FolkWorld Ausgabe 33 05/2007; Artikel von Walkin' T:-)M


Irish World Beat
Rónán Ó Snodaigh & Kíla

Die irisch-sprachige Schule Colaiste Eoin in Stillorgan nahe Dublins ist in den 70er Jahren gegründet worden. Sowohl die gälische Sprache als auch irische Musik ist ein bedeutender Teil der Schulbildung. Unter den Schülern befanden sich der Uilleann Piper Davy Spillane, Liam O Maonlai und Fiachna O Braonain von den Hothouse Flowers als auch Mitglieder der Gruppe Deiseal. Und dann ist da Kíla, unbestritten eine der ungewöhnlichsten Gruppen von der Grünen Insel.

Kila at dinner

Kíla Diskographie:
Handels Fantasy (1992)
Mind the Gap (1995)
Tóg É Go Bog É (1997)
Lemonade & Buns (2000)
Monkey! (2001)
Luna Park (2003)
Live in Dublin (2004)
Kíla & Oki (2006)
Rónán Ó Snodaigh:
Tip Toe (2001)
Tonnta Ró (2004)
The Last Mile Home (2007)
Eoin Dillon:
The Third Twin (2005)
Kila live in Cambridge 1998

Website: www.kila.ie

Die Band wurde 1987 gegründet, als ihre Mitglieder etwa 16 Jahre alt waren und die Schule besuchten: Rónán Ó Snodaigh (Gesang, Bodhrán), Rossa Ó Snodaigh (Mandoline, Low Whistle), Colm Ó Snodaigh (Flöte, Saxophon), plus Eoin Dillon (Uilleann Pipes), Dee Armstrong (Geige), Brian (Bass) and Lance Hogan (Gitarre).

Jede Klasse wurde ermutigt, eine eigene traditionelle Band auf die Beine zu stellen, und mit großem Enthusiasmus ging man ans Werk. Aber die Kiddies haben sich nicht nur mit traditioneller Musik beschäftigt.

Wir haben die Sex Pistols genauso gehört wie Horslips und die Chieftains [-> FW#22], erinnert sich Colm. Rossa fügt hinzu: Als wir anfingen, haben wir Bothy Band-Tunes [-> FW#30] gespielt und Stücke von 'The Lark' der Moving Hearts. Aber Rónán bestand darauf, dass wir unsere eigenen Stücke schrieben, und drohte, er würde Bodhrán nur zu unserer eigenen Musik spielen.

Das Resultat ist eine heftige Mischung aus traditionell irischer Tanzmusik mit Rhythmen und Ideen aus der Weltmusik. Afrika, Osteuropa und Lateinamerika treffen auf die sich nie zu leugnen lassende keltische Seele, so dass die Musik von Kíla niemals zu seelenlosem Ethno-Pop verkommt.

Geliebt und gehasst wurde ihre Musik als trash trad, acid ceili oder die irische Version einer Rave-Band bezeichnet. Aber das sind mehr Worte, als Sinn ergeben. Rossa sagt einfach: Wir sehen uns selbst nicht als eine traditionelle Band. Wir spielen einfach Neue Irische Musik. Wir experimentieren gerne.

Und gegen eines äußern sie sich vehement: Das Geld ist heutzutage mit dem Kelten-Kitsch zu machen, das meiste davon ist ziemlicher Mist. Ein wenig wie die 'Boyzonation' der Musik, 'Production-line Trad'.

Das Herz der irischen Gruppe ist der charismatische Sänger und Bodhrán-Spieler Rónán Ó Snodaigh. Bei ihm klingt die Rahmentrommel wie eine afrikanische Talking Drum. Er benutzt nämlich nicht einfach die Hand zum Abdämpfen des Fells, sondern eine hohle Röhre.

Die mit seiner rauhen Stimme interpretierten Lieder klingen ebenfalls nach afrikanischem Stammesgesang, sind aber Eigenkompositionen in gälischer Sprache. Völkischen Puristen zum Trotz. Auf seinen drei Solo-Alben, wo er schon mal Englisch-sprachige Lieder zum Besten gibt, erweist sich Rónán denn auch als sensibler und intelligenter Songwriter.

Kila in Concert

Das Celtic Connections-Festival in Glasgow brachte es schon vor fast einem Jahrzehnt ironisch auf den Punkt: Legalize Kíla! Join our campaign to legitimise Kíla as Ireland's most abORIGINAL, tribal, world beat dance band!

Photo Credits: (1) & (2) Kíla (Website).


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 05/2007

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