieda "Genau mei Weda"
südpolrecords, 2016

Artist Video

www.deschowieda.de

Das Erdinger Quartett De scho wieda erobert seit ihrem Debütalbum und den viel angeklickten Videos im Sturm die Bayrische Musikszene. Max Josef Kronseder (Gitarre, Mundharmonika, Gesang), Johannes B. Loechle (Tuba, Bariton, Flügelhorn, Geige, Chorgesang), Tobias R. Loechle (Steirische Harmonika, Kontrabass, Ukulele, Rap, Gesang) und Felix Ranft (Schlagwerk, Chorgesang) haben für ihr zweites Album zehn Originalsongs und vier Coverversionen aufgenommen.
Der Titelsong wechselt vom rhythmischen Popsong mit Blechbläsern zum Bayrischen Walzertakt und erzählt vom süßen Faulenzen. Pitbulls „Timber“ wird zu „Nimma“ und fetzt mit Rap, Tuba, Steirischer und Mundharmonika. Dann legen die Jungs los und „De ganze Welt geht ab“, bayrischer Rap zum up-Beat 2/4 Takt der Tuba. Flügelhorn und Latino/Ska Pace treiben „Deschawü“ an und die Album Version von „Oh mare“ besticht mit treibendem Rhythmus, tollem Gesang und mediterranen Klängen von Geige und Ukulele. Bayrischer Frohsinn prägt „Is doch wurscht“, Steirische und Tuba laden zum Schunkeln ein, und der Taylor Swift Cover „Lach amoi“ (Shake it off) kommt im Ska Rhythmus daher.
Die Bayrische Musikszene überrascht immer wieder mit innovativen Bands, die auf internationalem Niveau spielen ohne das Heimische zu verleugnen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Elijah "Eat ripe fruit"
One Camp, 2016

www.elijah.ch

Der Zürcher Reggae Sänger Elijah, bürgerlich Elia Gunnar Salomon, verlegt seine neue CD mit zwölf neuen Songs inklusive digitalem Download von elf Songs mit Dub Ripe Fruit oder alternativ als Doppel Vinyl Album auf seinem 2014 gegründeten Label. Nach einer langen Welttournee zog er sich nach Jamaika zurück, wo er einige Songs im Tuff Gong Studio von Bob Marley aufgenommen hat.
Die Wanderjahre haben den jungen Zürcher Songwriter zu einem bemerkenswerten Reggae Musiker gemacht, der up-Beat Roots Reggae authentisch rüberbringt, „Power to the people“. Der aus Miami stammende Hip Hop Sänger Big Zay und der Senegalese Baye Bass begleiten Elijah bei der dreisprachig gesungenen Reggae Ballade „Love is in danger“. In Marleys Studio hat Elijah „Eui Liste“ (eure Liste) aufgenommen, ein kämpferischer Reggae gegen den Überwachungsstaat und für die Legalisierung. Die aus Waterhouse, dem Ghetto von Kingston wo Elijah eine Zeit gelebt hat, stammende Terry Lynn singt mit kräftiger Stimme „Gun cry“ nur von Elijahs Akustikgitarre begleitet, eine Posaune und die E-Gitarre erklingen im Hintergrund, mein absoluter Lieblingssong auf dem Album. Nur mit der Akustikgitarre hat Elijah das sozialkritische „Wänd ois nüm“ (wollen uns nicht mehr) in der Schweiz aufgenommen, während der „Granit Dub“ mit der Jamaikanischen Band Raging Fyah im Studio von Marley aufgenommen wurde. Mit Samba Rhythmen inklusive Quika, Shaker, Flöte und Saxophon klingt das Album aus, „Aellei“ (allein).
Seit seinem Debütalbum[39] hat Elijah sehr viel dazugelernt, Texte, Musik, Arrangements, aber auch seine Stimme haben sich entwickelt und gemeinsam mit hervorragenden Musikern aus Jamaika, Senegal und Florida hat er ein tolles Reggae Album produziert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wûtas "Rau"
Curzweyhl, 2016

www.wutas.at

Die Wiener Band Wûtas (alemannisch für „die wilde Jagd“) hat wie angekündigt seit ihrem gleichnamigen Debütalbum[39] die Besetzung verändert. Hagl aka Robert Polsterer (Bass, Gitarre, Mandoline, Obertongesang, Gesang) kenne ich von seinen anderen Projekten wie Umnachter, Fresch oder Scharlatöne, Fenk (Dudelsack, Bouzouki, Gesang), Glût (Perkussion), Rank (Drehleier, Bouzouki, Low Whistle, Gesang) und Tonika (Bombarde, Low Whistle, Gesang) haben für ihr neues Album 13 Lieder und Instrumentalstücke aufgenommen.
Inspiriert vom Sagenschatz Österreichs führen uns die fünf Musikanten durch „s’Wûtas“ (Rank/Fenk), ein düster bedrohlicher Einstieg zur Jagd von „d’Hadischen“ (Fenk), Dudelsack, Low Whistle und mitreißender Rhythmus treiben das Stück an, Obertongesang und geflüsterte Zauberformeln vermischen sich mit Tonikas glasklarer Chorstimme. Neben atemberaubender Stimmakrobatik gibt es virtuos gespielte Instrumentalstücke zu hören, „Bachl“ (Fenk/Hagl) ist eine wunderschöne Melodie, die mit ihrer Klangfülle begeistert, und „Danç“ ein traditioneller Tanz mit Dudelsack, Bombarde und Bouzouki. Hypnotischer mehrstimmiger Gesang und die Drehleier dominieren „Krax’lament“ (Rank) und Saiteninstrumente und Dudelsack verzaubern mit virtuosen Klängen bei „Zlatorog“ (Fenk/Hagl). Die lyrischen Saitenklänge und die himmlischen Chorgesänge von „Laurins Gartl“ (Fenk/Hagl) beenden die wilde Jagd.
Das neue Album von Wûtas ist wesentlich melodiöser und begeistert mit außergewöhnlichen Gesängen, brillanter Musikalität und kunstvollen Kompositionen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Impius Mundi "Decem"
Eigenverlag, 2015

