FolkWorld #57 07/2015

CD & DVD Rezensionen

Duivelspack "Mann sein"
Totentanz Records, 2014

www.duivelspack.de

Die Detmolder Spielleut' Duivelspack, Arnulf der Puster (Gesang, Blas- und Schlaginstrumente, Drehleier), Musicus Varus (Gesang, Tastenfidel, Harfe, Bass) und Janko vom See (Gesang, Gitarren) haben ihr elftes Album mit 13 Liedern zum Thema Efrauzipation aufgenommen.
Die drei Musikanten singen von den Niederlagen des Mannes und fordern ihn auf "Heiter weiter" und "Mann sein", obschon sich das Bild des Mannes seit dem Mittelalter gewandelt hat. Das beste Stück des Mannes hat sich nicht verändert, Das Lied vom Glied vom Lipper Liedermacher Dirk Schelpmeier wurde zum "Cantus phallus vertont. Neben den humorvollen Liedern gibt es quasi als Interludium den instrumentalen "Andro mystique" zu hören, ein traditioneller Beitrag aus der Bretagne. Nach dem Ausstieg von Marquard vom Lindenbaum musste ein neuer Cister Spieler her, "In der Not frisst der Teufel Fliegen", Jankos Kommentar zum Entscheid. Zum Abschluss gibt es ein Lied mit Text von Marquard, "Gute Nacht und fröhlich Leben".
Nicht nur die Rolle des Mannes hat sich verändert, sondern auch die Musik von Duivelspack, irgendwo zwischen Schlager, Chanson und Folk, geblieben sind die sarkastisch lästerlichen Texte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Zargenbruch "Revolte"
Eigenverlag, 2014

Artist Video

www.zargenbruch.com

Seit 2009 touren zwei Gitarren, zwei Geigen, Bassukulele, Bass Drum, Glockenspiel, Mundharmonika, Akkordeon mit Svenja Strauß, Christina Sonnenfeld, Martin Pete und Florian Gehrmann durch die Lande und begeistern mit Worldmusic gesungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Portugiesisch das Publikum. Ihr zweites Album mit 16 großteils akustischen Songs hat Felix Seitz in Berlin aufgenommen.
Neben dem reichhaltigen Instrumentarium verfügen die vier Berliner über schöne Gesangsstimmen, was sie gleich mit einem Lied über vergangene Liebe, „Dieses eine Leben“, beweisen, mehrstimmiger Gesang und virtuose Begleitung ergeben einen mitreißenden up-Beat Folksong. Es werden jedoch auch politisch-sozialkritische Themen wie bei „Kinder der Krise“ angesungen. „Classical peace of shit“ ist eine perfekte Plattform für die vier Sänger, großartige mehrstimmige Gesänge angetrieben nur vom Gitarrenrhythmus und „Richter und Henker“ ist eine bluttriefende Ballade über die Todesstrafe. Virtuoses Gitarrenspiel und Melodica begleiten das portugiesisch gesungene „Revolta“ und „Il s’en fout“ ist ein klassischer französischer Chanson. Der rhythmische „Dans edecegiz“ beschließt das Album mit musikalisch erstklassigem Spiel an Gitarre und Geige.
Das aktuelle Album von Zargenbruch besticht mit abwechslungsreichen Songs, pointierten Texten und hervorragender Musikalität.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Kilkenny Knights "Brady’s Pub Tales"
Eigenverlag, 2014

www.kilkennyknights.de

Die Coburger Irish Folk-Rock-Punk Band Kilkenny Knights hat ihr Debütalbum mit 14 Eigenkompositionen veröffentlicht. Das Line-up besteht aus Michi (Bass), Erik (Akkordeon), Bine (Querflöte, Tin Whistle), Stef (Schlagzeug), Jo (E-Gitarre), Wolfi (Dudelsack, Akustikgitarre) und Würzl (Akustikgitarre, Mandoline, Bodhràn).
Standesgemäß beginnt die CD mit dem Trinklied „Raise your pints“, hackender Drum Pace, grölender Gesang und die Tin Whistle, die ihr Lied singt. Es folgen das rockige „Piperdemon“ mit dröhnenden Pipes, Querflöte und stampfenden Rhythmus, die halbakustische Rockballade „Rebel“ mit Akustikgitarre, Akkordeon und Mandoline oder das rockige auf einer traditionellen Melodie basierende „Adam the hunter“ mit mehrstimmigen Gesängen und einem tollen Gitarrensolo. Die Songs klingen altbekannt und sind nach dem standardisierten Muster des Genres gestrickt, die Themen reichen vom Trinklied über Abenteuer, Liebe, Party bis hin zum Fernweh, „Never rest“, mit treibendem Bodhràn Pace und Akustikgitarre mein Favorit. Auch das epische „O’Farrell’s chest“ sticht heraus aus dem sonst etwas eintönigen Folk-Punk-Rock, Mandoline und Tin Whistle begleiten den melancholischen Gesang.
Freunde des Genres werden die CD lieben, sie ist musikalisch hervorragend eingespielt, die etwas rauchigen Stimmen passen perfekt zum Sound und das Guinness rinnt wie von selbst.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Yanfoila "Come Together Songs III-2"
Eigenverlag, 2014

www.come-together-songs.de

Die Bad Belziger Musiktherapeutin Hagara Feinbier (Akustikgitarre, Gesang) veranstaltet Seminare, Gruppentherapien, das Come together Songfestival und veröffentlicht Liederbücher mit den dazu passenden CDs. Auf dem mittlerweile dritten Album wird sie von Thomas Ritthoff (Perkussion, Bass), Roland Ficht (Mandola, Slide Gitarre, Gitarre), Hartwig Höne (E-Gitarre, Bass), Parageet Bernd Kircher (Saxophon) und weiteren Solo- und Chorsängern begleitet.
Für das aktuelle Liederbuch hat Feinbier Lieder aus Afrika, Brasilien und den Natives aus Nord- und Südamerika ausgewählt und fordert den Hörer auf mitzusingen. Von der brillanten Irokesischen Singer/Songwriterin Joanne Shenandoah, eine Haudenosaunee der Oneida Nation, hat Feinbier den den Ahnen gewidmeten Gesang „Ywae ho“. „Anikuni“ ist ein stilles Abendlied der südamerikanischen Indianer mit schönen Chorgesängen und das aus Brasilien stammende „Pra Nanã“ ist der Urmutter Erde Nanã aus der afrobrasilianischen Kultur gewidmet. Der Scheich des Internationalen Sufi Ordens Yakzan Valdez schrieb das Friedenslied „May the spirit“, aus Senegal stammt „Hayé Hamé“, der Ruf eines Schamanen nach Regen, und tollen mehrstimmigen Chorgesang gibt’s beim Afrikanischen Fruchtbarkeitslied „Doe Doe“ zu hören.
Das aus Mali stammende Titellied „Yanfoila“ hat Feinbier von der Deer Tribe Metis Medicine Society; diese vom mittlerweile verstorbenen Texaner Harley SwiftDeer Reagan gegründete Sekte beruft sich auf die Traditionen der Native American, wird aber u.a. sowohl von der American Indian Movement (A.I.M.) wie auch von der Cherokee Nation scharf verurteilt. Ende des 19.Jahrhunderts gab es den Paiute Propheten Wovoka, der den Native American versprach durch seinen Ghost Dance die Ahnen wiederzubeleben und dann die Weißen zurück ins Meer zu treiben. Das Ergebnis war die Ermordung Sitting Bulls und diverse Massaker.
Das Album fällt in die Sparte New Age Musik, wie viele andere dieser Bewegung, Omnia, Moya Brennan…, ist die Musik stark von heidnischen Gesängen beeinflusst. Die Produktion ist perfekt, die Gesangsstimmen wunderschön und die Arrangements ansprechend, allerdings wagt sich Frau Feinbier mit dem Titellied auf gefährliches Eis. Ich will keineswegs ihre Kompetenz oder die Motive in Frage stellen, aber immerhin stammt es von einer Sekte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Rathmines "Ramblin' with the Rats"
Eigenverlag, 2014

