FolkWorld Ausgabe 38 03/2009; Artikel von Adolf „gorhand“ Goriup


Das Buch von Eden
Violets Soundtrack zu Kai Meyers Roman

„Das Buch von Eden“ ist ein faszinierender historischer Roman von Kai Meyer, der im 13. Jahrhundert spielt und sich zu einem großen Teil auf überlieferte Geschichte abstützt:

Violet

Violet @ FolkWorld: FW #22

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Die Suche des Albertus Magnus nach …, nein nicht dem heiligen Gral oder wenn man das Ende bedenkt vielleicht doch …, sondern nach dem Garten Eden. Violet ist eine in Hamm beheimatete Mittelalter-Rock-Band, die ihren Anfang im Jahre 1996 nahm. Wie passt das Ganze zusammen? Ganz einfach, die Band lief bei einem Konzert in Bonn dem Schreiberling über den Weg und kurz darauf kam man überein, dass Violet so etwas wie einen Soundtrack zum Buch schreibt.

Violet sind Oliver Pietsch (Gitarren, Rauschpfeifen, Synthetik, Perkussion), Bianca Stücker (Gesang, Synthetik, Hackbrett, Cembalo, Rauschpfeifen, Flöten, Perkussion), Rainer Janssen (Sackpfeifen, Drehleier, Perkussion), Markus Bosser (Violine), Oliver Leißa (Gitarren, Bass) und Daniel Wirtz (Schlagzeug). Für die Produktion des Albums wurden noch etliche Gastmusiker und Hilfskräfte eingeladen, die Instrumente wie Gitarren, Hackbrett, Flöten, Saz und Perkussion bedienten, ihre Stimmen erklingen ließen oder einfach nur für episches Stimmengewirr und Geräusche sorgten.

Kai Meyer, Das Buch von Eden

Kai Meyer, Das Buch von Eden, Lübbe, 2006

Violet, The Book of Eden

Violet, The Book of Eden, Equinoxe Records, 2007

Gleich wie der Roman ist auch die CD in vier Bücher geteilt. Es beginnt mit „Hüter der Lumina“, in der uns die Geschichte musikalisch in fünf Kapiteln vorgestellt wird. Die fantastische Musik stammt hier ausnahmslos aus der Feder der Musiker, während die zwei Lieder in originalen mittelalterlichen Texten in Latein gesungen werden. Ähnlich wie im Buch ist man innert kurzer Zeit vollkommen von der Geschichte, die von mittelalterlichen wie auch modernen elektronischen Instrumenten erzählt wird, gefangen.

Buch 2 nennt sich „Die Gärten Gottes“ und präsentiert sich mit fünf weiteren zeitgenössisch-mittelalterlichen Stücken und original historischen Texten, diesmal auch in Deutsch, wie bei dem von Bianca hypnotisch gesungenen Lied „Der Nigromant“. Die Geschichte ist nunmehr ins Rollen gekommen und die Reise der bunten Gesellschaft führt immer weiter gen Osten. „Zweierlei Himmel“ lernen wir im Buch 3 kennen und Albertus und seine Begleiter erreichen den wilden Balkan, wo sie es mit den grausamen „Ruse Kose“ (Schädelsammler) zu tun bekommen. Dieses traditionelle serbische Lied brilliert mit dem betörenden Zwiegesang von Bianca Stücker und Britta Wandschneider, dem Klang der Rauschpfeifen und der Saz sowie bereits orientalisch angehauchtem Rhythmus.

Das ist eine gute Einleitung zum 4. Buch „Das Paradies“, in dem wir uns im Orient, genauer gesagt in der Metropole Bagdad, einfinden, von wo aus die Reise zum Garten Eden mitten in der Wüste Rub al-Khali (das leere Viertel) führt. Dementsprechend verändert sich auch die Musik zu einem exotisch-esoterischen Mix aus Klängen, Rhythmen und sirenenartigen Gesängen.

Als ich die CD zur Besprechung bekam, drückte mir meine Frau das dazugehörende Buch in die Hand und sagte nur: Lies es! Dies tat ich dann auch mit demselben Vergnügen, mit dem ich diese CD anhöre und diesen Beitrag schreibe. Nun fehlt nur noch die Live-Inszenierung mit Konzert, Lesung und szenischem Spiel, zum Beispiel am 20. Februar im alten Schlachthof zu Soest. Ich hoffe, ich kann da dabei sein, und lege allen Freunden von historischen Romanen und mittelalterlicher Musik Buch wie auch CD ans Herz. Lasst euch das nicht entgehen!

Photo Credits: (1) Violet; (2) Kai Meyer „Das Buch von Eden“; (3) Violet „The Book of Eden“ (by www.violet-net.de).


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 03/2009

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