www.impius-mundi.com

Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum hat die norddeutsche Mittelalter Rockband Impius Mundi, Ralf Bruns (Schlagzeug), Hannes Riedemann (Gitarre, Gesang), Lars Meyer (Sackpfeife, Gesang, Schalmeien, Whistles), Peter Heilen (Sackpfeifen, Schalmeien, Drehleier), Matthias Ehrlich (Geige) und Jan-Hendrik Martin (Bass, Gitarre, Gesang), zehn selbst komponierte Songs aufgenommen.
Brutale Gitarrenriffs, hämmerndes Schlagzeug, zwei Sackpfeifen, Geige und Bass begleiten "Verdammt sein", Mittelalter Metal Rock. Es folgen der rasante "Feuertanz" oder die Rockballade "Michael Kohlhaas" begleitet von Geige, Whistle und Sackpfeife. "Augenblick" beginnt im gemäßigten Tempo mit Perkussion, Akustikgitarre, Sackpfeife und Geige, Schlagzeug und Bass steigern den Pace ein wenig und Riedemanns leidenschaftlicher Gesang macht den Song zu meinem Favoriten. Mit fetzigem Gitarrenrock endet das Album, "Wenn die Seele geht".
Impius Mundi machen soliden Metal Rock mit mittelalterlichen Instrumenten, wer Schandmaul und In Extremo mag wird auch die Musik von Impius Mundi schätzen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Vroudenspil "Fauler Zauber"
Eigenverlag, 2015

www.vroudenspil.de

Die Rosenheimer Mittelalter Band Vroudenspil hat in ihrer aktuellen Besetzung, Dax vom Berg (Sackpfeife, Rauschpfeife), Phyra (Flöten), Zora (Bass), Seewolf (Djembe, Akkordeon), Freibeuter Petz (Sackpfeife, Rauschpfeife), Der Kraken (Schlagzeug, Perkussion) und Ratz von der Planke (Gesang, Gitarre), zwölf neue Songs für das fünfte Album aufgenommen.
"Knochensack" ist ein Piratenlied mit mehrstimmigen Gesängen und einem Soundtrack artigem aufwendigen Arrangement und der Titelsong ein up-Beat Song im geradlinigen Punk Rhythmus. Bei "Irrlicht" mischen die Freibeuter Reggae Rhythmen mit rockigem Pace und "Seelenfänger" beginnt im gemäßigten Walzertakt, bevor sie auf rasanten 2/4 wechseln. Sprechgesang und schleppender Pace mit Sackpfeife, Akkordeon und Flöte wechseln mit up-Beat Rhythmus, Chorgesang und Rauschpfeife, "Rebellion". Mit der Seemannsballade "Neue Welt" endet das Album still und beschaulich, Flöte, Sackpfeife und Akkordeon begleiten den rauen Piratengesang bevor Zora ihren engelhaften Gesang erklingen lässt.
Vroudenspil haben musikalisch solide begleitete Lieder aufgenommen, der Stil ist irgendwo zwischen Mittelalter Rock und Seemannslieder, außer der Besetzung hat sich seit ihrem Debüt[41] nicht viel geändert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Johnnie Selfish & The Worried Men "Calle Salvaje"
Eigenverlag, 2015

www.johnnieselfish.com

Die fünfköpfige Country Band Johnnie Selfish & The Worried Men haben in Mailand ein neues Album mit 9 Songs aufgenommen und in Austin TX gemastert.
Es geht los mit der up-Beat Single Auskoppelung "Vaquerito", ein spanisch gesungener Tex Mex Song. Weiter geht's im selben Tempo mit dem Banjo getriebenen "Lost Sally Blues" oder etwas gemäßigter mit einem weiteren rhythmischen Tex Mex Song mit Trompeten, Banjo und Gitarren, "Teresita". "Stranger in Paris" ist ein Country Song mit einem tollen E-Gitarren Solo mit Wah Pedal und treibendem Pace und "Working on a building" eine hervorragende mehrstimmige a Capella Performance.
Das kurze Album bietet Mainstream Country Musik, einwandfrei vorgetragen, nach 22 Minuten ist der Spaß auch schon vorbei.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Highlanders "Cruce de caminos"
Oca Records, 2015

www.facebook.com/...