www.therathmines.de

The Rathmines sind Martin Schneider (Gesang, Gitarren, Whistles), Marcus Hinzmann (Bass, Gesang), René Kiesel (Cajon, Perkussion, Gesang) und Egidio Macavero (Akkordeon). Für ihr Debütalbum haben die vier Berliner Folk-Punker elf traditionelle Songs, vier Kompositionen von Schneider und eine Coverversion aufgenommen.
Die vier Jungs starten mit dem klassischen Traditional "Drunken sailor" in gehobenem Tempo, wirkt für meine Ohren beinahe etwas überhastet. Schneiders "How to steal horses" klingt ein wenig nach einer Parodie eines Country Songs und "Impossible" ist eine poppiger Folk Song. Da gefallen mir die alt bekannten Klassiker wie "Johnny I hardly knew ya" oder das Protestlied "Oró sé do Bheata 'Bhaile" viel besser, bei letzterem verleiht Alexandra Arnsburgs Stimme dem Song einen weicheren Klang. Der jiddisch sprachige Dichter Hirsch Glick schrieb "Sog nischt kejnmol" und Schneider fügte eine englische Strophe hinzu.
Der Sound der Rathmines reiht sich ein in eine lange Liste von Irish Folk mit Punk Einflüssen, für mich gibt es da aber einige wesentlich bessere Bands, bildet euch selbst ein Urteil.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Jürgen Schwab "Luftschlösser"
jazz'n'more records, 2013

www.juergenschwab.de

Der aus Hessen stammende Liedermacher Jürgen Schwab (Gesang, Gitarre, Perkussion) kommt ursprünglich vom Jazz, was man auch auf seinem vierten Album hören kann. Für die Aufnahmen der elf Eigenkompositionen hat er hervorragende Musiker ausgesucht, die ihn punktuell begleiten.
Der wunderschönen Ballade "Ein neuer Frühling" verleiht vor allem Bassist Hans Höhn einen jazzigen Touch, Tom Schlüter legt mit den Keyboards einen Klangteppich und Willi Kappich schlägt den Takt mit dezentem Perkussionsrhythmus. Mit einem Augenzwinkern singt Schwab das Titellied, ein Chanson mit Oliver Leicht an der Alt Klarinette, und im klassischen Liedermacherstil brilliert er mit einem Soloauftritt und virtuosem Gitarrenspiel bei "Waschmaschinen". Höhn am Bass und Sophia Weiß am Cello verzaubern "Schwarzweiß", eine melancholische Ballade über Kindheitserinnerungen. Richtig jazzig wird es bei "In diesem Augenblick", Bass, Schlagzeug (Andreas Neubauer) und Saxophon (Tony Lakatos) begleiten Schwabs Jazzgitarre und Gesang und "Ohne Worte" bezaubert Schwab mit seiner Gitarre, einzig begleitet vom Perkussionsrhythmus von Andreas Neubauer.
Jürgen Schwab hat ein erstklassiges Liederalbum produziert, musikalisch hervorragend vorgetragen, mit klugen Texten und eigenständig, der Vergleich mit Reinhard Mey bezieht sich einzig auf die Klasse.
© Adolf „gorhand“ Goriup


I You We Be "I You We Be"
mader music, 2013

www.iyouwebe.com

I You We Be ist ein außergewöhnliches Musikprojekt mit Liedern von Frauen die eine Brücke schlagen zwischen den Kulturen und Sprachen. Zwölf Musiker und neun Sängerinnen präsentieren 13 Lieder, traditionelle wie auch Eigenkompositionen, zu verschiedenen Frauen Themen. Das Instrumentarium reicht von Drums, Perkussion, Bass und Gitarren über Cello, Bratsche und Piano bis hin zu Querflöte, Saxophon, Klarinette und Akkordeon.
„A las madres de la tierra“ (Barbara Beuss/Dorothea Mader) ist ein Friedenssong in verschiedenen Sprachen, vorgetragen in voller Besetzung mit neun Stimmen. Die georgische Opernsängerin Sophia Diasamidze singt ein wunderschönes traditionelles Liebeslied aus ihrer Heimat, „Tu ase turpa ikavi“, und die albanische Jazzsängerin Fjoralba Turku begeistert beim traditionellen „Si na u cfaq kjo dashuri“ mit ihrem jazzigen Timbre. Traditionelle Klänge aus China präsentiert uns die aus Hongkong stammende klassisch ausgebildete Sängerin Vivien Lee, ein Lied über die Stickkunst, „Stitch hand, stitch heart“. Die Berlinerin Tamara Hörbe-Schwigon singt das traditionelle jiddische Lied „Ven di lakhst“ (Wenn du lachst) und die Istanbuler Liedermacherin Fulya Özlem brilliert mit ihrer türkisch jazzig rockigen Eigenkomposition „The serial lover“. Die in Hamburg lebende Sängerin Beatrice Asare-Lartey hat ghanaische und österreichische Wurzeln und singt eine Komposition des aus Ghana stammenden Musikers Mark Kofi Asamoah, „Adepa“ ist eine Liebeserklärung an alle Mütter.
Man merkt dem Album an, dass es in erster Linie von klassisch ausgebildeten Sängern und Musikern aufgenommen wurde. Hohe Musikalität und atemberaubende Stimmen zeichnen die Produktion aus.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Roy de Roy "Civil Riots"
Las Vegas Records, 2013

www.royderoy.com

Roy de Roy ist ein multinationales Ensemble sesshaft in Wien bestehend aus Nikolaj Efendi (Gesang, Gitarre), Matej Cek (Akkordeon, Gitarre), Tom Petric (Trompete, Horn), Ema Lipus (Drums, Vibraphon) und Mike Wagner (Bass, Akustikgitarre). Für ihr zweites Album haben die fünf Musiker vorwiegend Slowenischen Ursprungs zehn nach eigener Definition World-Punk Songs aufgenommen.
Nikolaj singt vorwiegend Slowenisch wie beim up-Beat Ska „Heimatlandverräter“, der den versteckten Faschismus in der Politik kritisiert, die Texte sind zum Verständnis auf Englisch übersetzt. Ausnahmen bestätigen die Regel, so wird das rockige „Riot“ in Englisch gesungen, George Orwell lässt grüßen – Aufruhr gegen den Polizei- Überwachungsstaat. Christoph Horn gastiert hier und beim großartigen Swing „Cusi!“, das die Diskriminierung von Gastarbeitern an den Pranger stellt, an der Posaune. Davide Jamunno spielt beim langsamen Walzer „Banditi“ den Kontrabass, Piano und Vibraphon verzaubern mit ihrem Klang bevor das Volumen und der Pace von der Band gesteigert werden. „Dunaj“ (slowenisch für Wien) wurde zur Wahlheimat der fünf, the beauty and the beast ist anbetungswürdig und gleichzeitig beschämend, eingebunden in einen flotten Rock Song, und up-Beat Balkan Sound vermischt sich mit Ska und Punk bei „Luigi“.
Roy de Roy haben etwas zu sagen und kleiden es in musikalisch brillant vorgetragene Songs, virtuos und innovativ.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Dieselknecht "Abgebrannt"
AgrarBerlin, 2013

