FolkWorld #52 11/2013
© Adolf „gorhand“ Goriup

Editorial

Die Tage werden kürzer, das Jahr neigt sich zu Ende. Viele neue CDs von bekannten und bisher unbekannten Künstler haben den Weg in mein Postfach gefunden, Live-Konzerte haben mich begeistert oder ungeduldig auf die letzte Zugabe warten lassen.

The Faranas @ Buskers Bern

"Kunst ohne Umwege"

www.buskersbern.ch

Das macht es interessant, Rezensionen zu schreiben. Ich befasse mich mit unterschiedlichsten Musikstilen, manches gefällt mir, anderes nicht. Objektiv bleiben ist das Ziel und dennoch seine persönliche Meinung einbringen.

Das Buskers Festival in Bern hat mein musikalisches Jahr 2013 wohl am meisten geprägt und Folkmusik für mich neu definiert. Die alten Lieder, Songs, Tänze und Tunes entstanden nicht in einem Aufnahmestudio, sondern auf der Straße, im Pub oder zu Hause in der Stube. Sie wurden nicht in Konzertsälen vorgetragen, sondern für Freunde, auf Festen oder auf der Straße gespielt, in der Hoffnung, etwas zum Leben zu verdienen.

Ein Onkel meiner Mutter musste das Einkommen der Landwirtschaft im Winter damit aufbessern, indem er auf Festen mit der Ziehharmonika zum Tanz aufspielte. Genau das machen die Straßenmusiker auch heute. Im Sommer wachsen diese Festivals wie Pilze aus dem Boden und jetzt in der Weihnachtszeit werden sie wieder kommen und versuchen, Teil zu haben am großen Geschäft. Egal ob sie traditionelle Musik, moderne Musik oder Eigenkompositionen spielen, ihre Musik soll das Volk auf der Straße unterhalten, soll dem Zeitgeist entsprechen und gefallen.

Die argentinische Band Che Sudaka, Mutefish aus Irland, die Schweizer Volksmusiker von SULP und viele andere Künstler haben auf der Straße angefangen und füllen heute auch Konzertsäle. Die modernen Medien ermöglichen die weltweite Verbreitung der Musik, die auf der Straße fürs Volk entstanden ist, und die globale Reiselust der Musiker lässt kulturelle Grenzen verschwinden und neue Weltmusik entstehen. Genau mein Ding.

In diesem Sinne, öffnet eure Ohren - immer und überall! Es gibt viel Neues zu entdecken. Adolf „gorhand“ Goriup


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