Das spanische Celtic Folk Ensemble Highlanders besteht aus Borja Feal (Querflöte, Tin und Low Whistle), Eduardo Andérez (Gitarren) und Isidro Terán (Knopfakkordeon). Gemeinsam mit einigen Gastmusikern an Banjo, Nyckelharpa, Ukulele und Perkussion haben sie elf traditionelle und zwei gecoverte Stücke aufgenommen.
Sie beginnen mit Gordon Duncans wunderschöner Slow Air "The sleeping tune", Gitarre, Tin Whistle, Joansa Maravillas dezenter Perkussionsrhythmus und Daniel Bayo am Banjo verzaubern mit ihrem Spiel. Angel Santiago erzeugt die Effekte wie das Rauschen des Meeres beim traditionellen "Women of Ireland", Feal spielt wieder die Tin Whistle, Gitarre und Akkordeon begleiten ihn. "L'Ahorcau" beginnt als melancholische Tune mit Querflöte, Gitarre und Akkordeon, dann übernimmt das Akkordeon die Führung und es entwickelt sich zu einem lebhaften Stück. Der flotte "Morrison's Jig" wird von Banjo und Perkussion angetrieben, Gitarre und Querflöte spielen die Melodie, und Esteban Bolado spielt die Nyckelharpa bei seinem rhythmischen "Danza de Iria".
Die Highlanders beweisen wiederum, dass es auch in Spanien eine florierende Celtic Music Szene gibt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Notker Homburger "Stubete"
Eigenverlag, 2015

www.notkerhomburger.de

Notker Homburger trifft sich mit seinen Freunden regelmäßig zu einer Stubete in Konstanzer Wirtshäusern, nun hat Rolf Stauffacher sein Studio B in Frauenfeld für eine imaginäre Stubete zur Verfügung gestellt um 18 Stücke in verschiedenen Formationen aufzunehmen.
Gemeinsam mit Thomas Banholzer, Norbert Heizmann und dem Akkordeon Spieler Thomi Erb eröffnet Homburger die Stubete mit dem "Klettgauer Schottisch". Es folgt das Lied "Konstanz wär so schön und nett", die Schauspieler Max Hemmersdorfer und Anna Hertz stoßen dazu und singen den humorvollen Text. Traditionelles Liedgut aus Süddeutschland hat Homburger mit seiner Gattin Gela eingespielt, "Ich bin ein jung hübsch Weibchen". Aus Schottland hat Homburger "In spite of ourselves" (John Prine) mitgebracht, er singt ein Duett mit der amerikanisch-konstanzerischen Sängerin Anita Pfeiffer und Banholzer bläst das Horn. "Got my mojo working" (Preston Foster) hat er mit den Notty's Jug Serenaders, Andreas Dannenmayer und Banholzer, aufgenommen, mein Lieblingsstück. Erb schrieb die "Balzberg Polka" und spielt sie gemeinsam mit Homburger, der zum Abschluss das Stück "Welcome to the Saint" von den Jug Serenaders solo auf der Gitarre vorträgt.
Die Stubete dauert mehr als eine Stunde und bietet abwechslungsreiche Musik von traditionellem Liedgut zu Eigenkompositionen und von volkstümlichen Tänzen bis Blues.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Der Nino aus Wien "Immer noch besser als Spinat"
Problembär Records, 2015

Der Nino aus Wien "Home Recordings"
Monkey, 2015

www.derninoauswien.com

Der Liedermacher und Poet Nino Franz Mandl hat eine Liedersammlung mit 20 seiner in Österreich sehr erfolgreichen Lieder auf Problembär Records veröffentlicht, gleichzeitig erscheint bei Monkey die Vinyl Doppel LP gemeinsam mit einer CD von bisher unveröffentlichten Home Recordings.
Für den Sampler hat der Nino eine Kostprobe aus seinen bisher veröffentlichten sechs CDs wie seinen ersten Hit „Spinat Song“ aus dem Jahr 2009 ausgewählt. Es folgen rockige Lieder wie „Holidays“, melancholische Balladen wie „Du Oasch“ mit Saxophon oder poppige Lieder wie „Urwerk“, das stark an die Popband Wanda erinnert. „Abtauen Girl“ kommt im Calypso Rhythmus mit poetischem Rap daher und an Falco erinnert „Ganz Wien“ aus seiner aktuellen CD Unser Österreich, die er mit Ernst Molden aufgenommen hat.
Wer schon mit seinen offiziell veröffentlichten Liedern Mühe hat wird bei seinen Home Recordings endgültig auf die Probe gestellt. Hier werden Musik und Poesie experimentell verknüpft. Es gibt psychedelische Titel wie „Die Schlange im Regenbogen“, „Mappen verwalten“ oder “Der schwarze Mann“ zu hören, ebenso wie die rockige Ballade „Kopfkonzert“ und das von Gitarre begleitete Gedicht „Österreich“. Mit dem Elektro Sound von „Dass das Leben nicht mehr weiß“ endet der Streifzug durch Mandls musikalisches Universum.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Brendan Monaghan "Today is a good day"
Brambus Records, 2016

www.brendanmonaghan.com

Brendan Monaghan (Gesang, Gitarre), Singer/Songwriter aus dem County Down, hat sein aktuelles Album gemeinsam mit Produzent Gary Aiken (Keyboards, Perkussion, Bass), Richard Murray (Lead Gitarre, Bass), Niall McClean (Fiddle), Colleen McCleery (Whistle, Banjo, Akkordeon) und Mary Keag (Piano) aufgenommen.
Monaghan startet mit dem rhythmisch-melodiösen Liebeslied "The girl from Westmeath", Akkordeon und Fiddle begleiten Monaghans Gesang, Banjo und Drums sorgen für den Pace. Es folgen melancholische Songs wie die als Duett mit Joanne Malone gesungene Everly Brothers Ballade "So sad", der einzige Song, der nicht aus Monaghans Feder stammt, oder "Mother", eine Hymne an die Mütter mit den Chorstimmen von Zofie Nelson und Shona Russell. Positives Denken steht im Mittelpunkt des Titelsongs und bei "Faith, love and hope" mit der Chorstimme von Ciaran Gribbin, zwei rhythmische Americana Songs. McClean spielt ein kurzes Fiddle Solo aus eigener Feder, "Tá mo chroi in éirinn" und mit der Live aufgenommenen Folkballade "Where I belong" endet das Album.
Brendan Monaghan singt folkige Balladen und Songs, die unter die Haut gehen, manchmal schon fast rührselig.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wibbelstetz "...ansonsten in Bestform" [EP]
Eigenverlag, 2015