www.dieselknecht.com

Die Dortmunder Band Dieselknecht, Junior (Snare, Waschbrett, Gesang), Pa (Banjo, Gitarre, Gesang), Marcellus (Gitarre, Dobro, Harp, Gesang) und SmellyXXL (Kontrabass, Gesang), hat ihr drittes Album mit zwölf neuen Songs, neun davon Eigenkompositionen von Frank Kleingünther, aufgenommen.
Halsbrecherischen Bluegrass Pace gibt’s bei „Mein grüner Freund“, eine Hommage an den Fent Traktor, zu hören. „Die Ballade von GG Allin“ basiert auf einer traditionellen Melodie, Dobro, Banjo, Bass und Roland Heinrichs Gastauftritt an der Mundharmonika begleiten den Country Song, Jan Weichsel spielt die Geige beim langsamen Walzer „Fast Winter“ und Roman Babik spielt das Piano bei „Leicht versaut“. „Wir sassen in Johnnys Spelunke“ (Löhner/Beda) ist ein Schlager aus dem Jahr 1932, Dieselknecht tragen ihn mit viel Witz und perfekten Rhythmuswechsel vor. Mein Lieblingssong ist der rockige „Kolbenfenster-Blues“, Gitarre macht den Pace, Snare, Bass und Banjo liefern mitreißenden Groove und begleiten den tollen Gesang.
Dieselknecht machen Bluegrass und Americana, ziehen ihm ein deutsches Kleid an und unterscheiden sich dadurch von anderen Bands, die einfach ihre Amerikanischen Vorbilder nachspielen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Gian Marco Basta "Teatrino di Basta"
Eigenverlag, 2013

www.gianmarcobasta.com

Gian Marco Basta, ein singender Poet aus Bologna, hat ein Album mit neun tragisch-komischen Canzoni aufgenommen. Begleitet wurde er von einer Reihe hervorragender Musiker an Piano, Keyboards, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Cajon, Akkordeon, Geige und Saxophon.
Basta hat eine schöne sonore Stimme und erzählt in seinen Liedern von typischen Charakteren, die alle ein Problem mit jeglicher Art von Autorität haben. "Anonima ragazza Erasmus" wird von Bruno Contins Pianoforte dominiert, Akkordeon (Pasquale Pettrone), Akustikgitarre (Alberto Irrera), Kontrabass (Pippi Dimonte) und Schlagzeug (Giovanni B. Maraschini) begleiten den Song, der ständig den Rhythmus wechselt. "Don't cry alla crai" ist eine melancholische Ballade mit Sebastiano Terzuolo am Saxophon und "Amo as avi atum are" ein Blues mit virtuosem Piano. Claudio Giovannini spielt beim Walzer "Dieci gradi" das Akkordeon und Claudio Cadei übernimmt Piano und Violine beim up-Beat Gypsy Sound von "Ballata dell'interregionale Pontremoli-Villafranca".
Gian Marco Basta überzeugt mit neun abwechslungsreichen und ausgezeichnet interpretierten Songs, leider reichen meine Italienisch Kenntnisse nicht aus, um die Texte zu verstehen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Die Feuersteins "Lieblingslieder"
Ruhrfolk, 2013

Murat Kayi "Heimatlieder"
Ruhrfolk, 2013

Weyland "... bevor der Winter kommt"
Ruhrfolk, 2013

www.family-feuerstein.de
www.muratkayi.de
www.hannesweyland.de

Das Label Ruhrfolk hat 2013 drei CDs, aufgenommen im Kopfhörer Studio, veröffentlicht. Studiert man die CD Infos, so tauchen die Namen von Guntmar Feuerstein, Murat Kayi und Hannes Weyland mehrmals auf; aus diesem Grund habe ich die Alben in einer Rezension zusammengefasst. Guntmar Feuerstein hat die Lieblingslieder und ... bevor der Winter kommt produziert und spielt auf Weylands CD die Mandoline. Murat Kayi gastiert bei Weyland am Banjo und Hannes Weyland spielt bei Kayi Gitarre und Bass.

Carla (Gesang, Gitarre, Bodhràn), Emily (Gesang, Wurlitzer, Autoharp) und Guntmar (Gesang, Gitarre, Mandoline, Banjo) Feuerstein haben sich mit Thomas Hecking (Akkordeon, Spoons) zusammengetan und vier Kompositionen von Guntmar, sechs traditionelle Songs und eine Coverversion aufgenommen. Als Gäste wurden Seán Gray (Flute), David McKnee (Bouzouki) und Ewan Baird (Bodhràn) eingeladen.
Die Feuersteins legen mit einem meiner Lieblingssongs der traditionellen amerikanischen Musik los, "Shady grove", toller mehrstimmiger Gesang begleitet von Akkordeon, Gitarre, Mandoline, Wurlitzer und Bouzouki. Bereits Ovid erzählte die Schwimmersage, die im deutschen Volkslied "Königskinder" übernommen wurde, Carla und Emily singen die bezaubernde Ballade mit glockenklaren Stimmen zum Klang der Irish Flute. Guntmar schrieb den rhythmischen Happy Song "Es ist Sommer" oder die romantische Ballade "Kennen wir uns schon". "In the highways" von der Carter Family kennen viele wahrscheinlich vom Kinofilm Oh brother where art thou?, die Feuersteins bestehen hier den Vergleich mit den Peasall Sisters. Mit Guntmars stillem Instrumentalstück "DAD GAD" und virtuoser Akustikgitarre endet ein außerordentlich abwechslungsreiches Album.

Multi-Instrumentalist Murat Kayi hat zwölf Eigenkompositionen aufgenommen, singt und spielt u.a. Dobro, Gitarren, Lapsteel, Banjo... Neben Weyland begleiten ihn Thomas Hecking (Diatonisches Akkordeon), Claudia Rudek (Gitarre, Gesang), Dave Jackson (Mandoline, Harp, Banjo), Regina Schmitz, (E-Bass), Eddie Arndt (Gitarre, Gesang), Maik Goth (Resonatorgitarre) und Katja A. Freese (Gesang). Murat Kayi hat eine etwas näselnde Stimme, die gut zu seinen bluesigen Songs wie "5 Uhr morgens" passt, dazu überzeugt er mit tollem Spiel auf typischen Americana Instrumenten wie Dobro oder Lap Steel. "Daheim weh" ist ein stilles Instrumentalstück gespielt auf einer Metall bespannten Gitarre und Mundharmonika. Gemeinsam mit Liedermacherin Claudia Rudek hat Murat den Text zu "Weißer Wind", eine melancholische Rockballade, geschrieben. Bei "Die Hunde holen mich ein" spielt Murat den Blues, "Hey Guru!" ist ein rhythmischer Country Blues und "Zwei Väter, zwei Söhne" eine melancholische Ballade.

Hannes Weyland (Gesang, Bass) hat für seine EP gemeinsam mit Guntmar Feuerstein, Murat Kayi, Jani Weichsel (Fiddle, Gesang), Jim Schöwer (Gitarre, Gesang) und Claudia Rudek (Chorstimme) fünf Eigenkompositionen aufgenommen.
Die Fiddle eröffnet das musikalische Feuerwerk des Titelsongs, Murats Banjo treibt den up-Beat Country-Liedermacher Mix, an und Mandoline und Gitarren stimmen ein. "Kaugummiautomat" ist eine melancholische rein akustische Rockballade und "Antwerpen" kommt im gemäßigten 3/4 Takt daher.

