Ausgabe 15 8/2000

FolkWorld LAG Folk News

Die lag - LANDESARBEITSGEMEINSCHAFT FOLK SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V - gibt zweimonatlich ein Infoblatt heraus. Auszüge daraus erscheinen regelmäßig in FolkWorld
Wer mehr über die lag wissen will, oder sich über die vielen Schleswig-Holsteiner Bands informieren möchte, kann dies auf der lag homepage tun. Zusammengestellt werden die LAG Folk News von Susanne Kalweit.


SCHEERSBERG-VORBEREITUNGSTREFFEN
KIEL. Das 27. Scheersberg-Treffen findet, wie bereits angekündigt, Pfingsten 2001 (1. - 3./4. Juni) statt. Ideen gibt es bereits viele. Als Gesamtthema sind 'Lieder' (und ihre MacherInnen) vorgesehen; gleichzeitig sollen diesmal Interpretinnen stärker im Vordergrund stehen.
Das Vorbereitungsgespräch für den nächsten Scheersberg ist für alle Interessierten offen; es findet am Sonnabend, 23. September 2000, 10.30 Uhr, in Kiel auf Hof Akkerboom, Stockholmstr. 159, statt.
Es war geplant, weiter in die Innenstadt zu gehen; jedoch ist am 23.9. auch Schleswig-Holstein-Tag, so dass sicher die Parkplätze knapp werden. Vorteil ist, daß sich für alle, die schon immer mal zum Schleswig-Holstein-Tag wollten, die beiden Dinge praktisch verbinden lassen. Ich bitte ALLE, die beabsichtigen, zu kommen, um eine kurze telefonische oder Mail-Nachricht, besonders diejenigen, die z. B. vom Bahnhof abgeholt werden müssen. Der Hof Akkerboom ist für Leute von außerhalb, die nicht motorisiert sind, schwer zu erreichen. Wenn man weiß, wer kommt, läßt sich das besser organisieren. Bitte also kurze Anmeldung (Susanne Kalweit, Kolonnenweg 1, 24113 Kiel, Tel./Fax 0431 / 68 73 32,
eMail).


photo by The Mollis SPIELKREIS FÜR FOLKMUSIK IN FLENSBURG
FLENSBURG. Jetzt ist es amtlich: Am 25. September beginnt an der Flensburger Volkshochschule ein 'Spielkreis für Folkmusik', angeregt und organisiert von LAG-Mitglied Gertraud Kriegenhofer. Willkommen sind Instrumentalisten und -innen jeden Alters mit wenig Vorkenntnissen. Was sie vorhat, umreißt Gertraud so: "Mein Vorbild ist der wöchentliche Arbeitskreis auf Hof Akkerboom in Kiel. Ich möchte vor allem junge Leute ansprechen, die erst einsteigen - aber natürlich nicht nur, weil man voneinander lernen kann - und mit ihnen auf der Grundlage des Notenbuches 'Folk ist jung' ein Grundrepertoire schleswig-holsteinischer Folkmusik erarbeiten. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, Ergebnisse sind keine vorgegeben. Wer einfache Melodien spielen oder ein Lied begleiten kann, ist willkommen." Genaueres ab 29. August im VHS-Programm oder direkt bei Gertraud Kriegenhofer, Tel. 04604 / 1620.


BAD-BEVENSEN-PREIS AN SCHMELZTIEGEL
Bad Bevensen. Einstimmig wurde der 6. Bad-Bevensen-Preis "für besondere Leistungen auf dem Gebiet vokaler und instrumentaler Gestaltung niederdeutscher Texte" in diesem Jahr der Gruppe Schmelztiegel verliehen. In der Pressemitteilung der Stadt findet das stolze Alter der Band von 26 Jahren ebenso Erwähnung wie ihre diesjährigen Auftritte beim Tanz- und Folk-Festival in Rudolstadt und ihre Aktivitäten im umliegenden Ausland (Dänemark, Schweden, England, Holland, Frankreich und Estland - Schottland ist vergessen worden). Damit haben sie, wie die Jury meint, "zur Verbreitung plattdeutscher Lieder und Musik beigetragen". Die Preisträger erhalten den Preis, der nur alle drei Jahre verliehen wird, am 17. September im Rahmen der 53. Bevensen-Tagung für niederdeutsche Sprache überreicht. Die Laudatio hält Niko Markin, für den musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgen die Preisträger selbst. Herzlichen Glückwunsch, Bernd, Erhard, Heri, Markus, Reinhard und Volker!