www.wibbelstetz.de

Die Eifelrockband Wibbelstetz feiert ihr 30jähriges Jubiläum mit einem Best of Album Die wilden Jahre, sowie einer EP mit vier Originalsongs und zwei Coverversionen. Bandleader Günter Hochgürtel (Gesang, Gitarre) schrieb drei der Songs, der vierte wurde gemeinsam mit Linus Krämer (Akkordeon), Jürgen Schroeder (Schlagzeug), Michael Metzele (Gitarre) und Georg Zwingmann (Bass) komponiert.
Von Hochgürtel stammen der sarkastische Country Rock "Möt de Bahn", der Motivationssong "Setz die Segel" und der Country Blues "Menge Schwore Hepp" (mein Schwager Herbert), der den Hörer zum schmunzeln bringt. "Du kanns hühle, du kanns flooche" ist eine melancholische Rockballade über den letzten Weg, den jeder gehen muss. Dazu gibt's zwei Klassiker von Übersee, "Ring of fire" (Carter/Kilgore), das von Johnny Cash zu einem Welthit gemacht wurde, und "Me and Bobby McGee" (Kristofferson/Foster), das zwar von Kris Kristofferson stammt, aber erst durch Janis Joplin zu Weltruhm kam.
Die EP ist das erste Studioalbum seit mehr als 10 Jahren, Hochgürtel war in dieser Zeit vor allem mit seinem Soloprojekt beschäftigt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Cuppatea "Grenzenlos"
Intrepid Records, 2016

www.cuppatea.de

Das Liedermacher Duo Cuppatea, Sigrun Knoche und Joachim Hetscher, aus Münster widmet ihre siebente CD dem Flüchtlingselend und dem Rechtsruck, der nicht nur in Europa zu spüren ist. Dafür haben sie sieben Originalsongs, fünf Coverversionen und ein Traditional aufgenommen.
Im 19. Jahrhundert bestiegen Deutsche "Ein stolzes Schiff" um ein besseres Leben in der neuen Welt zu suchen, Erich Schmeckenbecher hat das vertont und Cuppatea eröffnen damit die musikalische Reise. Den ZAZ Hit Je veux haben die beiden ins Deutsche übertragen und Knoche singt "Meine Welt", während sie Stings Anklage an das Pinochet Regime, "They dance alone", in der Originalsprache vorträgt. Aber sie haben auch eigene Songs zum Thema geschrieben, Hetschers "Lied vom schizophrenen Mittelstand" über die politische Situation in Deutschland ist ein sarkastisches Statement und das "Flüchtlingslied" (Hetscher) zeigt die Situation aus dem Blickwinkel der Betroffenen. "Und der Krieg beginnt" (Hetscher/Knoche) ist eine Mahnung, die die Ängste der Menschen wiederspiegelt bevor sich die beiden an einem "Perfect sunday afternoon" zum Tee zusammensetzen, ein etwas eigenartiger Übergang.
Wie gewohnt nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund und ihre engagierten Texte kompensieren die wenig aufregenden Gesänge.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Falk "Smogsehnsucht"
Ahuga!, 2015

www.liedermacherfalk.de

Der Liedermacher Falk Plücker (Gesang, 1. Gitarre, Mundharmonika) hat für sein drittes Album 19 neue Songs aufgenommen. Neben Götz Widmann (2. Stimme, Chor) hat er Andreas Kipp (Cello, Chor), Daniela Dieterich (Violine, 2. Stimme, Chor), Jakob Heymann (Piano), Malte Quarz (Bass, Chor), Sebastian Franzen (Piano), Simon Eickhoff (2. Gitarre, Glockenspiel) und Nina Meyburg (Chor) ins Studio eingeladen.
Falk gibt sich kämpferisch, ob beim sarkastischen Titelsong, beim selbstkritischen up-Beat Song "Klappe halten" oder dem melancholisch tragischen Lied über "Toni", der am Tourette Syndrom leidet. Zwischen den Liedern platziert Falk kurze prägnante Intermezzos wie "Mobilfunktelefon", ein Lied über dessen Vor- und Nachteile. Er macht sich über alles lustig, sei es der Gesundheitstrip beim "Joggen", der Besuch bei den Schwiegereltern bei "Die liebe Familie", oder das "Dankeschön" für die Probleme des Zusammenlebens.
Musikalisch werden die Lieder einwandfrei vorgetragen, doch worauf es bei Falk vor allem ankommt sind die Texte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Letzte Bestellung "Prost Reinheitsgebot!"
MundArt, 2015