Die Musiker des Labels Ruhrfolk haben Synergien genutzt um gemeinsam drei bemerkenswerte Alben zu produzieren. Obwohl die Handschrift der einzelnen Künstler immer erkennbar ist, bleiben die Alben eigenständig.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Various Artists "Weana Töne – Wörldmiusig vo Wean (Wolium Ans)"
Gustfuss Records, 2013

www.gustfuss.com

Das Wiener Label Gustfuss Records hat einen Sampler mit elf Vertretern der Wiener Musikszene, ausgewählt von Sandra Schauer, produziert. Neben eigenen Produktionen stellen sie auch Künstler, die mit anderen Labels zusammenarbeiten, vor.
Von Firmengründer Augustin „Gustfuss“ Lehfuss und seiner Band hören wir den Wiener Blues „Kumm‘ mit nach Simmering“, Piano, Bläser, Keyboards, Drums, Bass und Gitarre erzeugen einen tollen Groove. Eine weitere Eigenproduktion ist Edi Mayrs „Polizistenmaus“, ein humorvolles Verhör im jazzig bluesigen Kleid. Birgit Denk singt „Mei Radio“ (2010 rohscheibe), ein rockiger Popsong mit markigen Gitarrenriffs, tollem Pace und Birgits wunderschöne Altstimme. Trompeter Thomas Gansch und Kontrabassist Georg Breinschmid bringen mit dem bissigen Comedy Lied „Der Tod“ (2013 Preiser Records) das Publikum zum Lachen, virtuoses Spiel am Kontrabass begleitet den Sprechgesang. Beatboxer Fii rappt bei „Der Beste“ (2013 Rhythm & Poetry) im Gangster Style und die Rockband Alkbottle überzeugt mit ihrem Metal Song „Clown in da Birn“.
Der Sampler ist eine ausgezeichnete Mischung von abwechslungsreichen Songs, von Blues zu Rock, Jazz und Liedermacher bis hin zu Comedy lernen wir die Szene kennen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Johan Meijer & Europeana "Zeitenwechsel"
Nederossi, 2013

www.nederossi.com

Der Holländer Johan Meijer, IT Spezialist, Wirtschaftswissenschaftler und Singer/Songwriter, arbeitet an verschiedenen musikalischen und anderen Projekten, eines davon ist Europeana.[45] Für das Album Zeitenwechsel hat er 17 Lieder aus dem europäischen Raum gesammelt, ins Deutsche übersetzt und gemeinsam mit Eugène Flören ((Flügel, Perkussion), Mikhael Ivanov (Bass), Jos Koning (Geige), Loek Schrievers (Gitarren, Mandoline, Dobro, Bouzouki, Henk Wanders (Schlagzeug, Perkussion) und einigen Gastmusikern aufgenommen.
Die musikalische Reise beginnt in Deutschland, der zweiten Heimat von Johan, mit einem Lied von Ougenweide über die Figur des „Bald Anders“ (1970), dem Flötenspieler der den Zeitenwechsel bringt; Timur Bogatyrev gastiert an der Querflöte und lässt sie zum mitreißenden Rhythmus zaubern. Aus Dänemark stammt das dramatische Revolutionslied „Skipper Klements Morgensang“ (L. Varmark/Ebbe Klovedal) über den Führer des Arbeiteraufstands. Der Katalanische Liedermacher Raimon hat 1963 während der Diktatur Francos „Al vent“ (Der Wind) geschrieben, Europeana glänzen mit brillantem Arrangement und virtuosem Spiel zu Johans eindrücklichen Gesang. Die Minsker Band Lyapis Trubetskoy schrieben in den 90ern „Kapital“, ein Rocksong zum Thema Marxismus, und vom Franzosen George Brassens stammt das sarkastische „Mourir pour des idées“ (Sterben für Ideen). Die „Fanfare von Hunger und Durst“ vom Belgier Lieven Tavernier kommt als rockige Ballade daher und Mikis Theodorakis vertonte die Poesie des Türkisch/Griechischen Dichters Giorgios Seferis, „Verzicht“. „Oltro il ponto“ (Jenseits der Brücke) ist ein Up-Beat Country-Rock-Song über den 2. Weltkrieg, Sergio Liberovici hat einen Text von Italo Calvino vertont. Meijer schrieb die Rockballade „Insel im Roten Meer“, meisterhaft vorgetragen von der Band, und vom britischen Trio Coope, Boyes & Simpson stammt der Protestsong „We got fooled again“ (übers Ohr gehauen). Die Reise endet mit einer weiteren rockigen Ballade, „Leicht verschrammt“ vom Tschechen Jarek Nohavica, übersetzt von seinem musikalischen Partner, dem Deutschen Frank Viehweg,
Europeana haben ein Konzeptalbum aufgenommen das den Finger auf die Wunden vergangener, heutiger und zukünftiger Zeiten setzt, Protestlieder, Sozialkritisches und Friedenslieder aus Europa.
© Adolf „gorhand“ Goriup


LeRoXa "Losts amoi!"
Eigenverlag, 2013

www.leroxa.at

Das Salzburger Trio LeRoXa, Lena Scheibner (Gesang, Gitarre), Robert Innerhofer (Gesang, Maultrommel) und AleXander Reicher (Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Nasenflöte), schreiben und singen Heimatlieder mit zeitgenössischen Texten.
Das Titellied von Lena ist ein sarkastisches Jodellied über die Bürgerpflichten, beim rhythmischen Finale spielt Alexander die Nasenflöte. Im flotten Tanzrhythmus mit Gitarre, Mundharmonika und Maultrommel kommt ihr „Kreizworträtseln“ daher, politische Seitenhiebe inklusiv. In Alexanders „Jodlschui“ gibt’s Jodl Unterricht, um das Jodln zur Weltsprache zu erheben und bei „I hob ma hiaz a Smartphone kafft“ wirft er am Ende das Smartphone weg. Roberts „Oh mei Dianei“ ist ein toller Mundharmonika Blues mit Wechselgesang und Gitarrenbegleitung und Lena schrieb das wunderschöne Liebeslied „Ois is traurig“.
Drei wunderschöne Stimmen mit minimaler, aber virtuoser Begleitung lassen mich das Heimatlied neu entdecken. Manchmal ist der Salzburger Dialekt schwer zu verstehen, das Jodeln versteht man ja.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Monika Drasch "Auf der Böhmischen Grenz"
Bavaria Extra, 2013

www.monikadrasch.de

Die Niederbayrische Volkskünstlerin Monika Drasch (Gesang, Geige, Zither, Dudelsack, Blockflöte) arbeitet an verschiedenen Projekten, zuletzt hat sie gemeinsam mit Produzent und Komponist Thomas Schwaiger (Keyboards, Gesang) ein Soloalbum mit neun Eigenkompositionen und fünf traditionellen Stücken aufgenommen. Dazu hat sie eine Reihe von hervorragenden Musikern eingeladen.
Das traditionelle Titellied hat Schwaiger aufwendig arrangiert, Keyboards, Piano, Schlagzeug (Thomas Simmerl), Kontrabass (Christian Diener), Hackbrett (Alexandra Herzinger) und Gitarre (Ossi Schaller) legen einen schönen Klangteppich, auf dem Monikas wunderschöner Gesang und Jodel mit der Klarinette (Norbert Nagel) tanzt. Mit gleicher Besetzung überzeugt „Nix is gwiss“ (Schwaiger/Drasch /Holzheimer/Schwarzenberger), ein funkiger Song mit Monika an der Geige und den Stimmen von Cornelia Lechner, Franz Xaver Lechner und Hannes Wenk. Monikas volkstümliches „Liebeslied“ wird nur von Kontrabass, Hammond und Zither begleitet und Schwaigers „Andacht“ verbindet sakrale Orgelmusik mit dem Klang von Klarinette und Monikas glockenhellem Jodel. „Dudlhupf“ ist ein traditionelles Tanzstück, Monika am Dudelsack, Keyboards, Schlagzeug, E-Bass, Nagel am Sopransaxophon und Wolfgang Neumann an Banjo und Hackbrett verleihen ihm ein modernes grooviges Kleid. Monika schrieb den humorvoll-bissigen Text zu Schwaigers Ländler Melodie, „A richtig scheena Tag“ und beim traditionellen „Aba Juchee“ brillieren Monika, Cornelia und Klaus mit brillantem Jodel, die Band setzt ein und beschließt das musikalische Werk mit jazzigen Tönen.
Thomas Schwaiger ging auf musikalische Spurensuche, arrangierte es auf seine Weise und Monika Drasch und ihre Musiker haben es mit ihm umgesetzt, herausgekommen ist ein bemerkenswertes Album.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Sagax Furor "Die Buchse der Pandora"
Kipsound, 2013