"FOLK IST JUNG" - PROJEKTFÖRDERUNG
KIEL. Gibt es für 2001 konkrete Vorhaben zu Folkprojekten mit Jugendlichen? Z.B. im Anschluß an den Scheersberg? Wir können über die LAG Jugendmusik für solche ein- oder mehrtägigen Werkstätten für Jugendliche Gelder beantragen, um Übernachtung und Verpflegung für die TeilnehmerInnen günstig zu halten. Wer also Konkretes plant oder vielleicht gerade jetzt damit anfängt, melde sich bei Jörg Geschke. Übrigens können größere Mengen (z.B. 20 St.) des Notenheftes "Folk ist jung", etwa für Kurse oder Werkstätten, zum Preis von 20,-DM geordert werden. Diese werden dann extra für solche Werkstätten hergestellt, samt dekorativem Einband, allerdings ohne Begleit-CD. Da dies aber jeweils etwas dauern kann, bitten wir um rechtzeitige Bestellungen. Bestellungen und weitere Infos bei Jörg Geschke, Tel. 04541/ 82785,
eMail.


Iain Mackintosh in front of the poster of the first Tonder Festival at the opening of the 25th in 1999; photo by The Mollis Folk Konzerte im Hof Akkerboom
KIEL. Wichtige Folk-Termine aus dem Herbstprogramm von Hof Akkerboom: Es beginnt am 22. 9. mit Folk-Gesang für alle nach dem berühmten Liederbuch (das inzwischen auch etwas Rudolstadt-Erfahrung gesammelt hat). Im Oktober ist am 1. Folk-Café, am 6. das Duo Schlusnus/Cohen mit jiddischen Liedern, am 14. Iain MacKintoshs (Foto) Abschiedskonzert, am 15. Folk-Tanz-Café. Am 8. 11. ist Wolfgang ('Hein') Rieck zu Gast - nachmittags für Kinder, abends für Erwachsene, und am 22. ist Irische Nacht.


Folkclub Flensburg
FLENSBURG. Der Folkclub Flensburg entwickelt sich zu einem gesunden Pflänzchen und hat jetzt auch einen Ableger im weltweiten Netz. Zwar wird dort noch heftig 'gebaut', aber wer schon mal gucken möchte:
http://home.foni.net/~klaus-guhl/.


Neustädter Folknacht
NEUSTADT/H. Ein begeisterter Zeitungsbericht über die 4. Neustädter Folknacht im März dieses Jahres ging kürzlich bei der FN-Redaktion ein. Es waren sogar mindestens drei LAG-Gruppen im Programm vertreten. Schade nur, dass die FN sie nicht vorher ankündigen konnten - denn dazu braucht man Termine und Informationen. Wer beschafft rechtzeitig die Infos zur (bei dem Erfolg zweifellos geplanten) 5. Neustädter Folknacht???