www.letztebestellung.de

Das bayrische Trio Letzte Bestellung feiert 500 Jahre Reinheitsgebot mit 13 neuen Liedern. Thomas Pielmeier (Gitarre, Slide, Bass, Mandoline, Mundharmonika, Perkussion, Gesang), Christian Veith (Gitarre, Slide, Bass, Mandoline, Mandola, Perkussion, Programming, Gesang) und Wolfgang Berger (Bass, Gesang) haben das neue Album gemeinsam mit Schlagzeuger Florian "Flo" Speth und einigen Gastmusikern und -sängern aufgenommen.
Der kurze "Reinheitsgebot Landler" (Veith) eröffnet das Bierfest bevor sie bei "Sackwagl" (Pielmeier) mit Speths Drum Pace zu rocken beginnen. Im 3/4 Takt kommt "Geh Bua" von Veith daher und sein "Die Metamorphose des Enkidu" wird von Reinhold Bauers orientalischen Perkussionsrhythmus angetrieben. Von Pielmeier stammen "Sie mag koa Bier", ein up-Beat Rock'n'Roll mit Christian Meier am Klavier und Axel Prasuhn am Saxophon, und "De Fliagn im Bier", ein rassiger Tango mit Bauers Perkussionsrhythmus und Sepp Frank am Akkordeon. Mein Favorit ist Pielmeiers "Koa Frag", ein toller Blues mit Gitarre, Slide, Mandoline und Bass.
Letzte Bestellung verbinden originelle humorvolle Texte mit abwechslungsreichen Sounds und erweisen dem Grundnahrungsmittel Bier die ihm zustehende Ehre, ganz nach dem Motto remember beer has food value, but food has no beer value, ein Spruch den ich in einem ehemaligen Goldgräberdorf in Arizona aufgeschnappt habe.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Metusa "Dreckfresser"
Eigenverlag, 2016

Artist Video

www.metusa.de

Für das aktuelle Album hat die Baden-Württemberger Band Metusa, Dominik (Gesang, Gitarren, Nyckelharpa, Bouzouki, Mandoline, Akkordeon), Katja (Gesang, Gitarren), Hendrik (Schlagzeug, Perkussion, Gesang), Frank (Bass, Gesang), Verena (Gesang, Flöten), Miriam (Dudelsack, Flöten, Gesang), 12 neue Songs aufgenommen.
Beim Titelsong begleiten markige Gitarrenriffs den Rap Gesang von Dominik, während "Salomon" wie eine Metal Version der Spider Murphy Gang klingt. Dann heißt es "Alles wird still" und die Rocker versuchen sich mit einer akustischen Ballade inklusive Duett. "Halt mich fest" hat etwas mittelalterliches, Flöte, Dudelsack und Nyckelharpa dominieren neben dem üblichen Gitarren Sound, und "Die Party" bringt einen Hauch von Punk'n'Pop. Das Album klingt aus mit einer farblosen Version von "Der Mond ist aufgegangen".
Metusa vereinen Metal, Mittelalter Rock, Punk, Pop und Rap zu einem Mainstream Mix, der sogar Fans von Helene Fischer gefallen könnte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Echo Bloom "Red"
Songs & Whispers, 2015

English CD Review

Artist Video

www.echobloom.com

Nachdem Multi-Instrumentalist Kyle Evans (Tenorstimme, Gitarre, Banjo, Keyboards) 2015 mit seinem Album Blue erfolgreich tourte,[58] wird er dieses Jahr den zweiten Teil seiner Trilogie auf einer zweimonatigen Tournee vorstellen. Mit seiner Band, bestehend aus einer weiteren Tenorstimme und einer Altstimme, sowie musikalischen Gästen hat er elf Songs aufgenommen.
Es geht los mit dem Country Song „Leaving Charleston“, schöne Gesänge begleitet von poppig rockigen Klängen. „Evangeline“ klingt ein wenig nach einer Mischung aus den frühen Songs von David Bowie und den Rolling Stones und „Willingham“ ist ein psychedelisch hypnotischer Song mit tollen Streicherpassagen. „Another rose“ beginnt mit wunderschönen a Kapella Gesängen und entwickelt sich zu einer Country Ballade mit Michael William Levine an der Pedal Steel. „Cynthia’s Songs“ ist eigentlich eine romantische Melodie vorgetragen mit Gitarre, Banjo, Streichern und Piano und mit dem flotten Twostepp „Country OP“ klingt das Album aus.
Red widmet sich in erster Linie der Country und Rockmusik Amerikas, im kommenden Jahr wird dann Green folgen, das als klassisches Pop Album angekündigt wird.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Aniada a Noar & Altrioh "In Compagnia"
Hoanzl, 2015