www.sagax-furor.de

Die Magdeburger Mittelalter Rockband Sagax Furor hat ihr zweites Album veröffentlicht. Auf dem Konzeptalbum werden kurze Hörspielpassagen musikalisch umgesetzt.
Die alberne Blödelei über die Buchse der Pandora eröffnet das Spektakel und wird mit lautstarkem Dudelsack Gedröhne und Trommelei vertont, "Gabba Biber". Robin Hood wird ebenso verunglimpft wie die Kosaken, auf die das russische Volkslied "Katjuscha" wieder begleitet von Dudelsack und Trommeln folgt. Die Melodien und Rhythmen sind einfach gestrickt und wenig abwechslungsreich und der Humor ist ziemlich banal, "Darth Leder" wird wohl einige Star Wars Fans verärgern und "Am See" ist eine Posse über Herr der Ringe gefolgt von einem Lied ausnahmsweise ohne Dudelsack vorgetragen.
Das Booklet bezeichnet das Album als Einweg CD, zwar könnte man sie weiter abspielen, in meinem Fall entspricht das jedoch der Realität, mehr als einmal mag ich mir das nicht antun.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Barbara Cassidy Band "Fly away"
Suspicious Motive Records, 2013

www.barbaracassidyband.com

Die beiden Singer/Songwriter Barbara Cassidy (Gesang) und Eric Chasalow (Gitarre, Gesang, Whistles, Flöten, Harmonika, Keyboards, Ukulele, Elektroniks, Perkussion) haben gemeinsam mit Robert Nieske (Bass) und einigen Gastmusikern eine EP mit vier Originalsongs und zwei Coverversionen aufgenommen.
Beim romantischen Titelsong begleitet Chasalow Cassidys glockenhellen Gesang an Ukulele, Gitarre, Whistles und Drums. "I ran out of innocence" ist ein melancholischer Country Waltz von Cassidy mit Tim Obetz an der Pedal Steel und Neal Hampton am Piano, während Robbie O'Connells Ballade "Keg of Brandy" nur von Gitarre und Alto Flute begleitet wird.
Cassidy hat eine schöne Stimme und Multi-Instrumentalist Chasalow hat die sechs Folk Songs mit einfachen Arrangements produziert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Kaia Huuse "Det eneste jeg vil"
Grappa, 2013

www.kaiahuuse.kjentfolk.no

Die norwegische Liedermacherin Kaia Huuse (Gesang, Gitarre) hat in Stockholm zwölf neue Songs aufgenommen. Ola Gustafsson (Gitarren), Andereas Dahlbäck (Drums, Perkussion), David Nyström (Keyboards), Janne Manninen (Bass) und das Stockholm Strings Quartett haben sie begleitet.
Akustikgitarre, Fender Rhodes und E-Bass begleiten „Alt jeg eier“ (alles was ich besitze), eine bezaubernde Ballade im sanften Latino Pace. Kaia hat eine glockenklare Stimme und singt in erster Linie sanfte Balladen wie „Jeg holder en sorg“ (ich bin in Trauer). „Savner du meg“ (vermisst du mich) steigert den Pace zu einer Rockballade und der poppige „Happy sang“ wird von den Stockholm Strings mit orchestralen Klängen verzaubert. Nur von Akustikgitarre und Streichquartett begleitet, singt Kaia das rhythmische „Marionett“ und der Titelsong (das einzige was ich will) ist eine melancholische Pianoballade mit Slide Gitarre.
Die Musik von Kaia Huuse lädt zum Träumen ein, ihre wunderschöne Stimme verzaubert und die Songs wurden perfekt arrangiert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Young Chinese Dogs "Farewell to Fate"
Eigenverlag, 2013

Artist Video

www.youngchinesedogs.com

Birte Hanusrichter (Gesang, Akkordeon, Harmonium, Toy-Piano), Oliver Anders Hendriksson (Gitarre, Bass, Gesang) und Nick F.E. Reitmeier (Gesang, Gitarre, Ukulele, Mundharmonika) haben die zwölf Songs für das Debütalbum von den Young Chinese Dogs geschrieben, Marc Boysen (Drums, Perkussion, Gesang) sorgt für den Rhythmus.
Das Album beginnt mit „Long way from home“, ein melancholischer Folksong mit wunderschönem mehrstimmigen Gesang und Akkordeon. Dann steigern sie den Pace für den rhythmischen Americana „Please don’t go“, Nick singt die erste Stimme und spielt die Mundharmonika, Birte begleitet seinen Gesang mit klarer Stimme und spielt mit dem Toy-Piano. Dann begeistert Birte mit kraftvoller Stimme beim up-Beat Song „Sweet little lies“ und Nick singt beim rockigen „Don’t talk about“ die erste Stimme. „Lost generation“ erinnert ein wenig an den Hippy Sound der 60er, Händeklatschen, mehrstimmiger Gesang und Akustikgitarre, und „Juliette’s son“ ist ein besinnlicher Folksong.
Die vier Münchner spielen akustische Songs über das Leben und seine Verwirrungen in englischer Sprache, bei denen der Gesang zwar im Mittelpunkt steht, die musikalischen Arrangements aber mit schlichtem Charme überzeugen, keine ausschweifenden Soli, aber mitreißender Sound.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Rambling Rovers "Rigs of Barley"
Eigenverlag, 2013

www.ramblingrovers.de

Seit mehr als 20 Jahren bringt Andreas Sittmann (Akustikgitarre, Blues Harp, Gesang) das Publikum zum Mittanzen und Singen. Zusammen mit Steffi Kramer (Querflöte, Gesang), Thomas Kramer (Geige, Gesang), Walter Jäger (Mandoline, Banjo, Akkordeon, Tin Whistle, Geige) und Werner Schlöder (Bass, Gesang) hat er für das neue Album zwölf traditionelle und gecoverte Folk Songs aufgenommen.
Der Titelsong von Robert Burns wurde mit dem „Durham Reel“ zu einem flotten Folk Set kombiniert, Fiddle und Querflöte übernehmen den Lead. Von Schottland geht’s weiter nach den USA mit Merle Travis‘ Country Ballade „Dark as a dungeon“ und schönem Mandoline Spiel. Zurück in Irland mit zwei Polkas, „Art O’Keeffe’s/Matt Teehan’s“, und Jimmy McCarthys „Ride on/AnDro Nevez“, gesungen von Steffi und angetrieben von Gitarre, Bass und Geige, der Ausflug in die Bretagne wird von Akkordeon und Tin Whistle geführt. Wir jetten weiter zwischen Irland und Frankreich mit J. Claude Bénazets „Chant des pelerins/Paddy Ryan’s dream“, Andreas singt den melancholischen Chansons mit viel Gefühl. Wolfgang Richard gastiert beim englischen Folksong „Lord Franklin“ am Bass, Andreas singt und spielt die Blues Harp.
„Rigs of barley“ ist eine schöne Sammlung von Folk Songs, einwandfrei vorgetragen, aber ohne echte Höhepunkte.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Mischkultur "fliagn"
Eigenverlag, 2015

Artist Video

www.mischkultur.at

Die vier Oberösterreicher von Mischkultur vermischen moderne und traditionelle Musikstile zu einer „Organic Fusion“, Martin Brandstetter (Didgeridoo, Maultrommel, Fujara Flöte, Berimbao, Perkussion, Rap), Christoph Schulz (Maultrommel, Perkussion, Gesang), Michael Holzer (Bass, Gitarren) und Hermann Erber (Schlagzeug, Perkussion) haben für ihr Debütalbum 12 innovative Musikstücke aufgenommen.
Was da gesungen/gerappt wird versteht man oft nicht, neben hochdeutschen und Dialekt Texten, hört man Englisch, afrikanische Dialekte und Fantasiesprache, entscheidend ist das Wie. Jauchzer und Jodel werden vom Klang zweier Maultrommeln, funkigen Bass/Drum Pace und dem geschmeidigen Beat der Tablas angetrieben, „Susei“. Rockiger Drum Beat, treibender Bass, Maultrommel und Didgeridoo grooven zum Rap, indische Keramiktrommel, Fujara Flöte und weitere Effekte erzeugen ein wahrhaft beeindruckendes Klangspektakel, „Fliagn“. Berimbao, E-Gitarre und Maultrommel legen einen hypnotischen Klangteppich, Drum setzt ein und spielt einen souligen Samba Rhythmus zum mehrstimmig monotonen Sprechgesang, „Waritigi“. Sansula, Maultrommel, Bass und Didgeridoo erklingen mit einer stillen Melodie, die Drums erhöhen den Pace und mehrstimmiger up-Beat Gesang setzt ein, dann ein atemberaubend virtuoses Finale, „Dokasiko“.
Nur ein paar Auszüge aus einem bemerkenswerten Erstling, die vier Jungs sind großartige Musiker und machen einen fantastischen Sound.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Sven-Sascha Perkuhn "Tummel aus Gold"
Eigenverlag, 2013

