FolkWorld Ausgabe 36 07/2008; Artikel von Walkin' T:-)M
eCHo: I hole di o
Einmal Hades und zurück
Schweizer Volkslieder im Kontext des 21. Jahrhunderts - dafür steht die helvetische Gruppe eCHo. Und wenn da gejodelt wird, läuft selbst Musikantenstadl-Geschädigten eher ein angenehmer Schauer den Rücken herunter. Auf ihrem aktuellen Album widmet sich der Zusammenschluss der Instrumentalgruppe Doppelbock mit den SängerInnen Christine Lauterburg, Corin Curschellas und Walter Lietha dem Gevatter Tod. Dide Marfurt gibt Auskunft, wo der Zuhörer abgeholt werden soll.
|
Wie kam es zu eCHo? |
www.doppel-bock.ch |
| Was macht eCHo? |
|
Gibt es typisch Schweizerisches? |
Typisch ist der Jodel von Christine Lauterburg, eine Perle der Schweizer Musik. Typisch sind die “chlefeli”, typisch sind die helvetischen Sackpfeifen. Im Prinzip dasselbe wie die deutsche Schäferpfeife, die Form ist etwas anders. Unsere werden aber mittlerweile auch von Großmeister Andreas Rogge gebaut.
Speziell ist, dass in der Schweiz Schottisch und Polka genau anders bezeichnet sind als im Rest von Europa: Schottisch sind die schnellen 2/4-Tänze und Polkas die langsamen.
Masolken sind typische innerschweizer Tänze, zwar eine Mazurka, aber nur 8-taktig.
Stümpeli Mazurka; es gibt auch Stümpeli–Schottisch, die also auch achttaktig sind.
Typisch auch das Alphorn Fa, auch Muotathaler Fa;
der Tritonus anstelle der Quarte,
der auf dem Alphorn als reiner Naturton gespielt wird und von alten Moutathaler Sängern auch so gesungen wird.
Seit ein paar Jahren gibt es die legendäre “Sammlung von Hanni Christen”,
eine Sammlung von über 10.000 Schweizer Tanzmelodien. Dürfte weltweit die größte sein, das irische “O’Neills” umfasst dagegen mickrige 3.000 Melodien.
|
Wie seid ihr auf den Tod gekommen? |
|
War es schwer Stücke zu finden? |
|
Gibt es ein Lieblingsstück? |
Das Eröffnungsstück “i hole
di o” (ich hole auch dich, spielt aber natürlich auch mit dem joh-leh-di-oh vom Jodel) ist wohl schwer verständlich für Nicht-Schweizer. Eigentlich schade, denn der Text von Endo Anaconda von Stiller Has
ist einfach brilliant. Es lanciert das Thema “Tod”
wunderbar und führt es sofort ad absurdum. Der Tod als bemitleidenswerter Sozialhilfe-Empfänger. Wir machen hier quasi ein zeitgenössisches Lied zu einem Jodellied – also eine Art the other way round.
|
Was liegt in nächster Zeit an? |
|
eCHo "Schnitter - i hole di o"; Narrenschiff; Nar 2007037; 2007; Spielzeit: 50:59 min
|
Photo Credits:
(1) eCHo;
(2) Dide Marfurt;
(3) Doppelbock
(by Doppelbock/eCHo).
|
Zur englischen FolkWorld |
© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2008
All material published in FolkWorld is © The Author via FolkWorld. Storage for private use is allowed and welcome. Reviews and extracts of up to 200 words may be freely quoted and reproduced, if source and author are acknowledged. For any other reproduction please ask the Editors for permission. Although any external links from FolkWorld are chosen with greatest care, FolkWorld and its editors do not take any responsibility for the content of the linked external websites.