Artist Video

www.aniada.at

Das steirische Trio Aniada a Noar, Wolfgang Moitz, Bertl Pfundner und Andreas Safer spielen Geige, Mandoline, Dudelsack, Flöten, Piffero, Nasenflöte, Ziehharmonika, Maultrommel und das Trio Altrioh aus Friaul, Emma Montanari, Flavio Bortuzzi und Giulio Venier steuern Cello, Gitarre, Geige, Mandoline, Dudelsack und Chalumeau bei, dazu sind alle sechs hervorragende Sänger. Am 24. Juli2015 haben sie gemeinsam ein Live Album aufgenommen.
Die „Polca boema detta slava“, ein flotter böhmischer Tanz, eröffnet das musikalische Feuerwerk mit Cello, zwei Geigen, Ziehharmonika, Gitarre und Blockflöte. Safer schrieb den Walzer, den sie mit einem traditionellen italienischen Lied zu einem Set vereint haben, „Romanze / Tre zzitelle zigozi“, Montanari singt das rhythmische Lied mit ihrer tollen Altstimme in typisch italienisch zungenbrecherischem Tempo. Der Österreicher ist ein notorischer Jammerer, in Friaul scheint es ähnlich zu sein, „Tua mi sölwa sou gean weh / Gno mari le bon“ (Safer/traditionell). Im ¾ Takt beginnt Safer zu sudern (jammern) begleitet von der Ziehharmonika, bevor alle sechs einstimmen, flotte Polka Klänge unterbrechen das Gejammer immer wieder und übernehmen den italienischen Part. Ein weiteres Lied von Safer steht für die Spielfreude der beiden Trios, „Heit oggi vue“, sechs wunderbare Stimmen begleitet von Cello, Geige, Ziehharmonika, Gitarre, Mandoline und Blockflöte. Dann folgen drei Tänze aus dem Friaul, „Stajare / Sunade di salars / Fieste“, ersterer ein Steirer im ¾ Takt mit Juchzen und Jodel und zwei flotte Stücke aus dem Grenzgebiet zu Slowenien. Mein Lieblingslied ist „Bocca di Rosa“ von Fabrizio de André, Montanaris wunderbarer Gesang wird von Maultrommel, Geige und Gitarre begleitet, später kommen Blockflöte und Ziehharmonika dazu.
Die drei Steirer arbeiten immer wieder mit Musikern aus den benachbarten Ländern zusammen und überschreiten somit die kulturellen Grenzen, ganz im Gegensatz zu dem was momentan politisch in der EU passiert, Künstler wären wahrscheinlich bessere Politiker.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Tonefish "The Traveler"
Prosodia Records, 2016

Tonefish "The Celtic Experience"
Prosodia Records, 2016

www.tone-fish.com

Nach ihrem hervorragenden Debut on the hook[58] haben die vier Niedersachsen, Stefan Gliwitzki (Gesang, Gitarre, Bouzouki), Michaela Jeretzky (Gesang, Gitarre, Flute), Jochen Siepmann (Drums) und neu Bianca Kamp (Flute, Akkordeon, Gesang), an einem Abend zwei Live Alben in der Kulturmühle Buchhagen aufgenommen.
Den ersten Teil des Konzerts mit sieben Songs von Gliwitzki und drei traditionellen Irish Songs brannten sie auf The Traveller. Sie starten mit mehrstimmigen a Kapella Gesängen, bevor Stefan und Michaela den rhythmischen Folksong „Bill“ singen, begleitet von Bouzouki, Flute, Gitarre und Drums. Es folgt der rockige Titelsong mit Michaelas kräftiger Lead Stimme und Bianca am Akkordeon. „Helimom“ ist ein mitreißender Song mit zwei Gitarren, Drums und dem Akkordeon, erinnert an Cajun Musik, und beim traditionellen „Paddy’s lamentation“ singen Michaela und Stefan ein wunderschönes Duett. Mein Lieblingssong ist „Thoughts to go“, dessen treibender Rhythmus das Stillsitzen verunmöglicht. Der erste Teil des Konzerts endet wie der zweite beginnt mit einem Irish Song, die tolle Darbietung von „Lord Franklin wird von zwei Flutes und Bouzouki begleitet. The Celtic Experience ist mit einer Ausnahme der grünen Insel gewidmet. Dass „Mrs. McGrath“ auf beiden Alben aufscheint ist zwar ungewöhnlich, aber Tonefish spielen und singen es großartig. Der Metallica Cover „Nothing else matters“ passt zwar nicht zum Thema Irish, fügt sich aber in der akustischen Fassung mit Flute und Akkordeon nahtlos ein. Zum Abschied gibt es dann ein „Parting glass“ und bezaubernde Gesänge.
Das erste Live Album der Band wurde mit neuen Songs aufgenommen, eigentlich schade ich hätte gerne einige Songs vom Debütalbum Live gehört. Die beiden neuen Alben von Tonefish sind wesentlich näher dem Folk, Pop, Rock und Americana klingen aber noch leise mit.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Mnozil Brass "Yes, yes, yes!"
Südpol Entertainment, 2015

www.mnozilbrass.at

Thomas Gansch, Robert Rother und Roman Rindberger an Trompete und Flügelhorn, Zoltan Kiss, Gerhard Füßl und Leonhard Paul an der Posaune, Paul auch Basstrompete, und Albert Wieder an der Tuba sind das Wiener Brass Ensemble Mnozil Brass. Für ihr aktuelles Album haben sie im Salzburger Festspielhaus 14 Stücke Live aufgenommen, davon zwei Eigenkompositionen von Gansch.
Sie beginnen mit einem klassischen Stück des jüdisch tschechischen Komponisten Erich Wolfgang Korngold (1897-1957), "The sea hawk". Beim Medley mit modernen Popsongs klatscht das Publikum enthusiastisch mit, "We built this city" von Starship, "Girls just want to have fun" von Cindy Lauper, "Sweet dreams" von den Eurythmics und "Every breath you take" von Sting. Es folgen das populäre "Adagio from Spartacus" des Russen Aram Chatschaturjan (1903-1978), das nach einem spanischen Schreittanz benannte Orchesterstück "Pavane" des französischen fin de siecle Komponisten Gabriel Fauré (1845-1924) oder das rhythmische "Axl F" des zeitgenössischen deutschen Komponisten Harald Faltermeyer. Gansch widmet seine Stücke den Ländern "España" und "Srbja" und lässt sich dabei von deren Folklore inspirieren und ein Klassiker der Moderne rundet das Programm ab, Jimmy Webbs "MacArthur Park".
Tolle Arrangements und virtuose Musikalität zeichnen die Musik von Mnozil Brass aus, für Freunde klassischer Brass Musik ist das Album ein Muss, für meinen Geschmack ist es etwas zu konzertant.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Gallo Pinto "Se acabo la diversión"
Frisin Rekkords, 2015