www.sven-sascha.de

Sven-Sascha Perkuhn (Gitarren, Gesang) hat für sein Solo Debütalbum zehn Eigenkompositionen aufgenommen, begleitet wurde er von Sven Zimmermann (Bass) und Eric Siemens (Perkussion).
"Nur dieser Flirt" handelt vom ewigen Zwischenspiel der Geschlechter, einfach arrangierter rhythmischer Liedermacher Sound. Das Titellied ist von melancholischen Herbstimpressionen geprägt und "Zack bin ich weg" ist ein Liedermacher Blues über die Eifersucht und erinnert ein wenig an Udo Lindenberg. Am besten gefällt mir "Lass sie los", ein Bluesrock mit akustischer Rockgitarre, E-Gitarre, Cajon und Bass. Mit "Wenn du in Eile bist", ein stiller bluesiger Song, endet das Album.
Mir gefallen die rockig rhythmischen Sachen recht gut, den stillen Liedern fehlt meiner Meinung nach Tiefe und Charakter.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Strömkarlen "Edda Sanger"
Eigenverlag, 2015

Article: Laut und leise, wild und verwurzelt

www.stroemkarlen.de

Zum zehnjährigen Bandjubiläum hat das Trio Strömkarlen, Stefan Johansson (Gesang, Gitarre), Christina Lutter (Gesang, Fiddle, Whistles) und Guido Richarts (Gesang, Kontrabass, Bodhràn, Hurdy-Gurdy, Piano), gemeinsam mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Stephan „Steppel“ Salewski (Perkussion, Drums) Ausschnitte aus der Edda vertont und produziert.
Die musikalische Inszenierung beginnt mit Ausschnitten aus der Seherin Weissagung, „Volüspá - Ár var alda“, aus der älteren Edda; Jan Heinke erzeugt mit seinem selbst konstruierten Stahlcello einen mystischen Klangteppich, eine ungarische Zither setzt ein und Christina und Stefan singen von der Erschaffung der Welt. Der Text wird teilweise in original Altnordisch vorgetragen, da es keine überlieferten Ausspracheregeln gibt, haben sie sich am Isländischen orientiert, da die Isländer die Edda auch ohne Übersetzung verstehen und somit wohl dem Sprachursprung am nächsten geblieben sind. „Thrymskvida“ ist das beinahe vollständige Lied über des Hammers Heimholung, nachdem ein Riese Thors Hammer geraubt hatte verkleidet sich Thor als Freya, vernichtet die Riesen und holt ihn zurück, es wurde eine Übersetzung in Nynorsk verwendet, das noch heute im Westen Norwegens gesprochen wird; ein Männerchor und Daniel Nikolas Wirtz an der Mandoline begleiten den rhythmisch arrangierten Zwiegesang von Stefan und Guido. Odins Weiberklage „Mang ei god moy“ ist ein Auszug aus dem Hávamál, des Hohen Liedes, so etwas wie Sittengedichte, ebenfalls in Nynorsk; Guido und Christina haben es als rhythmischen Song vertont, Guido lässt die Geschichte mit einem instrumentalen Tanz nochmals aufleben, Bodhràn, Drehleier, Gitarre, Flöte und Rahmentrommeln spielen einen mittelalterlich wirkenden 7/8 Takt.
Während CD I von Göttern und Riesen erzählt, handelt CD II von Weisheit und Krieg. Die Norwegische Cellistin Elisa Herbig spielt das Streicher Arrangement beim zweiten Teil der Volüspá Trilogie, die von Yggdrasil, den Nornen und dem Ersten Krieg erzählt; ein wunderbar orchestraler Song. „Jag rader dig, Loddfavner“, Loddfafnirs Lied ist ein weiterer Auszug aus Hohen Lied diesmal in Schwedischer Übersetzung, Stefans beschwörender Gesang, Slide Gitarre von Wirtz und Stephans mitreißend rockiger Drum Groove kennzeichnen diese atemberaubende Rockballade. Bei „Arle old, da ornane gol“, die Geburt Helgi Hundingstöter (Hunding war ein König der Saxen), vermischen sich Geige, Drehleier, Gitarre, verschiedene Trommeln, Krishn Kypke an der Sitar und Robert Leuschners Dudelsack zu einem großartigen Klanggebilde das den Gesang umschließt.
Die beiden CDs bieten insgesamt mehr als eine Stunde einzigartige Arrangements, wunderschöne Gesänge und virtuose Musikalität, verpackt sind sie in einem Buch mit Originalauszügen, in Englisch und Deutsch übersetzt und mit entsprechenden Kommentaren zu den Liedern, ein musikalisches Ausstellungsstück für das Bücherregal.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Julvisor "Det hev ei rose sprunge"
Eigenverlag, 2012

FolkWorld Xmas

www.julvisor.de

Julvisor ist ein Projekt von Christina Lutter (Gesang, Geige, Flöte) und Guido Richarts (Gesang, Kontrabass, Bodhràn), beide Stroemkarlen, Krishn Kypke (Gitarren, Sitar, Chor) und Matthias Strauch (Saxophon, Klarinetten, Flöten, Chor).Gemeinsam mit Stephan „Steppel“ Salewski (Perkussion, Vibraphon, Piano, Chor) und einigen Gästen haben die vier Musiker ein Album mit elf Weihnachtsliedern aus Deutschland und Skandinavien aufgenommen.
Christina besingt die Wintersonnenwende, die Geburtsstunde Jesu in den nördlichen Kulturen, „Den lilla Logan“ (die kleine Flamme), klar tönt ihre glockenhelle Sopranstimme durch die Stille, die Bassklarinette gesellt sich dazu und dann beschleunigen Bass, Drums und Gitarre den Pace um schließlich die jazzigen Saxophon Töne zu begleiten, ein atemberaubendes zeitgenössisches Lied aus Schweden. Guido hat „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (Preatorius/Luther) als rhythmischen Folksong arrangiert, er singt die erste Stimme und spielt Gitarre, die norwegische Obertonflöte und die Neu Norwegische Übersetzung verleihen dem Lied einen fremden Klang. Dann gesellt sich auch Stefan Johansson (Stroemkarlen) dazu und singt das traditionelle schwedische Lied zum Dreikönigstag „I Österland“ (im Morgenland), ein eher traditionelles Arrangement mit Geige und Flöte. Aus Island stammt „Nóttin var sú áget ein“ (so fantastisch war diese Nacht), ein etwas rustikal arrangierter Walzer, bei dem der „eigene“ neunköpfige Kinderchor Nybyens Syngande Barn mitsingt. Strauchs Kalimba läutet „Morgonstjärna“ (Morgenstern) ein, Guido und Christina singen eine schwedische Übersetzung des deutschen Liedes von Philip Nicolai (16.Jhdt) und die Band holt zu einem geradezu hymnischen Finale aus, ein brillantes Arrangements von Salewski.
Ich habe das Album zu einer etwas unpassenden Zeit gekriegt, draußen ist gerade ein sommerlicher Regenschauer, aber nächste Weihnacht kommt bestimmt, warum nicht mal skandinavisch?
© Adolf „gorhand“ Goriup