Buttons and Strings
HAMBURG. Buttons and Strings sind wieder da, wie Barney meldet: "Nach dem Weggang von Werner Zipperer und der Trennung von Cora O'Donovan war es lange Zeit ruhig um die Gruppe. Durch das neue Mitglied Gudrun Herold (Berlin) ist die Gruppe aber ab sofort wieder voll im Geschäft." Durch Gudrun haben die drei Jungs wieder eine sehr gute Sängerin gefunden und gleichzeitig auch noch eine super Cello-Spielerin in ihre Musik integriert.
Die Besetzung besteht zur Zeit aus Gudrun Herold (Gesang, Cello), Gilbert 'Barney' Bahn-Köpke (Fiddle), Horst Jahn (Akkordeon, Gesang) und Norbert Scharnetzky (Gitarren, Gesang).
Alle Mitglieder sind seit Jahrzehnten in diversen Folk-Formationen aufgetreten, z. B. bei Pinch of Snuff, Fiddle Fever, Inchtabokatables und schließlich seit 7 Jahren als Buttons and Strings. Die Gruppe hat bei den jüngsten Konzerten in Neustadt (Holstein), in der Onion (HH) und in Planten un' Blomen (HH) wieder gezeigt, daß sie zu den besten Interpreten ihrer Musik gehören, welche aus einem ein Mix von irischen, schottischen und amerikanischen Folk-Elementen sowie zeitgemäßer Musik besteht. Weitere Info bei Horst Jahn, Hochallee 127, 20149 Hamburg, Tel. 040 / 480 29 26,
eMail, oder über ihre Website.


CD CD CD
FELDE. Die erste Demo-CD der Gruppe Heiden-Spaß ist erschienen. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Sie ist gegen eine Schutzgebühr von 25,00 DM zzgl. Versand erhältlich bei Thorolf Manleitner, Hasselrader Weg 24, 24242 Felde, Tel./Fax 04340 / 8917,
e-mail.
VAALE. Auch von Dull Dull ist eine neue CD erschienen, 'Meander'. Auch hier hoffen wir noch auf genauere Informationen. Oder einfach fragen bei Olaf Plotz, Tel. 04827 / 3553, eMail.


KUNST VOR ORT - BROTLOS?
Suhrbrook Family - Urbestzung KIEL. Im Zuge der Reduzierung kommunaler und staatlicher Kulturförderung beobachten LAG-Mitgliedsgruppen zunehmend die Neigung kommunaler bzw. von kommunalen Geldern abhängiger Veranstalter, einheimische Gruppen bei Veranstaltungen, Veranstaltungsreihen oder Festivals als 'Gage' mit Kleinst(oder Null)beträgen sowie mit dem Hinweis abzuspeisen, die Veranstaltung sei doch eine gute Werbung für sie. Die 'Suhrbrook Family' hat nach einer solchen Erfahrung ihrem Ärger in einem Schreiben an den betreffenden Veranstalter und den Kulturausschuß der Stadt Luft gemacht. Die FOLK NEWS drucken Auszüge daraus ab in der Hoffnung, eine weitere Diskussion in Gang zu bringen. Dabei ist es nicht von Bedeutung, an wen das Schreiben gerichtet war. Es gibt genügend Erfahrungen aus anderen Orten, wo von regionalen Amateuren erwartet wird, daß sie ein Fest, das dem betreffenden Ort ja auch wirtschaftlichen Gewinn bringt (zumindest den unvermeidlichen Bier- und Würstchenbuden), durch ihren Auftritt praktisch 'sponsorn', während es sogar in einigen Fällen gleichzeitig möglich ist, professionelle Gruppen von weiter her zu engagieren.