Artist Video

www.gallopinto.eu

Die Vorarlberger Band Gallo Pinto hat sich nach dem traditionellen Frühstück, das vor allem in Costa Rica und Nicaragua beliebt ist, benannt. Daniel Amann (Gitarre, Blasinstrumente, Gesang), Bernhard Breuer (Cajon, Schrammel-Harmonika, Gesang), Martin Widerin (Bass, Gesang) und Songwriter Bernhard Widerin (Gitarre, Vihuela, Gesang) Haben für ihr Debütalbum sechs Originalsongs und ebenso viel klassisch Südamerikanische Lieder aufgenommen.
Der Kubaner Carlos Puebla beschrieb in seinem Klassiker „Y en eso llegó Fidel“ die Situation vor der Revolution, Gallo Pinto tragen ihn mit zwei Gitarren (Stahl- und Nylonsaiten), Cajon, Bass und vierstimmigen Gesang vor, einer meiner Favoriten. Aus Peru stammt der mitreißend rhythmische Tanz „Canchis Canchis“ (Paulino Rebaza Rodriguez), Christine Mairer stößt am Cello dazu und „El Cuartetazo“ (Mario Castellón/Oscar Morales) ist ein flotter Cumbia Klassiker aus Ecuador. 2004, also lange vor Conchita Wurst, schrieb Bernhard Widerin die rockige Liebesballade an eine Frau mit Schnurrbart, „Mujer con bigote“ und zum Rhythmus eines Mexikanischen Norteño inklusive dem Schall der Trompete schrieb er ein Lied über eine verzweifelte und unbeantwortete Liebe, „Me vas a matar“. Bei der traurigen Bolero-Ballade „No me quieras tanto“ des Puerto Ricaners Rafael Hernandez Marin erklingt der typische Klang der Vihuela und Jojo Strickner verleiht dem Rhythmus mit den Bongos die Geschmeidigkeit während seine Congas den coolen Groove von „Dale Gallo Pinto“ (D. Amann/B. Widerin/Volha Kachan) erzeugen.
Mitten aus dem Herzen Europas erklingen heiße lateinamerikanische Rhythmen, tolle Gesänge und den Appetit regt das Album auch an.
© Adolf „gorhand“ Goriup


"Stimmen Bayerns – Der Irrsinn"
Trikont, 2015

Nach Die Liebe, Der Tod, Der Rausch[49] und Die Freihei[52] stellt uns Trikont den fünften Teil der Reihe vor, Der Irrsinn. Die Herausgeber Eva Mair-Holmes, Andreas Koll und Achim Bergmann haben Altes und Neues, Gesprochenes und Gesungenes, Niedergeschriebenes und Spontanes gesammelt um dem Bayrischen Irrsinn auf den Grund zu gehen.
Es beginnt mit einer historischen Tondokument, das kongeniale Duo Karl Valentin und Liesl Karlstadt haben am 5.11.1940 den humorvollen Dialog „Der Vogelhändler“ für die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft aufgenommen. Nora Gomringer und Philipp Scholz verbinden Rezitation und Klänge zu fatalyrischen Momenten, in diesem Fall zelebriert Nora den Fränkischen Dialekt und erzählt vom „Bamberger Irrsinn“. Der Niederbayer Matthias Kellner stellt sich mit dem rockigen Song „Bushäusl“ vor und Hannes Ringlstetter, der wie Kellner aus Straubing stammt, flüstert zum Tangotakt „Keiner liebt dich“. Der Bulle von Tölz Ottfried Fischer erzählt eine böse Anekdote von einer Reise nach „Lissabon“ und Michael A. Grimm liest „Der Pechvogel“ von Karl Maxstadt, eine undurchsichtig irrsinnige Geschichte. Auch Andreas Koll schafft Verwirrung mit „Oben rein, unten raus“, begleitet von jazzigen Klängen und Konstantin Wecker nimmt sich vor Mainstream zu werden und will in „Absurdistan“ aufgenommen werden. Elektronisch lyrische Popmusik hört man von Okin Cznupolowsky, „Siehst du ihre Nasen“, und Ida Schumacher trägt den urkomischen Dialog „Frau Ratschenbichlers wöchentlicher Unfall“ vor. Heinz-Josef Braun, Stefan Murr, Johanna und Veronika Bittenbinder rappen gemeinsam, „Kreditkartenirrsinn“, und die Kapelle Unterzucker spielt zum Andenken an den 2013 verstorbenen Zeichner Christian Moser dessen Lied „Auf der Reise“ zum Ska Rhythmus. Und zum Schluss schwadroniert der ehemalige Bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein im Bierzelt auf dem Gillamoos Volksfest rechtspolitische Reden, original Bayrischer Irrsinn.
Die Herausgeber haben wiederum die Bayrische Seele eingefangen mit all ihren positiven aber auch negativen Aspekten, Volkstümliches trifft auf Künstlerisches und Humorvolles auf Kritisches.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Sandy Wolfrum "Fairness"
Intraton, 2016

Article: Ein guter Song sollte auch ohne Strom funktionieren...

