Ausgabe 18 4/2001
Nach einer langen Zeit kommt nun endlich eine neue Ausgabe von FolkWorld heraus.
FolkWorld hat derzeit ein wenig organisatorische Probleme, da die Herausgeber
im Moment dezentral organisiert sind, einer noch immer in Deutschland basiert,
während der andere eine Zeit lang die schwedische Folkszene erkundet. Diese
Situation verzögert ein wenig die FolkWorld-Produktion, aber FolkWorld
wird auf jeden Fall weitermachen - habt nur Geduld mit uns!
In der letzten Ausgabe haben wir unsere Leser gebeten, ihre drei Lieblings-CDs des Jahres 2000 anzugeben. Viele von Euch haben mitgemacht, und das Ergebnis ist dann doch für FolkWorld erstaunlich ausgefallen: Denn die FolkWorld Leser sind ziemlich auf der gleichen Linie wie die Top 10 der Herausgeber, und die Leser Top 10 reflektiert eine breite europäische Mischung an CDs. Das irische Koningent, normalerweise Hauptinteresse in der Folkszene, wird nur durch zwei CDs repräsentiert, Altan und Solas. Die Top 3 der Leser enthält die europäische Mischung Mercedes Peon (Spanien), Jaune Toujours (Belgien) und Spaccanapoli (Italien) - das sind genau die selben drei CDs, die auch die Herausgeber als besten drei CDs angegeben haben.
Daraus kann man jetzt verschiedene Schlussfolgerungen ziehen. Entweder FolkWorld ist den aktuellen Trends der europäischen Folkszene sehr dicht auf der Spur, oder aber FolkWorld ist einflussreich genug um die Bekanntheit einiger spezifischer Bands erheblich zu fördern. Gleichzeitg - und das ist wohl die spannendste Frage - könnte man auch schlussfolgern, dass es einen Trend in der europäischen Folkszene gibt, der sich von der typischen und bestbekannten Folkmusik - der irischen und schottischen - entfernt, und hin zu Folkmusik aus anderen europäischen Ländern geht.
Es scheint, dass die Innovationsfreudigkeit und Frische im Moment ein wenig
absetzt von den traditionellen Hochburgen der Folkmusik und sich nun in einigen
spezifischen Regionen Europas konzentriert, in denen es lange nur sehr wenig
oder überhaupt keine Bands gab, die international in der Folkszene bekannt
waren. Wenn man die Leser Top 10 und auch die CDs betrachtet, die im letzten
Jahr bei FolkWorld eingetroffen sind, finden sich drei Regionen, die derzeit
führend in innovativer neuer Folkmusik sind: Das ist Belgien mit dem New
Flemish Folk Wave, Nordspanien sowie Italien. Diese Regionen haben in den letzten
Jahren eine wirklich große Anzahl hervorragender innovativer Bandes hervorgebracht,
die nun gerade dabei sind, auch in die europäische Szene einzusteigen.
Mein derzeitiger Aufenthalt in Schweden gibt mir einen spannenden Einblick in die innovative neue Folkszene von Stockholm, die vor allem auf den Studenten des Folkmusikkurses an der Königlichen Musikhochschule basiert. Es gibt jede Menge sowohl spannende innovative als auch junge sehr traditionelle Musik in Schweden und insbesondere in Stockholm, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann diese Welle über die Grenzen nach Europa kommt. Die schwedische Folkszene ist sowieso interessant, da sie ziemliche Unterschiede aufweist zu vielen anderen Folkszenen. Mehr dazu in Artikeln in dieser und den nächsten Ausgaben.
Um Euch ein wenig auf die Sommerferien vorzubereiten, haben wir wieder innerhalb eines Artikels einige Festivalhighlights auf dem europäischen Kontinent zusammengestellt, um Euch einige Möglichkeiten aufzuzeigen, wo man die neuen Musiktrends entdecken kann.
Alles Gute,
Eure FolkWorld Herausgeber.
Photo Credit: All photos by The Mollis: (1) Mercedes Peon with the Xose Manuel Budiño band; (2) New Flemish Folk: Lais
Zurück zum Inhalt der FolkWorld
Kolumnen, Artikel, Live-Berichte
Zum Inhalt des FolkWorld
online musikmagazins Nr. 18
© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 4/2001
All material published in FolkWorld is © The Author via FolkWorld. Storage for private use is allowed and welcome. Reviews and extracts of up to 200 words may be freely quoted and reproduced, if source and author are acknowledged. For any other reproduction please ask the Editors for permission.