Chapeau "Claque (klak)"
Prosodia, 2014

www.chapeau-band.de

Max Heckel (Gesang, Geige, Gitarre, Banjo, Perkussion) hat gemeinsam mit seinen Bandkollegen Aron Thalis (Schlagzeug, Perkussion) und Tabi Harzer (Piano, Gesang) sowie dem Gastmusiker Marcel Storjohann (Bass) das Thema seines Debütalbums nochmals aufgegriffen und widmet sich dieses Mal ausschließlich den Texten von Wilhelm Busch, elf Lieder musikalisch hervorragend arrangiert und textlich teilweise leicht überarbeitet.
„Der hinterlistige Heinrich“ eröffnet die musikalische Märchenstunde mit einem rhythmisch begleiteten Duett von Max und Tabi, die auch wunderschöne Pianoklänge ertönen lässt, beim Refrain singen die Bandkollegen von Nobody Knows mit. Bei „Ein frohes Ereignis“ singt Tabi die erste Stimme bis Max dann zu rappen beginnt und Tabi mit toller Chorstimme begeistert. Geige und Piano spielen zu „Fipps, der Affe, am Klavier“ auf, Tabis glasklarer Gesang setzt ein, dann steigern sie den Pace für den orchestralen Refrain. Max vertonte und singt „Der Maulwurf“ als up-Beat Song mit tollem Drum Pace und „Hans Huckebein – Streiche und Tod“ ist eine atemberaubende Ballade von Tabi gesungen, Max begeistert an Banjo und Gitarre und Bass und Drums sorgen für den treibenden Pace. Mit den wohl populärsten Worten von Busch, „Erster Streich“, beendet Max die musikalische Inszenierung von Buschs ironischer Darstellung menschlicher Schwächen.
Claque ist eine lautmalerische Anspielung auf den Klappzylinder und im Booklet stellt uns Max diesen und andere klassische Kopfbedeckungen bildlich und mit Worten vor, außerdem gibt’s die Texte zum Mitsingen. Chapeau beschreiten hier neue Wege mit originellen visuellen und musikalischen Ideen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Zweidieter "dopplet & drüfach"
Narrenschiff, 2015

www.zweidieter.ch

Dieter Ringli (Gitarren, Chorgesang) und Dieter Sulzer (Gesang, Flöte, Trümpi) sind die zwei Dieter mit ihrer zweiten Produktion bestehend aus einer außergewöhnlichen Mischung aus eigenen, traditionellen und gecoverten Stücken. Rockiger verzerrter Gitarren/Bass Groove von Ringli und Dide Marfurt treiben den Gesang beim „Spunte-Jutz“ an, dann beginnen sie zu jodeln, ein gelungener Einstieg dieser atemberaubende Jodel-Rock von Ringli. „De Heimetvogel“ von Carl Hess und Josef Reinhart ist ein wunderschönes volkstümliches Lied mit mehrstimmigem Gesang und Gitarre und die vom US Komponisten John Zorn stammende Melodie haben sie als langsamen Walzer mit Gitarre, Bass (diesmal Aufnahmeleiter Rumi S. Hatt) und Jodel vertont, „Maskil-Walzer“. Ringlis „Jetz mues öpis gah“ entwickelt sich vom brillanten mehrstimmigen Gitarren Blues zum mitreißenden Gitarren Bluesrock, dann wird es „Still“ (Sulzer/Ringli), Gitarre und zwei großartige Stimmen, Rhythmuswechsel und Ringli beginnt an der Gitarre zu zaubern. Neben eigenen gibt es vor allem traditionelle Instrumentalstücke wie den „Oberländer Galopp“ mit Gitarre und Flöte vorgetragen, und Jodellieder wie den „Hopp Marianneli“, ein rasantes Jodellied mit Gitarre und Trümpi (Maultrommel), zu hören. Mit
Sulzers herrlich bildhaften „Ufstah-Jodel“ endet das Album mit einem neuen Tag.
Die Texte werden ausschließlich in Mundart gesungen und die Musik ist für zwei Musiker arrangiert aber virtuos interpretiert, auf diesem Album vermischen sich die Stile so nahtlos ineinander als ob sie zusammengehören.
© Adolf „gorhand“ Goriup


NAM "Schattenbilder"
Eigenverlag, 2015

www.ensemble-nam.com

NAM ist ein Projekt des Multi-Instrumentalisten und Obertonsängers Bernhard Mikuskovics (Gesang, Obertongesang, Rauschpfeife, ethnische Flöten, Saiteninstrumente, Maultrommel, Didgeridoo, Mundbogen, Programmierung). Begleitet von Georg Baum (keltische Harfe), Kemalettin Efe (Saz), Dominik Johannes Richter (Perkussion) und Bernd Meyer (Programmierung) hat er traditionelle Lieder und Tänze aber auch Eigenkompositionen aufgenommen.
Bernhard hat den düsteren englischen Folksong twa corbies übersetzt und erzählt die Geschichte der „Zwei Raben“ zu Trommelschlag, Harfenklang und Saz, Maultrommel, Didgeridoo und Vokalartistik setzen ein und erzeugen einen beeindruckenden Sound. „Tristans Klage“ ist ein italienisches traditionelles Stück, NAM verwandeln es mit modernen Loops und Beats, Flöte und Didgeridoo zu einem elektronisch-akustischem Klangspektakel. Das Titellied ist eine mittelalterlich anmutende Weise, auch hier vermischen sich traditionelle Instrumente wie Flöte, Harfe und Saz mit modernen Klängen. Zu einer traditionellen Bretonischen Melodie schrieb Bernhard das „Schattenlied“, kurze balladenhafte Gesangspassagen wechseln sich mit dem flotten Tanzrhythmus ab. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Set mit einer traditionellen Türkischen Melodie und einem Tanz aus Flandern, „Üsküdar & Bärentanz“.
NAM verbinden traditionelle Melodien, Tänze und Instrumente mit modernen Grooves und mystischen Texten zu einem beeindruckenden Gesamtwerk.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Hans Theessink & Terry Evans "True & Blue live"
Blue Groove, 2015

www.theessink.com

Der in Wien lebende holländische Blues-Musiker Hans Theessink (Gesang, Gitarre, Mundharmonika) hat mit dem aus Tennessee stammenden Terry Evans (Gesang, Gitarre) bereits das dritte Album veröffentlicht. Die beiden Vollblutmusiker haben die 14 Songs, darunter sechs Originalsongs, live in Wien aufgenommen.
Hans und Terry begeistern bei Tennessee Blues Legende Memphis Slims Slow Blues „Mother Earth“ mit tollem Zwiegesang von Terrys sonorer kräftiger Soul Stimme und dem coolen Bariton von Hans. Das rhythmische „Gotta keep moving“ (Terry Evans/Bobby King/Ry Cooder) ist die perfekte Plattform für Terrys atemberaubenden Gesang, er singt in wechselnden Tonlagen von souligem Tenor bis hin zu brummenden Gospel Bass. Dann singt er „Vicksburg is my home“ von Theessink, eine Liebeserklärung an Terrys Heimatstadt, als leidenschaftlichen Delta Blues, die beiden Gitarren zaubern dazu. „Cross Road Blues“ stammt vom King of the Delta Blues Robert Leroy Johnson, virtuose Slide und Finger Picking Gitarre und großartiger Gesang. Dann geben die beiden Gas für Chuck Berrys “Maybellene” und bringen das Publikum mit halsbrecherischen Improvisationen zu lautstarkem Applaus und Gejohle. Meine Favoriten von Theessinks Songs sind „Delta time“, Blues Harp, Finger Picking und Bass begleiten das Duett, und das finale „Tears are rolling“, ein rhythmischer Country Blues, bei dem die beiden nochmals ihr mitreißendes Gitarrenspiel mit virtuosem Zwiegesang würzen.
Die beiden Blues Cracks erzeugen einen unvergleichlichen Sound, da fehlt gar nichts. Zwei erstklassige Musiker brauchen keine Band.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Benjamin Folke Thomas "Too Close to Here"
Bucketfull of Brains, 2013