www.sandywolfrum.de

Der Bayreuther Liedermacher und Multi-Instrumentalist Alexander Sandy Wolfrum hat gemeinsam mit einigen Freunden an Drums, Gitarre, Akkordeon, Harp und Gastsängern ein neues Album mit 16 Liedern aufgenommen.
Beatrix van de Bovenkamp spielt auf den meisten Stücken die Drums, "Ganz normal anders" ist ein rockiges Lied über die Integration von behinderten Menschen das Wolfrum mit dem Chor der Kurt Blaser Schule und Sonja Nolte am Akkordeon aufgenommen hat. Beim still nachdenklichen Titellied gastiert Günter Reiß an der Mundharmonika und Constantin Wolfrum spielt die akustische Sologitarre beim rhythmischen "Eigenlob stinkt", Uschi Schlobach-Wolfrum singt die Chorstimme und die Drums schlagen den simplen Pace. Es gibt aber auch einige Lieder die Wolfrum solo aufgenommen hat, stille selbstironische Lieder wie "Ma muss ned immer irgendwos song" oder sein Bekennen als fürsorglicher Vater, "Großes Indianerehrenwort". Am besten gefällt mir noch die Neuauflage des Feelsaitig Songs "The start is the aim" mit Robert Wachsmann (E-Gitarre, Gesang) und Hanzie Scharrer (Bass, Spinett).
Alexander Wolfrum ist ein engagierter Poet, musikalisch gefällt mir sein Bandprojekt wesentlich besser als seine Soloalben.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Buford Pope "The Poem and the Rose"
Unchained Records, 2015

www.bufordpope.com

Der schwedische Singer/Songwriter Buford Pope (Gesang, Akustikgitarre, Dobro, Banjo, Harmonika) hat sein neues Album mit 12 Originalsongs gemeinsam mit Amir Aly (Gitarren, Mandoline, Bass, Perkussion, Gesang), Matts Bengtsson (Piano, Akkordeon), Peter Andersson (Pedal Steel), Filip Runesson (Fiddle), Mattias Pedersen (Drums) und der Stimme von Anna Liljeborg aufgenommen.
Der Titelsong ist ein romantischer Country Song im Two Stepp Rhythmus mit tollem Pedal Steel Sound. Es folgen der flotte Country Rock „Talk of the town“ von Piano und Fiddle dominiert und der klagende Laut der Pedal Steel begleitet die melancholische Country Ballade „My heart don’t lie“. Die Harmonika leitet das bluesige „Can’t feel it anymore“ ein, die Band steigt ein und Pope singt mit seiner Tenorstimme herzzerreißend. Mein Favorit ist der Gospel Song "I light up a candle“, wunderbarer mehrstimmiger Gesang, umrahmt vom Klang des Banjo und der Pedal Steel und der Love Song „Young girl“ kommt im ¾ Takt daher.
Die Musik von Buford Pope ist von Country Musik geprägt, aufgenommen wurden die Songs bereits 2006 und nun auf Unchained Records veröffentlicht.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Patchfolk "Handmade"
Eigenverlag, 2015

myspace.com/...

Patchfolk ist eine fünfköpfige Amateur Band aus dem Rhein-Neckar-Delta, die seit zwei Jahren in der Besetzung mit Stefan Hampele (Gesang, Fiddle, Mandoline, Gitarre), Jens Schabacker (Gesang, Gitarre, Whistles, Ukulele), Michael Haufe (Gesang, Mandoline, Gitarre, Bouzouki, Banjo), Dietmar Hammen (Bodhràn, Perkussion, Drums, Gesang) und Jochen Scheuermann (Kontrabass, Gesang) spielt.
Haufe an der Gitarre, Schabacker an der Whistle starten mit Davy Spillanes Slow Air „Finore“, Bodhràn und Gast E-Bassist Holger Marhöfer erzeugen den Pace, dann gesellt sich Hampele an der Fiddle für den zweiten Teil des Sets dazu, die rhythmische Tune „Seven of eight“ von Grada. Schabacker singt „Back of beyond“ vom Irischen Folksänger Kevin Moyna, Gitarre, Bouzouki und Fiddle begleiten ihn, Drums und E-Bass sorgen für den flotten Rhythmus. Hampele singt Bob Dylans „Days of 49“, Gitarre, Bouzouki, Whistle, Scheuermann am Kontrabass und Hammen an den Drums begleiten die wunderschöne Ballade. „The miller of Droghan“ ist ein Irischer Slow Reel großartig vorgetragen mit Fiddle, Kontrabass, Gitarre, Whistle und Bodhràn. Die Amerikanische Folk Musikerin Jean Richie schrieb „L&N Train“, ein rhythmischer Americana mit zwei Gitarren, Fiddle, Banjo und E-Bass, und Tim O’Brians Bluegrass Song „Walk beside me“ wird von zwei Mandolinen, E-Bass und Bodhràn angetrieben. Aus Galizien kommt das traditionelle Instrumentalstück „Dos muíneras“ und fünfstimmigen a Kapella Gesang vom Bodhràn angetrieben gibt’s bei „Process man“ von der Kanadischen Band Great Big Sea auf die Ohren.
Die fünf hervorragenden Musiker haben langjährige Erfahrung in verschiedenen Stilrichtungen und daher ein breites Spektrum mit abwechslungsreichen Tunes und Songs ohne die ewigen Klassiker wieder aufzuwärmen, da können sich manche Profis was abschauen.
© Adolf „gorhand“ Goriup



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