Die Steiermark wird auch die Grüne Mark (Mark = Grenzland) und das Grüne Herz Österreichs genannt. So landschaftlich abwechslungsreich, so vielfältig sind auch die Volksmusiken zwischen Edelweiss und Weinrebe.
A Wiaschtl, so wird oana gnennt,
der vü ånfångt und nix bringt z'End.
Des is gånz fålsch, weil d' Wiaschtln toan
zwoa Enden håbm – und Ånfång koan!
Der erste Vierzeiler, die Zeitschrift des Steirischen Volksliedwerks, im Jahr 2017 beschäftigt sich mit dem Thema
A und Ω, Anfang und Ende.
Passend dazu präsentiert sich die Zeitschrift in neuem Layout und erscheint unter der Redaktionsleitung des neuen Geschäftsführers Christian Hartl.
Der zweite Vierzeiler präsentiert die Region Paltental, u.a. mit dem
Liederblatt Jodler aus dem Paltental.
Es foahrn zwår jedn Tåg vü Leit,
durchs Påltntål, in kurzer Zeit,
auf da Autobåhn, und wissen net
wås eana ålles schens entgeht!
Der Vierzeiler. Steirisches Volksliedwerk,
Viertel- jährlich, €4,-
»Oh, Austria. Mein hertz ist voll! I’ve had a magical few days playing my first two shows of the tour in in Graz and Waltersdorf, and I’m so excited to tell you about it...«
Brian Wallen Music Blog
Nun hat es zwei Besucher in die urtümlichen Täler verschlagen, wo seltsames Volk in kleinen Ortschaften wohnt. Man wundert sich: hier ist eine Kirche größer als die ganze Stadt!
Natalie Ofenböck und Der Nino aus Wien sind Großstädter aus der Metropole Wien. Der eine, Nino Mandl, ist ein jugendlich grau melierter Vorstadt-Musikant, der mit seinem Schrammel-Pop zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Wiener Mundart-Szene geworden ist. Seine Helden sind gleichermaßen Qualtinger und Ambros als auch die Beatles und die Ramones. Er darf sich der Zusammenarbeit mit Ernst Molden rühmen als auch einem Amadeus Award in der Kategorie Alternative Pop/Rock.
Die andere, Natalie Ofenböck, ist seine Partnerin in der Band Krixi, Kraxi und die Kroxn. Sie hat auch das im Rahmen des Festivals steirischer herbst entstandene Buch/CD-Projekt Das grüne Album - Wiener Reise durch die Steiermark illustriert.
Zwischen dem Wallfahrtsort Mariazell in den nördlichen Kalkalpen und dem slowenischen Grenzübergang Spielfeld sind 15 Lieder entstanden. Klischees werden hinterfragt, um sich als wahr zu erweisen. Am Ende findet man sich nur selbst. Aber die Gebirgswand ist erhabener als der graffiti-besprühte Gemeindebau. Überhaupt ist hier alles so grün...
Rock'n'Roll im Völkerkundemusum. Knopfharmonika, Hackbrett und Tuba verweisen auf die Tradition. Nino und Natalie witzeln über das, was sie sehen und erleben.
Wo ist der Weg, wo ist die Straße hier ist eine Kirche größer als die ganze Stadt hier ist ein Marktstand die Häuser umkreisen den Hauptplatz Jeder kann Harmonika spielen, nur wir nicht aus dem See springt ein Frosch fast auf den Grilltisch jeder sagt hallo, keiner siezt sich ich fall vom Berg, das ist peinlich ziemlich
Es ist ein Reisejournal über Land und Leute, wie sie sind, und so darf es kein Blick durch die rosarote Brille sein:
Des kuntat a schena Tog wern wann i aufn Gipfl geh und wann i dann in Himmel seh vergiss i des Problem Des kuntat a schena Tog wern so schee, dass i kurz vagiss wie bes die Leit beim Wirtn redn wie deppat am Stammtisch Des kuntat a schena Tog wen die Hoffnung bleibt in mir dass olle Leit a bissl Zeit ins Denken investieren
Trotz Sauflied und Tänzchen, in Ruhe und Gemütlichkeit liegt die Kraft. Der melancholische Schmäh ist nicht massenkompatibel. Sie bezwingen die steirischen Anhöhen und stürmen nicht die Austro-Charts. Keine Volks- oder Volxmusik, kein Gabalier-Schlager, keine Goisern-Weltmusi.
Stattdessen urbaner Chanson - aber mit einem grünen Punkt!
Photo Credits:
(1ff) Book Covers,
(3) Der Nino aus Wien
(from website/author/publishers);
(4) Graz (by Brian Keith Wallen).