www.benfolkethomas.com

Der schwedische Singer/Songwriter Benjamin Folke Thomas (Gesang, Akustikgitarre) hat mit seiner Band bestehend aus Henning Sernhede (Gitarren, Mandoline, Pedal Steel, Gesang, Piano), Johannes Mattsson (Bass, Harmonika, Gesang) und Jonas Abrahamsson (Drums, Perkussion, Keyboards, Gesang) und Gastmusikern elf Originalsongs aufgenommen.
"Someday" ist ein mid-Tempo Song und klingt ein wenig nach Dire Straits, der näselnde Gesang macht den Unterschied. Eric Berndtsson übernimmt die Drum Sticks und spielt Piano bei "Love somebody" und der Londoner Dobro Spieler BJ Cole begeistert bei "Extend no greeting" mit seinem Americana Sound. "Let her down" ist ein stiller bluesiger Song mit Olof Duus an der Musical Saw, Hanna Sernhedes Chorstimme und Berndtsson an den Drums. Mehr Power und Pace gibt's beim "Ok Blues", Mundharmonika und Blues Gitarre, und beim rockigen "Fire" zu hören.
Die Musik von Benjamin Folke Thomas ist irgendwo zwischen Songwriter und Americana einzuordnen, sein Debütalbum ist durchaus hörenswert, auf seiner Homepage gibt's Videos zum kennenlernen. http://www.benfolkethomas.com/
© Adolf „gorhand“ Goriup


Ollie Vee "Lonesome Girl"
Eigenverlag, 2013

www.ollievee.com

Die vierköpfige Band Ollie Vee aus Ontario, Kanada, widmet sich dem guten alten Rock'n'Roll. Jesse Adamson (Gesang, Gitarre), Johnny Vasso (Lead Gitarre, Gesang), Howard Linscott (Kontrabass, Gesang) und John Collin (Drums, Perkussion) haben für ihr Debütalbum 13 Originalsongs aufgenommen.
Die meisten Songs stammen aus der Feder von Adamson, mit seiner hohen Tenorstimme singt er die Ballade "Ruby red" zum melancholischen Klang der Steel Gitarre oder den up-Beat Rock'n'Roll "Party fools". Bei "Hip shakin' baby" (Adamson/Linscott) steigen die meisten Tänzer wahrscheinlich aus, so rasant ist der Pace, doch bei "Right out of the pictures" (Adamson/Vassos/Linscott) kann man sich wieder ausruhen und den Bauch reiben. Auch der Titelsong von Adamson und Linscott gehört in die Kategorie schmalziger Schmusesong. Mein Favorit ist "Bruised" (Adamson/Vassos/Linscott), ein bluesiger Song im langsam schleppenden Pace mit Stuart Elliot am Saxophon.
Elvis lebt, nicht er selbst aber sein Vermächtnis, neben den überall auftauchenden verkleideten Kopien gibt's eben auch die, die sich an seiner Musik orientieren.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Casey Weston "Find the Moon"
Eigenverlag, 2013

www.caseyweston.com

Die aus Florida stammende Casey Weston kam über die Talentshow The Voice ins Musik Business und hat unterdessen vier Alben aufgenommen. Für ihre zweite CD hat sie 13 Originalsongs aufgenommen, begleitet von Steve Brewster (Drums, Perkussion), Mike Brignardello (Bass), Jeff King und Jerry McPherson (Gitarren), Blair Masters und Gary Prim (Keyboards) und einigen Gästen an Mandoline, Banjo, Steel Gitarre, Lap Steel etc.
Casey hat eine schöne kräftige Stimme und singt rhythmische Popsongs wie "Happy", aufgepeppt mit Dan Dugmores Steel Gitarre, oder "Heart don't fail me now" mit Glen Duncan an Mandoline und Banjo sowie Tammy King an der Fiddle. Meist werden die Songs mit typischen Country Instrumenten "americanisiert", manchmal gibt's aber auch echten Americana zu hören, der melancholische Slow Waltz "Cigarettes & Whiskey" wird von King an der Mandoline und Brewster an B3 und Wurlitzer begleitet. Mein Lieblingssong ist "Crazy fools", Brewster und Brignardello erzeugen einen unwiderstehlichen Pace, auf dem King und Masters den tollen Gesang von Casey begleiten. "Waste of my time" ist eine schöne Ballade mit Mandoline, Banjo, Piano und Wurlitzer und "Ain't life beautiful that way" ein stiller Song nur von Co-Kompositeur Dave Brainard an der Gitarre begleitet.
Casey Weston ist eine junge talentierte Sängerin, deren Musik professionell aufgenommen und abgemischt wurde, für meinen Geschmack wirkt das Ganze etwas zu kommerziell.
© Adolf „gorhand“ Goriup


David Serby and The Latest Scam "David Serby and The Latest Scam"
Eigenverlag, 2013

www.davidserby.com

David Serby (Gesang, Rhythmusgitarre) ist ein Singer/Songwriter aus Los Angeles, gemeinsam mit seiner Band, Edward Tree (Lead Gitarre, Keyboards, Produktion), Gregory Boaz (Bass) und Dale Daniel (Drums), hat er für sein letztes Album zwei CDs mit 20 Originalsongs aufgenommen.
Sie beginnen mit dem Ohrwurm „True love“, einem leichtfüßigen Country Rock Pop Song. Serby hat eine angenehme Tenorstimme und singt wenig tiefgründige lockere Cowboy Pop Songs, angefangen vom schnulzigen Love Song „I’ll meet you there“ über den treibenden Rock Pace und die jaulende Gitarre von „Pharaos“ bis hin zum flotten Two Step Schlager „I still miss you“. „Better with my hands“ ist eine melancholische Gitarrenballade und der „Tumbleweed Blacktop Blues“ rockt mit E-Gitarre, pulsierendem Bass und tollem Drum Pace, mein Favorit.
Die Songs von David Serby sind Mainstream, die musikalische Umsetzung überrascht jedoch mit Professionalität und Virtuosität.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Donald Ray Johnson "These Blues – The Best of"
Mar Vista Music, 2013

www.donaldray.com

Donald Ray Johnson wurde in Texas geboren und begann mit 14 Jahren bereits professionell Musik zu machen. Nach zwei Einsätzen in Vietnam zog er nach Kalifornien, wo er wichtige Leute der Blues Szene kennengelernt hat, die auch noch heute mit ihm zusammen arbeiten. Seine aktuelle Kompilation hat er in seiner Wahlheimat Calgary, Alberta, produziert.
Vier Coverversionen und neun Originalsongs hat er ausgewählt, los geht’s mit Al Greens „Ain’t no fun to me“, ein großartiger Bluesrock mit souligen Bläsereinsätzen und Mundharmonika. Der Titelsong ist ein up-Beat Blues von Johnson mit treibendem Rhythmus und tollen Gitarren Licks und den Klassiker „Always on my mind“ (Christopher/James/Thompson) singt er mit viel Gefühl und kräftiger Stimme zu stiller Gitarrenbegleitung. Die Soulballade „Here to stay“ erinnert stark an die späten 70er / frühen 80er und „No Guitar Blues“ ist ein klassischer Blues im schleppenden Pace. Nach knapp einer Stunde erstklassiger Blues Musik endet das Album mit „It’s time“, einem coolen Blues Soul mit großartigem Gesang.
Für Bluesfreunde ist das Best of Donald Ray Johnson eine perfekte Auswahl an Songs von einem Bluesmusiker mit 50 Jahren Erfahrung.
© Adolf „gorhand“ Goriup



FolkWorld Homepage German Content English Content Editorial & Commentary News & Gossip Letters to the Editors CD & DVD Reviews Book Reviews Folk for Children Folk & Roots Online Guide - Archives & External Links Search FolkWorld Info & Contact


FolkWorld - Home of European Music
FolkWorld Homepage
Layout & Idea of FolkWorld © The Mollis - Editors of FolkWorld