"Du verfügst ja [...] über nachhaltige Erfahrung im Kulturma-nagement [...] und weißt um die Schwierigkeiten der Amateur-künstlerinnen und -künstler.
Solche Künstlerinnen und Künstler - wie wir übrigens auch - haben durchaus 'Lust und Zeit', an solchen - wie von Dir an-gekündigten - 'Veranstaltungen' teilzunehmen. Wir Amateure sind keine großen Stars. Deswegen kann sich [die Stadt] mit unserem Auftritt auch nicht einen Glorienschein um das Haupt legen. Statt dessen leben und arbeiten die meisten von uns [dort], fühlen sich mit dieser Stadt verbunden und bewegen, was in ihren Möglichkeiten steht, während des ganzen Jahres.
Und jetzt wird's konkret:
Suhrbrook Family - Urbestzung Wir wünschen uns nämlich angemessenen Respekt unserer künstlerischen Arbeit gegenüber und Auftrittsbedingungen, die es uns ermöglichen, unser Können überhaupt auf die Bühne zu bringen.
Falsch ist in diesem Zusammenhang, daß eine solche 'Bühne und Technik' prinzipiell 'hohe Kosten' nach sich ziehen. Richtig ist vielmehr, dass das von der Fähigkeit des Kulturmanage-ments abhängt, preisgünstige Angebote - womöglich unter Einbeziehung von Fundraising und Sponsoring - zu realisieren.
Weiter falsch ist, dass Du voraussetzt, dass wir Verständnis dafür hätten, dass 'leider' keine Gagen gezahlt werden können. Richtig ist vielmehr, dass wir eine Art Pauschale, wie nach Größe der Gruppe, für notwendig und möglich halten. Wir gehen davon aus, dass freundschaftliche Verhandlungen [...] hier sicher hilfreich gewesen wären.
Falsch ist außerdem die Annahme, dass der Auftritt im Rahmen des von Dir angekündigten 'attraktiven Wochenendprogrammes' mit seinem 'relativ sehr großen Bekanntheitsgrad' eine angemessene Gegenleistung darstellt. Richtig ist vielmehr,
1. dass über die Attraktivität der Veranstaltung gerade mit örtlichen Künstlern erst am Ende der Veranstaltung geur-teilt werden kann - und solange wirst Du uns doch nicht warten lassen wollen.
2. dass sich über solche Veranstaltungen, gerade bei Auftritten von 10 - 15 Minuten, nur marginale Folgeauftritte bzw. überfließende Kritiken ergeben, weil nämlich kaum ein Interpret oder eine Gruppe sich in dieser kurzen Zeitspanne für die Zuschauer erkennbar entfalten kann.
3. dass durch einen Artikel (oder mehrere) der örtlichen Presse der Bekanntheitsgrad von Amateurkünstlerinnen und -künstlern nicht wesentlich steigerbar ist - die Leute müssen uns schon längere Zeit hören und sehen, damit sie den gelesenen Namen richtig zuordnen können. Und dann müßten sie uns auch noch mal engagieren können.
Suhrbrook Family - Urbestzung 4. dass ein 'in der Öffentlichkeit intensiv bekannt gemachtes Bühnenprogramm' auch Amateure nicht satt machen kann. Wir können ein solches Papier ja weder essen noch trinken - davon stand nämlich nichts in Deiner Einladung. Wir empfehlen hier die bewährte Gulaschkanone, das Schmalzbrot oder ähnliche Spezereien.
Es soll doch nicht etwa die Praxis Einkehr halten, dass Amateure in Zukunft GELD für ihren Auftritt mitbringen müssen - oder? [...] wie Du schon ahnen wirst, wollen und können wir ein solches Kulturprojekt - wie Du es uns hier anbietest - nicht unterstützen und formulieren hiermit eine einfache und klassische - eine einfach klassische Antwort:
nein - wir wollen deine Einladung nicht annehmen !!!
Das soll nun nicht heißen, dass wir uns schmollend zurückziehen. Gerne brüten wir mit Dir - und auch Anderen - was Neues aus und stellen unsere Fähigkeiten, Kenntnisse und Beziehungen gerne für etwas Gemeinsames - auch zum Lobe [der Stadt] - zur Verfügung.
Wir wünschen uns nur, dass es uns mit Dir nicht so geht, wie Tucholsky schon vor 75 Jahren die besonderen Beziehungen zwischen Menschen - sicherlich etwas überspitzt - charakterisiert hat:
dass man sich nämlich auf einen Menschen nur dann verlassen kann, wenn man sich auf ihn drauf setzt.
Also, nichts für ungut und auf ein Neues ..... in diesem Sinne grüßen Dich in alter Freundschaft

Die Suhrbrook Family"
(Alfred Dieckmann, Ortwin Fedders und 20 weitere Unterschriften)


Photos: (1), (2) by The Mollis, (3) Pressefoto

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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 8/2000

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